Erndtebrück.

Sie will Farbe auf die Nägel der Wittgensteiner bringen – deshalb hat Andrea Seidelmeyer vor kurzem ein Nagelstudio – die „Krallenschmiede“ – im Erndtebrücker Kernort eingerichtet. Braucht man dafür in der aktuellen Lage nicht eine Menge Optimismus und Zuversicht? „Oh ja, absolut“, kann Seidelmeyer auf diese Frage nur lachend antworten. Doch sie ist niemand, der den Kopf in den Sand steckt. Stattdessen will sie lieber ihren Traum zum zweiten Mal verwirklichen – die Pandemie war dabei vielmehr Chance als Hürde.

Der Start

Bei den Lockerungen der Corona-Maßnahmen mussten die kosmetischen, körpernahen Dienstleistungen oftmals bis zuletzt ausharren und durften nicht arbeiten – davon ließ sich Seidelmeyer jedoch nicht abschrecken als sie sich entschied, zurück in ihren Traumberuf zu gehen. Die 1972 in Siegen geborene Frau kam erst vor kurzem aus Aachen nach Erndtebrück – im Gepäck eine neue Liebe und der Wunsch, wieder als Nageldesignerin zu arbeiten. „Es war immer mein Traum und deshalb gebe ich das auch nicht auf“, macht Seidelmeyer klar. Und eben auch dann nicht, wenn die Welt gerade von einer Pandemie im Atem gehalten wird.

In ihrem Haus hat Andrea Seidelmeyer ihr Nagelstudio eingerichtet und blickt zuversichtlich nach vorn: „Ich hoffe, dass es bald losgehen kann, denn ich freue mich richtig auf die Zukunft.“
In ihrem Haus hat Andrea Seidelmeyer ihr Nagelstudio eingerichtet und blickt zuversichtlich nach vorn: „Ich hoffe, dass es bald losgehen kann, denn ich freue mich richtig auf die Zukunft.“ © WP | Lisa Klaus

Das Studio hat sie in ihrem Wohnhaus im Erndtebrücker Kernort eingerichtet – und das hat gleich zwei Vorteile: „So spare ich mir die Miete für ein separates Studio“, erklärt Seidelmeyer. Aber so arbeitet sie auch nicht in einen kalten, unpersönlichen Ambiente, sondern kann ihre Kunden in einer persönlichen Atmosphäre empfangen.

Der Reiz

Die Kreativität, die sie ausleben kann, in Verbindung mit dem Umgang mit anderen Menschen – das ist es, was sie in den Beruf zieht. So will sie sich auch lieber einen Kundenstamm aufbauen und ihre Kunden persönlich kennen lernen.

Denn so macht ein Termin nicht nur mehr Spaß, sondern hilf auch bei der Findung des Nageldesigns. „Wenn ich einen Kunden kenne, ist es wesentlich einfacher, ein Design zu empfehlen, weil ich dann schon weiß, was dem Kunden gefällt“, so Seidelmeyer. Von schlichten French Nails, also ein natürlicher Look mit weißer Nagelspitze, bis hin zu bunten, individuell bemalten Nägeln kann Seidelmeyer so ziemlich alle Wünsche erfüllen.

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Und das gilt nicht nur für die Finger- sondern auch für die Fußnägel. „Gerade im Sommer ist es doch schön, wenn die Fußnägel hübsch gemacht sind. So etwas ist auch gerade etwas für Menschen, wie zum Beispiel Krankenpfleger, die im Beruf keine gemachten Fingernägel tragen können. „Dann haben sie wenigstens ein bisschen Farbe auf den Füßen. Das ist dann auch nicht nur im Sommer gefragt – auch im Winter kommen Kunden mit diesem Wunsch“, erinnert sich Seidelmeyer.

Und was geht alles auf den Nägeln? „Viel. Es kommt immer auf den Wunsch der Kunden an und dann wird besprochen, was möglich ist“, so Seidelmeyer. An einem Probenagel wird dann das Design ausprobiert, bevor es an die restlichen Nägel geht. Eines der aufwendigsten Designs, dass sie auf die Nägel einer Kundin gepinselt hat, war ein Zoo, erinnert sie sich lachend. Auf jedem Nagel entstand ein Zoo-Tier – das dauerte insgesamt drei Stunden, blickt Seidelmeyer zurück.

Der Beginn

Ob bunte Leopardenmuster, ein ganzer Zoo auf den Nägeln oder schlichte French Nails – Seidelmeyer bietet vieles an.
Ob bunte Leopardenmuster, ein ganzer Zoo auf den Nägeln oder schlichte French Nails – Seidelmeyer bietet vieles an. © WP | Andrea Seidelmeyer

Zum Nageldesign kam sie zunächst wie die Jungfrau zum Kind – sie war bei ihrer Nageldesignerin in Siegen, als die verkündete, dass sie schwanger sei und ein Kind bekäme – und deshalb bald eine Vertretung bräuchte. Zuerst lachte Seidelmeyer über den Vorschlag, dass sie selbst es doch machen könnte. Doch sie nahm die Herausforderung an und ließ sich schulen. „Das lag mir sofort“, blickt Seidelmeyer, die auch abseits von Nägeln gerne malt, zurück. Dann ging es schnell, ihr Angebot hatte sich herum gesprochen und „zack, zack hatte ich einen Kundenstamm. Das hat mir immer Freude gemacht“, sagt Seidelmeyer.

Die Zukunft

Einen Kundenstamm hat sie als Neu-Erndtebrückerin noch nicht – helfen soll dabei auch der Name – „Krallenschmiede“ nämlich soll das Studio heißen: „Ich wollte nichts normales, nichts gewöhnliches – denn ich bin sowieso anders und das soll sich auch im Namen widerspiegeln.“ Zudem präge sich ein solcher Name auf jeden Fall ein, ist sie sich sicher. Sie blickt zuversichtlich nach vorn: „Ich hoffe, dass es bald losgehen kann, denn ich freue mich richtig auf die Zukunft.“

Mehr auf www.krallenschmiede-nails-and-feet.de.