Hilchenbach. Der Bauspielplatz im Alten Rathauspark in Hilchenbach dauert in diesem Jahr ein paar Tage länger – wegen der Abstände.

Die Expedition ins All beginnt angemessen. Mit einem Gewitter, Blitz, Donner und Regenguss. „Irgendwas ist immer“, seufzt Heike Kühn vom städtischen Kinder- und Jugendbüro. Warum auch nicht, wo doch dieses Jahr sowieso alles ziemlich anders ist auf dem Bauspielplatz im Alten Rathauspark.

Das sind die Regeln

Benjamin Ihmig berichtet gleich zur Begrüßung von den schweren elektromagnetischen Stürmen, die im Planetensystem toben. Das, so erklärt der Mitarbeiter aus dem gut 20-köpfigen Team weiter, hat zur Folge, dass alles, was auf dem Bauspielplatz hergestellt wird, nach Feierabend in Sicherheit gebracht werden muss. In Wirklichkeit muss der Planet freigeräumt werden für die Nachmittagsgruppe – der Bauspielplatz ist in diesem Jahr kleinteilig und mobil. Ufos und Aliens nehmen den Raum ein, der sonst von stattlichen Bauwerken aus Holz gefüllt wird. Und dann sind da ja auch noch die Viren, die vom Planeten Erde zum Planeten Melmac unterwegs sind. Bei interplanetaren Treffen sind daher Masken zu tragen.

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Ein Sonnentanz, angeleitet per Videoeinspieler, hat die Gewitterwolken tatsächlich weggepustet. Die „Bezugsgruppen“ – so heißt das auf sozialpädagogisch – begeben sich zu ihren fünf Planeten. Da stehen immerhin schon kleine Pavillons mit Bänken und Tisch, zum Pausemachen, zum Basteln, fürs Mittagessen, das die Bewohner von der Erde in Lunchboxen mitgebracht haben. Im evangelischen Gemeindehaus kocht Max nämlich in diesem Jahr vegan und vegetarisch nur fürs Team. Das Virus...

Der Hilchenbacher Bauspielplatz beginnt

Bauspielplatz Hilchenbach
Bauspielplatz Hilchenbach © Steffen Schwab | Steffen Schwab
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Bauspielplatz Hilchenbach
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Bauspielplatz Hilchenbach
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Bauspielplatz Hilchenbach
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Bauspielplatz Hilchenbach
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Bauspielplatz Hilchenbach
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Bauspielplatz Hilchenbach
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Bauspielplatz Hilchenbach
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Bauspielplatz Hilchenbach
Bauspielplatz Hilchenbach © Steffen Schwab | Steffen Schwab
Bauspielplatz Hilchenbach
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So verläuft der Tag

Flatterband weist den Weg durchs All. Es gibt, wie auf der Erde gerade auch, „Einbahnstraßen“ für zu Fuß gehende Menschen und einen riesengroßen Platz zwischen Bäumen, auf dem noch gar nichts steht: „Da wird die große Raumstation entstehen“, kündigt Roman Mengel vom Kinder- und Jugendbüro an. In der Hoffnung, dass all das, was da in den nächsten Tagen auf den Planeten hergestellt wird, auch wirklich zusammenpasst. Um die 85 Bewohner hat dieses Rathauspark-Weltall, etwa 15 haben die Expedition abgesagt, aus Sorge vor versehentlich ungeschützten galaktischen Begegnungen. „Wir können sogar noch ein paar Kinder aufnehmen", lädt Heike Kühn ein. Eine Gruppe kommt von 9.30 bis 12.30, die nächste von 14 bis 17 Uhr, und am Freitag gibt es noch einmal einen Wechsel: Bis Mittwoch nächster Woche ist dann vormittags die C-Gruppe unterwegs, der Bauspielplatz hängt also eine halbe Woche dran. Die Entfernungen sind halt größer, die Wege länger, die Abstände größer in diesem All. Das Virus...

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Yannik schwingt den Hammer, Sam arbeitet mit der Säge. „Wir bauen einen Schuppen.“ Eine Statue, die auch gerade irgendwo entsteht, soll da ein Dach über dem Kopf finden. Es gibt den Gliese-MC, dem BSP 2020, die Alien-Gruppe und die Ufo-Forscher, alle auf eigenen Planeten. Wenn sie die Nachbarn von Nabou kennen würden, wären sie vielleicht gerade nicht so entspannt. Eigentlich, so reklamieren Lukas und Paul vergeblich bei ihrem Teamer, brauchten sie für ihren Rammbock ja Stahl und nicht bloß dieses Holz. „Um einen anderen Planeten zu überfallen.“ Den Saturn nämlich. Gut, dass der nicht im Hilchenbacher Rathauspark kreist. Vermutlich sind die beiden aber auch im Grunde genommen friedlich. „Sag mir, wenn du mich wieder brauchst“, verabschiedet sich Lukas von Paul.

Viele Unterstützer

Holz kommt von Franz und Möbel Bensberg aus Müsen, von der Schreinerei Müller und dem Epos Baumarkt in Hilchenbach, von Holz Bald aus Ferndorf und dem Sägewerk Sting in Salchendorf. Den Strom spendiert die Wohnungsbaugenossenschaft, die Kabel verleiht die Klein Elektrotechnik, den Bauwagen Klaus Stötzel aus Allenbach.

Zuschüsse gibt es vom Kreisjugendring, besondere Unterstützung ermöglicht die Christian-Goswin-Stiftung.

Wer noch einsteigen will, kann sich im Kinder- und Jugendbüro melden: 02733/288-124, kjb-angebote.de

Das Geschehen im Hilchenbacher All wird in einem Film festgehalten, den die Kinder selbst mitdrehen und bei dem Schulsozialarbeiterin Kerstin Balzer von der Carl-Kraemer-Realschule mithilft. Zum einen als Erinnerung, sozusagen als Ersatz für das Abschlussfest, das es auf der Bodenstation nicht geben darf. Das Virus… Zum anderen aber auch, „um zu zeigen, dass so ein Angebot auch unter schwierigen Bedingungen wichtig ist“, erklärt Heike Kühn.

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Das fehlt noch

Eine Rolle spielen werden dabei auch zwei Ponys, die am Mittwoch aus Anzhausen zu Besuch erwartet werden. Arbeitstiere fürs All? „Miniaturpferde sind eben leichter zu transportieren“, versucht sich Benjamin Ihmig, der sonst Jugendpfleger in Erndtebrück ist, an einer halbwegs galaktischen Erklärung, um bei der Frage nach dem Futter auf dem BSP 2020 endgültig zu scheitern: „Die leben von der sozialen Interaktion mit den Kindern.“

An der Bodenstation, wo auch der Bauwagen der Allenbacher Montagsmaler angedockt hat, liegt noch jede Menge Holz, das Schreinereien und Sägewerke aus Hilchenbach, Kreuztal und Netphen angeliefert haben. Jemand müsste mal eine Rakete draus bauen. Damit man wirklich mal abhebt.

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