Siegen-Wittgenstein. SPD geht mit Adhemar Molzberger und Samir Schneider in die Landtagswahl 2022. CDU nominiert bewährtes Duo Jens Kamieth und Anke Fuchs-Dreisbach.
Während die meisten Deutschen die Sommerferien und danach vielleicht noch die Bundestagswahl im Blick haben, müssen die Parteien bereits an 2022 denken. Dann wird in Nordrhein-Westfalen ein neuer Landtag gewählt, für den SPD und CDU am Wochenende ihre Kandidaten bestimmt haben.
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Die „Roten“ ziehen mit dem Siegener Adhemar Molzberger (Wahlkreis 126) und Samir Schneider (WK 127) aus Bad Laasphe in den Wahlkampf. Ihre Mitbewerber auf „schwarzer Seite“ sind die amtierenden Abgeordneten Jens Kamieth (126, Siegen) und Anke Fuchs-Dreisbach (127, Sassenhausen).
CDU in Siegen-Wittgenstein setzt wieder auf Anke Fuchs-Dreisbach und Jens Kamieth
Für die CDU werden am Samstagmorgen in der Weißtalhalle die Markenzeichen Zusammenhalt und Geschlossenheit beschworen, vom Kreisvorsitzenden Volkmar Klein über die beiden Kandidaten bis zu Armin Laschet (per Videobotschaft) und Heimatministerin Ina Scharrenbach. Sie gibt als Gastrednerin das Lob an die heimische CDU zurück, das sie zuvor für ihre Arbeit von Jens Kamieth bekommen hat.
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Wenn es Spitzen gegen politische Gegner gibt, dann stets Richtung Grüne. Beide Kandidaten haben die Leistungen der Landesregierung Revue passieren lassen, mit denen aus dem „Schlusslichtland NRW“ wieder ein Spitzenstandort in vielen Bereichen geworden sei.
Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2022: Anke Fuchs-Dreisbach für Route 57
Während Jens Kamieth seinen Schwerpunkt auch künftig in der Familienpolitik sehen möchte, betont seine Wittgensteiner Kollegin die Gesundheitspolitik und vor allem den Erfolg, die Pflegeausbildung kostenlos gemacht zu haben. Anke Fuchs-Dreisbach hebt ihre Jugend auf dem Bauernhof hervor, ihre Ausbildungen als Schornsteinfegerin und Physiotherapeutin, sieht sich in einer launigen Rede als „wichtige und hoffentlich auch richtige Ansprechpartnerin für die Region“. Vor fünf Jahren sei sie einfach als Frau angetreten, die nicht nur meckern wolle, sondern auch mitgestalten und Dinge verbessern. Da wolle sie mit der Unterstützung aller auch weiterarbeiten.
Als Schwerpunkt fordert sie auch den Ausbau der Route 57, für die Wirtschaft und die Anwohner. Sie erwarte von Minister Hendrik Wüst, in der nächsten Legislaturperiode „mit dem Spaten zu kommen und den ersten Stich zu setzen!“ Und als Tochter eines Landwirts liege ihr gerade diese Branche sehr am Herzen.
Siegen: Jens Kamieth gegen Regionalplanentwurf
Jens Kamieth bekommt 30 von 35 Delegiertenstimmen, fünf Anwesende votieren gegen ihn. Vorher hat er sich auf Nachfrage noch eindeutig gegen die vorliegende Fassung des Regionalplanentwurfs bekannt und ist zugleich sicher, positive Signale in dieser Hinsicht aus Arnsberg vernommen zu haben. Die jetzt noch vorgesehenen Eingriffe in die kommunale Selbstverwaltung sieht er als Überreste grüner Administration in Arnsberg.
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Für Anke Fuchs-Dreisbach ist das Ergebnis im Wahlkreis 127 noch besser: 46 Ja-Stimmen bei zwei Enthaltungen. Dazu bekommt sie gleich eine ganze Reihe von Unterstützungsbotschaften aus den Reihen der Delegierten.
Landtagswahl: SPD Siegen-Wittgenstein schickt Molzberger und Schneider ins Rennen
Der SPD-Unterbezirk hat seine Kandidaten bereits am Freitagabend in der Siegerlandhalle gekürt. Während Adhemar Molzberger ohne Gegenkandidat überzeugend für den Wahlkreis 126 gewählt wird, kommt es im WK 127 zu einer Kampfabstimmung zwischen dem Kreuztaler Julian Maletz und Samir Schneider aus Bad Laasphe. Letzterer hat sich in der Vergangenheit vor allem aus hartnäckiger Kämpfer gegen die KAG-Beiträge profiliert, oft in Duellen mit Anke Fuchs-Dreisbach, und bekommt schließlich 53 Delegiertenstimmen. 31 entfallen auf seinen Mitbewerber, bei einer Enthaltung.
„Natürlich war ich im ersten Moment enttäuscht“, sagt Julian Maletz, der „zwei Monate mit allen gesprochen“ und sich nach Kräften bemüht hat, seine Positionen und Ziele vorzustellen. „Letztlich bin ich aber auch stolz“, ergänzt der 25-Jährige. Sein Alter sei ihm auch von vielen als entscheidend genannt worden, dass ihm die Zukunft gehöre. Weshalb er im Nachhinein gar nicht mehr traurig sei.
„Es hat nicht sollen sein. Bei der Wahlkreisdelegiertenkonferenz habe ich einer zehnminütigen Rede noch mal alles gegeben, um die Delegierten von mir, meiner Intention, Motivation und auch von meinen Inhalten zu überzeugen. Die Entscheidung fiel letztendlich auf Samir Schneider, dem ich hier noch mal meinen herzlichen Glückwunsch ausspreche“, formuliert der Student aus Buschhütten.
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