Wilnsdorf. Der Verkehrsausschuss in Wilnsdorf stimmt für ein Einbahnstraßenkonzept im Zentrum. Auch der Bürgermeister ist dafür, eine Partei hat Bedenken.
Eine gute Stunde wird im Wilnsdorfer Rathaus diskutiert. Dann stimmt der Verkehrsausschuss dem neuen Verkehrskonzept für den Bereich um Rathaus und Einkaufszentrum zu. In der Form, wie es Bürgermeister Hannes Gieseler und der Beigeordnete Johannes Schneider bereits in der vergangenen Woche kommuniziert haben (wir berichteten). Wenngleich die CDU-Vertreter bis zuletzt einige Bauchschmerzen mit dem Projekt haben.
Wilnsdorf: Bürgermeister und Beigeordneter argumentieren für Einbahnstraßenkonzept
Im Ausschuss legen Bürgermeister und Beigeordneter, der ist zugleich Verkehrsdezernent, noch einmal die Beweggründe für das Einbahnstraßenkonzept im Wilnsdorfer Zentrum dar. Gerade die Fußgänger sollten und müssten dadurch geschützt werden, so Gieseler. Um Sicherheit soll es also gehen, eine Entzerrung und das Verhindern von Unfällen, bevor sie in größerem Maße bei nach wie vor zunehmendem Verkehr geschähen. Auch solle deutlicher werden, dass im gesamten Bereich schon jetzt ein Tempolimit von 20 existiert. „Ich wusste das auch nicht. Ich wurde darauf aufmerksam gemacht.“
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Die von der Verwaltung angedachte Lösung, die zum Beispiel auch einen Fußgängerbereich vor dem REWE deutlicher abtrennen will, durch beim Darüberfahren spürbare „Kölner Teller“ statt der Erneuerung des längst abgefahrenen „weißen Strichs“, sei vor allem „leicht, einfach und kostengünstig umsetzbar“, preisen die beiden Männer ihre Vorstellungen an. Zu denen auch die Verlegung des Wochenmarktes aus dem Problembereich gehört. Der soll künftig auf dem Platz vor dem Rathaus aufgebaut werden. Aber nur, nachdem dort die nötige Infrastruktur geschaffen sei, betont Schneider.
Wilnsdorf: Mit Einbahnstraßenregelung sind weitreichende Änderungen verbunden
Das alles kommt grundsätzlich bei den Fraktionen gut an. Für die CDU fragt sich Oliver Eßlinger allerdings, ob es wirklich eine Notwendigkeit gebe und möchte vor allem bei den beiden geplanten Abkürzungen zur Ein- und Ausfahrt die Einbahnstraßenregelung aufgehoben haben. Sein Parteikollege Gregor Hartmann überlegt, ob nicht die Funktion der beiden Straßen getauscht werden könnte. Das alles sei sorgfältig durchdacht worden, diese Lösung die beste, erwidert Johannes Schneider. Ohnehin müsse alles noch mit der Straßenverkehrsbehörde abgeklärt werden, dürfe nur ein erster Schritt sein. Hannes Gieseler verspricht eine genaue Evaluation nach einem Jahr.
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Die Christdemokraten bitten um eine kurze Unterbrechung, bleiben danach bei einigen Bedenken, stimmen aber dennoch mit den Kollegen der anderen Fraktionen. Für die SPD hatte Frank Klein der Einschätzung Eßlingers widersprochen, es sei bislang nichts passiert. Er kaufe dort regelmäßig ein und habe bereits reichlich Blechschäden mit angesehen.
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Der Ausschussvorsitzende Andreas Weigel begrüßt das Vorhaben in seinem Namen und dem der Bürger für Wilnsdorf und FDP ausdrücklich. Ekkehard Blume, der für Bündnis 90/ Grüne als beratendes Mitglied im Ausschuss sitzt, fragt, ob nicht durch die Verpflichtung der Bürger, statt Suchens den ersten freien Parkplatz nehmen zu müssen, ein zusätzlicher Lerneffekt zu erzielen sei, begrüßt die Vorlage ansonsten.
Wilnsdorf: Verkehrsausschuss befürwortet Anregung, Lärm auf L 722 reduzieren
Einstimmig befürwortet wird im Ausschuss auch die Anregung der Vorsitzenden des Heimat- und Bürgervereins Wilden, bei der Straßenverkehrsbehörde des Kreises zu beantragen, die Wegweisung zur A 45 in Neunkirchen, Knoten Kölner Straße/Frankfurter Straße, sowie in Salchendorf, Knoten Kölner Straße/Wildener Straße, zu ändern, um die tägliche Verkehrs- und Lärmbelastung auf der L 722 zu reduzieren. „Das findet meine ausdrückliche Unterstützung“, sagt Schneider.
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Die Ursache dafür sieht er allerdings eher im Kreis Altenkirchen, dessen Bewohner sehr stark in den täglichen Verkehrsströmen zu finden seien. Allerdings bleibe auch nach einer potenziellen Änderung das Phänomen der Navigationssysteme, die allesamt gerade diese Strecke als die schnellste ausweisen würden, „wenn auch nicht die kürzeste“.
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