Burbach/Kreuztal. Fares Almozal wurde von der Industrie- und Handelskammer als bester Metalltechnik-Auszubildender in Siegen-Wittgenstein geehrt.
Wer seinen Beruf mit Leidenschaft ausübt, der kommt von ganz allein zu guten Leistungen: Genauso war es bei Fares Almozal. Der 28-Jährige, der in Kreuztal wohnt, ist der beste Nachwuchs-Metalltechniker in Siegen-Wittgenstein. Er hat den theoretischen und praktischen Teil der Gesellenprüfung als Fachkraft für Metalltechnik Fachrichtung Zerspanungstechnik mit einer 1,0 bestanden. Damit aber nicht genug. Fares Almozal gehört sogar zu den Besten in ganz Deutschland.
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Der 28-Jährige freut sich über die Auszeichnung, aber noch mehr darüber, seinen Traumberuf gefunden zu haben. Die Berufswahl war damals in Syrien schon klar. Mit elf Jahren habe er sein Fahrrad selber repariert, sagt er. „Seitdem habe ich mich für Mechatronik interessiert.“ Fußballspielen und Fahrradfahren gehören zu seinen größten Leidenschaften, neben seinem Beruf natürlich. Es sei ihm auch in die Wiege gelegt. Denn seine Familie, die teilweise noch in Syrien lebt, arbeitet im Handwerk. „Mein Bruder studiert in Siegen Elektrotechnik. Mein Onkel ist auch in Deutschland und hat mir viel beigebracht.“
Siegen: Fares Almozal möchte seinen Traum in Deutschland verwirklichen - „in Syrien nicht möglich“
Fares Almozal ist vor acht Jahren zusammen mit seinem Bruder aus Syrien nach Deutschland gekommen. „Wir wollen hier unserem Traum nachgehen. Das war durch den Krieg in Syrien nicht möglich.“ Seine Eltern sowie sein Bruder sind stolz auf das, was Fares Almozal bisher in Deutschland erreicht hat. Sie haben ihn von Anfang an bei seiner Berufswahl unterstützt. Der Anfang in Deutschland war nicht einfach. Zuerst durfte er nicht arbeiten, sagt Fares Almozal. Studieren sei nicht möglich gewesen, weil er das erforderliche Sprachniveau nicht erreicht habe, sein Abitur aus Syrien wurde jedoch anerkannt.
„Ich bin sehr zufrieden mit meiner Ausbildung“, sagt Fares Almozal. 2025 möchte er seinen Meister machen, eine Weiterbildung in Drehtechnik hat er bereits absolviert. „Und dann bin ich glücklich und zufrieden, was ich geschafft habe.“ Wie wird man zum besten Auszubildenden? Darauf hat Fares Almozal eine klare Antwort: „Viel lernen, und ich wollte einfach immer der Beste sein.“ Almozal hat sich vor der Berufsschule an den Computer gesetzt – „und auch nach der Arbeit“, sagt er.
Siegen: Was Fares Almozal besonders an seinem Job liebt, ist die Mischung aus Computer- und handwerklicher Arbeit
Fares Almozal hat aber auch viel Unterstützung von seinem Ausbilder bei seinem damaligen Arbeitgeber DELA Zerspanung GmbH in Freudenberg erhalten. „Ich bin ihm sehr dankbar.“ Mittlerweile arbeitet er bei der Firma Rothenpieler in Burbach. „Mein alter Arbeitgeber wollte mich nach der Ausbildung als Fachkraft übernehmen, aber ich möchte Berufserfahrung sammeln.“ In seiner Heimatstadt Damaskus hat er bereits ein Jahr Fertigungstechnik studiert, bevor er dann nach Deutschland gekommen ist.
„Wenn ich dann sehe, was ich gefertigt habe, macht es mich stolz.“
An seinem Beruf liebt der Metalltechniker besonders die Mischung aus PC- und handwerklicher Arbeit. „Wenn ich dann sehe, was ich gefertigt habe, macht es mich stolz.“ Er arbeite vor allem mit technischen Zeichnern zusammen. „Ich interessiere mich besonders für Dreh- und Frästechnik. Das macht mir sehr viel Spaß. Eine Fräsmaschine hat mehr Achsen als eine Drehmaschine, deswegen finde ich es so spannend, damit zu arbeiten.“
Siegen: Das macht ein Metallbauer mit Fachrichtung Zerspanungstechnik
Fares Almozal bringt täglich Werkstücke in eine vorgegebene Form. Dafür verwendet er meist computergesteuerte Fräs- oder Drehmaschinen, um die Werkstücke entweder auf eine bestimmte Länge zu bringen, Löcher und Aussparungen zu erreichen oder Oberflächen zu glätten. Vor dem jeweiligen Arbeitsgang legt er die Fertigungsparameter fest, stellt die Maschinen ein, spannt Metall-Rohlinge in die Haltevorrichtungen ein und richtet sie aus. Schließlich überwacht er die Fertigungsprozesse sowie die Qualität der Erzeugnisse. Das alles passiert in einer etwa 4000 Quadratmeter großen Werkstatt bei der Firma Rothenpieler in Burbach. „Es ist mein Traumjob“, sagt Fares Almozal.
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