Siegerland. Jeden Werktag pendeln Siegerländer über die Grenzen ihrer Stadt: Manche Städte haben tagsüber mehr Einwohner als nachts. Siegen zum Beispiel.

Alles läuft auf Siegen zu. Keine andere Kommune in Südwestfalen ist so eindeutig der Hauptanziehungspunkt für Berufspendler – auch weit über die Kreisgrenzen Siegen-Wittgensteins hinaus. Das wird auch im Jahr 2024 wieder am Pendleratlas deutlich, den die Statistischen Ämter der Länder herausgeben. Die Zahl der Fahrten nimmt allerdings weiterhin leicht ab: 13.486 Menschen mehr, als die Stadt Einwohner hat, halten sich 2023 tagsüber in Siegen auf, im Jahr zuvor waren es 13.719, also gut 700 mehr.

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Außer Siegen haben Burbach und Neunkirchen mehr Ein- als Auspendler. Burbach, Hilchenbach und Netphen haben gegenüber 2022 die Zahl der Menschen, die auch tagsüber im Ort sind und nicht nur dort schlafen, erhöhen können In allen Kommunen bis auf Netphen und Siegen ist der Anteil der Einpendler gegenüber dem Vorjahr gestiegen, bis auf Siegen allerdings überall auch der Anteil der Auspendler. Die Mobilität nimmt also zu: Weniger denn je ziehen Menschen in den Ort von Arbeitsplatz, Schule oder Studium um.

Weite Entfernungen

Den Kreis Siegen-Wittgenstein verlassen zum Arbeiten 26.193 Berufspendler. Die größten Auspendler-Gruppen fahren in die Nachbarkreise Olpe, Lahn-Dill, Altenkirchen, Marburg-Biedenkopf und Oberberg. 752fahren aber auch nach Köln und 586 nach Frankfurt.

Die meisten der 30.275 Einpendler kommen aus Altenkirchen, Olpe, Lahn-Dill, Westerwald und Marburg-Biedenkopf, aber auch 432 aus Köln.

Burbach hat insgesamt 6565 Einpendler, den höchsten Einpendleranmteil im Siegerland, und 4844 Auspendler, in der 15.000-Einwohner-Kommune wird es also tagsüber voller. Das knapp 17 Kilometer entfernte Siegen ist das Ziel der meisten Auspendler, von dort kommen auch die meisten Einpendler, jeweils um die 1 100. In Burbach ihren Arbeitsplatz haben Berufstätige aus den Nachbarkommunen Neunkirchen (802), Haiger (505), Herdorf (420) und Wilnsdorf (418). Aus Burbach weg fahren Arbeitnehmer nach Haiger (767), Neunkirchen (551), Wilnsdorf (3246) und Dillenburg (226). Immerhin 114 Burbacher fahren ins 49 Kilometer entfernte Gummersbach – die weiteste Entfernung unter den zehn meistgewählten Beschäftigungsorten. Die zehn größten Einpendelströme reichen nicht weiter als 19,3 Kilometer (Netphen).

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Freudenberg hat die meisten Einpendler aus Siegen (1509), Kirchen (812), Kreuztal (353), Wenden (280) und Netphen (208). Die zehn stärksten Einpendlerströme sind bis zu 18,6 Kilometer lang (Netphen). Unter den zehn stärksten Auspendlerströmen ist auch Köln; 95 Freudenberger legen regelmäßig die 65,2 Kilometer zurück. Ansonsten geht es vor allem nach Siegen (3139), Kirchen (430), Wenden (374), Kreuztal (364) und Olpe (2527). 5301 Menschen kommen von auswärts zum Arbeiten in die Stadt hinein, 6706 fahren weg.

Hilchenbach ist die einzige Kommune im Siegerland, die nicht die meisten Einpendler aus Siegen (760) hat. Die stärkste Gruppe kommt aus dem benachbarten Kreuztal (802). Unter den ersten Fünf sind außerdem Netphen (384), Kirchhundem (178) und Erndtebrück (154). Aber auch aus dem fast 21 Kilometer entfernten Bad Berleburg reisen 73 Pendler in Hilchenbach an. Die meisten Auspendler fahren nach Siegen (1700), Kreuztal (1198), Netphen (455), Erndtebrück (170) und Kirchhundem (147). Insgesamt pendeln 3356 ein und 5167 aus.

Kreuztal hat tagsüber den stärksten Zustrom aus Siegen (2773), Hilchenbach (1198), Netphen (598), Wenden (563) und Freudenberg (364). Auspendler fahren vor allem nach Siegen (4506), Hilchenbach (802), Netphen (660), Olpe (640) und Wenden (483. Auf Platz 8 ist aber auch Frankfurt mit 188 Pendlern – unter den Top Ten der Auspendlerströme mit 107 Kilometern die mit Abstand weiteste Entfernung. Insgesamt pendeln 8351 ein und 10.658 aus.

Netphen hat 6207 Ein- und 8865 Auspendler. Die meisten fahren nach Siegen (4637), Kreuztal (598), Wilnsdorf (520), Hilchenbach (384) und Olpe (216). Die meisten Einpendler kommen aus Siegen (2508), Kreuztal (660), Wilnsdorf (531), Hilchenbach (455) und Freudenberg (219). Die 24 Kilometer nach Olpe sind die größte Entfernung unter den zehn stärksten Auspendlerströmen, die weiteste Entfernung nach Netphen legen die 216 Einpendler aus dem 22 Kilometer entfernten Kirchen zurück.

Neunkirchen hat 5038 Ein- und 4240 Auspendler. Die meisten kommen nun aus Siegen (966), gefolgt von Daaden-Herdorf (936), im Vorjahr war die Rangfolge noch umgekehrt. Es folgen Burbach (551), Betzdorf-Gebhardshain (431) und Wilnsdorf (373). Auspendler fahren nach Siegen (1334), Burbach (802), Daaden-Herdorf (378), Wilnsdorf (268) und Haiger (184).

Siegen ist mit 36.596 Einpendlern und 23.110 Auspendlern die Stadt mit den niedrigsten Pendleranteilen im Siegerland – in keiner anderen Kommune ist der Anteil der ortsansässigen Beschäftigten höher. Zugleich ist Siegen nach Wilnsdorf auch die Stadt mit dem größten Unterschied zwischen Tagesbevölkerung und Einwohnerzahl: fast 14.000 Menschen mehr. Das wäre, als ob ganz Hilchenbach zum Arbeiten nach Siegen führe. Die meisten kommen aus Netphen (4637), Kreuztal (4506), Wilnsdorf (3936), Freudenberg (3139) und Kirchen (2813). Die meisten fahren nach Kreuztal (2773), Netphen (2508), Wilnsdorf (2051), Freudenberg (1509) und Burbach (1116).

Wilnsdorf hat 5254Einpendler und 7843 Auspendler und damit den höchsten Auspendleranteil im Siegerland. Die stärksten Einpendlerströme kommen aus Siegen (2051), Netphen (520), Burbach (324), Neunkirchen (268) und Kreuztal (252). Die meisten Auspendler fahren nach Siegen (3936), Netphen (531), Burbach (418), Neunkirchen (373) und Haiger (312).

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