Hilchenbach. Wegen Corona können sich die Kinder ganze zwei Wochen lang beim Bauspielplatz in Hilchenbach austoben. Nach einer Woche wird gewechselt.
July, Malu, Emi und Lani bauen einen Bus. „Der soll Flügel haben und fliegen können“, erklärt Malu. Die drei Mädchen sind schon ganz schön weit gekommen: Der Bus steht soweit, sie können am Steuer Platz nehmen. Nur noch Streichen müssen sie ihn. Ganz glatt lief der Bau allerdings nicht. „Uns ist die Wand einmal eingebrochen“, erzählt July. Das war aber schnell wieder repariert, schließlich gibt es genug fleißige Helfer auf dem Bauspielplatz in Hilchenbach.
Bauspielplatz in Hilchenbach: Zwei Gruppen, zwei Wochen
„Dieses Jahr klonen wir den Bauspielplatz“, erzählt Heike Kühn vom Kinder- und Jugendbüro der Stadt Hilchenbach. Denn wegen Corona gibt es zwei Gruppen: In der ersten Woche nehmen 58 Kinder im Alter von sieben bis dreizehn Jahre am Bauspielplatz teil, in der nächsten Woche 60. „In der kommenden Woche geht alles wieder von vorne los“, so Roman Mengel vom Kinder- und Jugendbüro Hilchenbach, das den Bauspielplatz veranstaltet.
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Im Corona-Jahr 2020 fiel der Bauspielplatz mit insgesamt 60 Kindern deutlich kleiner aus – jetzt sind mit insgesamt 118 wieder mehr dabei. „Das ist eine super Leistung“, so Heike Kühn. Um sicher vor einer Corona-Infektion zu sein, werden alle Beteiligten des Bauspielplatzes plus die Eltern der Kinder dreimal in der Woche getestet. Für die jeweiligen drei Tage in einer Woche hat die Mobile Pflege Addeberg extra eine mobile Teststation im Evangelischen Gemeindehaus in Hilchenbach eingerichtet.
Die 58 Kinder aus der ersten Bauspielplatz-Woche sind auch noch mal in zwei Gruppen unterteilt: Wenn die „Dampfzwerge“ und die „Schraubwichtel“ zusammentreffen, tragen sie Maske. Innerhalb ihrer Gruppen können sie sich ohne Maske bewegen. „Die Kinder können hier abschalten vom Corona-Alltag und einfach Kind sein“, sagt Heike Kühn.
Bauspielplatz Hilchenbach: Riesiges Angebot lockt
Dieses Jahr lautet das Motto des Bauspielplatzes: „Erfinder und Entdecker – Die Dampfzwerge kommen!“. Jannik und Maurice genießen sichtlich die Zeit im Kirchweg und bauen ein Haus. „Das Essen ist auch gut!“, sagt Jannik. Am liebsten mögen sie die Spiel- und Chillecke auf dem Bauspielplatz. Ihr Haus bekommen sie bis zum Freitagnachmittag vermutlich nicht ganz fertig.
Es gab einfach zu viel zum Ausprobieren auf dem Bauspielplatz: So konnten die Kinder Klettern, Märchen lauschen und alle möglichen Spiele spielen. Die Betreuerinnen Fawzya Altuhma, Celine Hecker und Inga Barghorn basteln in der Kreativ-Werkstatt Bienen und Raketenrucksäge mit den Kindern. Für das Essen sorgen unter anderem Moritz Hein und Max Schmidt. „Heute wird spontan gegrillt“, erzählen sie.
„Die Kinder sind überrascht, was es auf dem Bauspielplatz alles zu sehen und erleben gibt“, erzählt Heike Kühn. Sie hätten die absolute Freiheit, was sie machen wollen. „Viele sind traurig, dass es für sie jetzt schon endet“, so die Pädagogin.
Denn nicht nur unter den Betreuern, auch unter den Kindern ist ein richtiger Teamgeist entstanden. In der ersten Woche seien darüber hinaus auch die Zelte „Gold wert“ gewesen, erklärt Heike Kühn. Das Siegerländer Wetter zeigte sich nicht von seiner schönsten Seite. Macht aber nichts. „Wir auf dem Bauspielplatz haben aber immer Spaß, ob bei Hitze oder im Schlamm.“
Hilchenbach: Auf dem Bauspielplatz werden eigene Videos produziert
Die beiden 11-Jährigen Rafael und Luca haben sich in das „Medienzelt“ zurückgezogen, um ein Video zu produzieren. Hier sorgt Mediendesigner Julius Leuthold dafür, dass um die Kinder herum eine Dschungelwelt entsteht. So hängen Lilianen im Zelt, ein Projektor sorgt für das richtige Dschungelbild im Hintergrund des Films. „Wir wissen nicht, wie man ein Video macht“, sagt Rafael. Eine Anleitung geben Julius Leuthold und Leonie Sommerfeld. Letztere sorgt auch für das richtige Outfit: Sie kleidet die jungen Schauspieler ein und schminkt sie passend.
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Rafael und Luca wollen in ihrem Video eine Schlange fangen. Da ist Vorstellungskraft gefragt, denn eine richtige Schlange gibt es natürlich nicht. „Die Kinder machen hier aktiv mit und konsumieren Medien nicht nur. Sie lernen auch die Grundlagen der Mediennutzung“, betont Julius Leuthold. Der schönste Moment sei, wenn die Kreativität in den Kinderköpfen „angeknipst“ würde. „Hier sind nicht nur die Mädchen kreativ, auch die Jungs.“
Durch Corona habe das Kinder- und Jugendbüro der Stadt Hilchenbach gemerkt, wie wichtig digitale Kinder- und Jugendarbeit sei, so Heike Kühn. „Dieses Jahr können die Kinder und Jugendlichen im Medienzelt vor und hinter die Kulissen schauen.“
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