Hainchen. Die Stadt Netphen hat Lösungen für das Wohnen im Alter: In Hainchen sind das Pflege-Wohngemeinschaften und Bauplätze in den Gärten der Eltern

Ein Haus für Pflegewohngemeinschaften und Service-Wohnungen soll in Hainchen entstehen. Das zweigeschossige Gebäude wird am Dillweg errichtet. Ein Investor hat das Grundstück von der Stadt gekauft, im Stadtentwicklungsausschuss wird am Montag, 17, Juni, ab 17 Uhr im Ratssaal über die Konzeption für den Bebauungsplan beraten.

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Bauplatz ist der alte Haincher Sportplatz, auf dem bis zu Beginn der 1980er Jahre Fußball gespielt wurde. Danach wurde der Platz geteilt: Die eine, zur Straße Am Sportplatz gelegene Hälfte, wurde Fest- und später Spielplatz. Dort standen eine Weile auch die Container für die Kita St. Cäcilia, bevor sie in ihren Neubau nach Irmgarteichen zog. Im letzten Herbst war der Bereich auch als Standort für eine Wohncontaineranlage für Geflüchtete im Gespräch, was die Haincher mit ihrem Protest erfolgreich abwehrten. Die andere Hälfte des Geländes ist für Wohnbebauung vorgesehen. An der Querstraße stehen längst drei Häuser. Die drei Bauplätze am Dillweg indes erweisen sich als unverkäuflich: Eine fünf Meter tiefe Böschung, die durch die Anlage des Sportplatzes auf dem abschüssigen Gelände entstand, stünde zwischen Häusern und Dillweg. Die wird nun mit einer neuen Zufahrt zu der geplanten Wohnanlage überwunden.

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Das Vorhaben sei „eine wertvolle Ergänzung des Wohnraumangebots im Bereich Hainchen und Umgebung“, heißt es in der Begründung des Bebauungsplans. „Aufgrund der demografischen Entwicklung steigt der Anteil Älterer in der Bevölkerung. Die Schaffung eines wohnortnahen Angebots für ‚Wohnen im Alter‘ ermöglicht es sowohl, in vertrauter Umgebung zu bleiben, als auch, freiwerdende Wohnhäuser an junge Familien weiter zu verkaufen.“

Verwandtschaft soll im Garten bauen können

Eine andere Lösung für dasselbe Problem wird ein paar hundert Meter weiter an der Schlossstraße angepeilt. Dort geht es um drei Bauplätze, die in den großen Gärten von bestehenden Häusern ausgewiesen werden sollen „da die hier ansässigen Familien für den eigenen Familiennachwuchs hinter der gewachsenen Bebauung die großzügigen Gartenflächen als Bauflächen nutzen wollen“, wie es im Umweltbericht zur geplanten Änderung des Ortsmitte-Bebauungsplans heißt. „Insbesondere die alteingesessene Bewohnerschaft im Kern der Ortslage hat ein großes Interesse daran, dass durch Baumöglichkeiten auf den eigenen, großzügig bemessenen Grundstücken Familienangehörige im Ort verbleiben können“, wird im Bebauungsplan begründet, warum in der Schlossstraße in der zweiten Reihe gebaut werden soll. Der Plan wurde mehrfach überarbeitet und zwei Mal offengelegt, jetzt soll er als Satzung beschlossen werden.

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