Netphen. Die Stadt Netphen muss ihre Belegschaft aufstocken – und einiges dafür tun, dass sich auch Interessierte für die Stellen begeistern.
Rund sechs Stellen mehr will die Netphener Verwaltung im nächsten Jahr besetzen. Dieser Bedarf sei „vor dem Hintergrund einer sparsamen Haushaltsplanung angemeldet und bildet somit den für die anfallenden Aufgaben dauerhaft und unabdingbar notwendigen Stellenbedarf“, wirbt die Vorlage des Stellenplans für Hauptausschuss und Rat um Zustimmung. „Um einer dauerhaften Überlastung entgegenzuwirken, ist auch weiterhin eine Aufstockung des Personalstammes unabdingbar.“
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Allerdings, so räumt die Verwaltung ein, werde es „immer schwieriger“, die Stellen auch zu besetzen. „Die Beschäftigung im kommunalen Bereich scheint für potenzielle Bewerber (finanziell) unattraktiver“ als in der privaten Wirtschaft. „Teamgeist fördern“, „Wertschätzung entgegenbringen“, „individuelle Personalentwicklung“ sind Schlagworte im Stellenplan, die die Stadt Netphen als Arbeitgeber attraktiv erscheinen lassen sollen.
Mehr Personal für Betreuung von Geflüchteten
Im einzelnen: Für die Gemeinschaftsunterkünfte, in denen Geflüchtete untergebracht werden, wird eine vierte Hausmeisterstelle benötigt. Die Zahl der zu betreuenden Unterkünfte sei weiter gestiegen, „die leise Hoffnung auf einen Rückgang der Zahl der unterzubringenden Geflüchteten hat sich nicht bestätigt“. Die zweite Sozialarbeiter-Stelle für die Betreuung von Geflüchteten wurde 2023 zu Beginn des Ukraine-Krieges befristet eingerichtet, sie soll nun dauerhaft bleiben, „Die notwendigerweise stark verdichtete Belegung in den städtischen Gemeinschaftsunterkünften sorgt für ein hohes Maß an Unzufriedenheit bei den Bewohnern und damit einhergehende Konflikte auf allen Ebenen des Miteinanders“, heißt es zur Begründung, „die positiven Auswirkungen der Sozialarbeit im Bereich der Hilfe für geflüchtete Menschen sind hinlänglich bekannt und die Fortführung unabdingbar.“
Einstieg in Klimaschutz und Energiemanagement
Neu schaffen möchte die Verwaltung eine Stelle für das Klimaschutzmanagement. Die Fachkraft soll die Planung, Organisation und Koordination von Maßnahmen der Kommunalen Wärmeplanung übernehmen sowie Konzepte zur Klimafolgenanpassung erarbeiten. Voraussetzung soll sein, dass es für die ersten beiden Jahre Fördermittel des Bundes – im Raum stehen bis zu 90 Prozent der Kosten – gibt. Die Stadt will die Stelle unbefristet ausschreiben. Dies sei „im Wettbewerb um die Gewinnung einer qualifizierten Fachkraft erfolgversprechender“.
Für die städtischen Liegenschaften soll ein Energiemanagement eingerichtet werden. Die Fachkraft soll Strategien erarbeiten, Energie einzusparen, und Projekte zum Ausbau erneuerbarer Energien begleiten. Bedingung für die Schaffung der Stelle ist, dass der Bund für die ersten drei Jahre Fördermittel (möglich sind bis zu 70 Prozent) bewilligt.
Ein Brandschutztechniker soll neu eingestellt werden – die dann dritte hauptamtliche Stelle in der Stadtverwaltung, die der Freiwilligen Feuerwehr zugeordnet wird. Die Stadt hat mit den Brandverhütungsschauen bisher privatwirtschaftliche Techniker beauftragt. Das sei aber, weil es so wenige gibt, „äußerst schwierig“ geworden, heißt es in der Vorlage. Zu den Brandverhütungsschauen ist die Stadt verpflichtet. Sie müsste eigentlich eine rund um die Uhr mit neun Feuerwehrleuten besetzte hauptamtliche Wache betreiben, hat sich davon aber bisher durch Ausnahmegenehmigungen der Bezirksregierung befreien lassen können.
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Für die Gebäudereinigung soll mit einer halben Stelle eine städtische Objektleitung eingesetzt werden; die Stadt will sich nicht länger allein auf die beauftragten privaten Reinigungsunternehmen verlassen. Auf eine volle Stelle aufgestockt werden soll die Schulhausmeisterstelle in Dreis-Tiefenbach. Während der Bauzeit und der Verlegung der Grundschule in einem Mobilbau an der Dreisbachhalle und nach der Erweiterung der Grundschule wird mit größerem Arbeitsaufkommen gerechnet.
Baubetriebshof hat die jüngsten Mitarbeitenden
Bei der Stadt Netphen sind rund 161 Stellen für tariflich Beschäftigte, rund zwölf für Beamte und zwölf für Nachwuchskräfte vorgesehen. Im Stellenplan werden auch Angaben zur Altersstruktur gemacht: So sind im Baubetriebshof zwar 38 Prozent der Mitarbeiter älter als 50 , aber auch 23 Prozent – so viele wie in keinem anderen Fachbereich – jünger als 30 Jahre. Im „ältesten“ Fachbereich Tiefbau ist jeder und jede Zweite über 50. In vier Fachbereichen arbeiten überhaupt keine unter 30-Jährigen.
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