Siegen. Die Lokalredaktion Siegen hat das WP-Spiel „Willis Nachrichtendschungel“ getestet und sagt, wie es war. Das Beste: Sie können das Spiel gewinnen.
Zum 75-jährigen Bestehen unserer Zeitung hat der Hagener Martin Schlegel ein Spiel für die ganze Familie kreiert: „Willis Nachrichten-Dschungel“. An einem Spielenachmittag haben wir es für Sie getestet. Wie Sie das Spiel gewinnen können, verraten wir in diesem Text.
„Willis Nachrichten-Dschungel“: WP-Spiel mit regionalem Bezug
Darum geht es bei „Willis Nachrichten-Dschungel“: Kaum sind die Spieler angekommen, stellt der erfahrene Chef vom Dienst Willi einige Aufgaben. Das heißt: aufpassen und mitmachen in Willis Nachrichten-Dschungel. Da sollte man nicht die Übersicht verlieren und sich auf die Aufgaben konzentrieren. Was sind die relevantesten Nachrichten? Was ist wann passiert? Bis zu sechs Spieler können 75 Jahre Zeitungsgeschichte Revue passieren lassen und gleichzeitig durch Glück, Zufall und eine gute Strategie zum Erfolg kommen. Gleichzeitig rückt das Karten-Ablegespiel das Wissen um die Region in den Fokus.
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Man lernt, dass der Wilnsdorfer Gerhard Neuser 1965 zu Schalke 04 wechselte, dass die Unglinghausener Feuerwehr 1953 ihre Spritze von einer Ziege ziehen ließ – aus Protest gegen die dann nicht mehr lange ausbleibende Motorisierung. Man erfährt, dass Burbach seit 1970 ein Wappen führen darf, dass der Radrennfahrer Klaus-Peter Thaler 1949 in Netphen geboren wurde und dass Maike Kohl-Richter, die zweite Ehefrau von Bundeskanzler Helmut Kohl, 1964 in Siegen geboren wurde.
Daneben schärft man den Blick, ob gerade vier Karten aus zwei benachbarten Jahrzehnten, zwei Karten aus dem gleichen Jahrzehnt, drei Karten mit Künstlern oder fünf Karten mit Vor- und Zunamen von Persönlichkeiten im Spiel sind. All das bringt nämlich Punkte. Wer zuerst 160 hat, hat gewonnen.
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Wir haben Willis Nachrichtendschungel schon mal in der Redaktion gespielt: Die Siegener Redaktionsmitglieder Florian Adam, Jens Plaum, Ina Lisiewicz, Hendrik Schulz und Steffen Schwab sowie Werkstudentin Verena Schlüter haben sich einen spannenden Wettstreit geliefert, erst mit den Spielregeln, dann mit dem Nachrichtendschungel - es wurde zunehmend vergnüglich. Die einzelnen Spielberichte:
Spielbericht von Florian Adam: „Warum ist das so?“
Es ist völlig egal, wo ich bin – ich bin immer der, der bei neuen Spielen die Regeln lesen und sie dann den anderen am Tisch erklären muss. Bei „Willis Nachrichten Dschungel“ war das nicht anders. Weil ich darin geübt bin, komme ich aber damit klar, dass der Erklärer einerseits für alle Unklarheiten angemacht wird und andererseits ständig die Frage zu hören bekommt: „Warum ist das denn jetzt so?“ Antwort übrigens: „Weil es in der Regel steht.“
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Schön finde ich an „WND“, dass die Karten mit den Jahreszahlen und den darauf notierten Ereignissen einen Zeitraum abdecken, der wirklich Menschen aller Altersgruppen abholt. Die Großeltern-Generation wird sich sicherlich gerne an die ein oder andere wichtige Nachricht aus den 1950ern erinnern lassen, die Eltern finden sich in den 80ern wieder und für die Enkel waren die 2000er prägend. Selbst mir in meinem fortgeschrittenen Alter wurden Begebenheiten aus meiner Kindheit ins Gedächtnis gerufen: Auf der Karte für 1977 zum Beispiel steht „Vor 400 Jahren wurde Paul Rubens in Siegen geboren“. Ich weiß es noch, als wär’s gestern gewesen.
Spielbericht von Ina Carolin Lisiewicz: „Einfach nur zocken“
Egal, bei welchem Spiel: Man kann mir noch so lange die Regeln erklären, ich bin eher der Typ „Learning by Doing“. Ohne Kollege Adam kritisieren zu wollen – er hat uns die Regeln in aller Ruhe vorgetragen und irgendwie hat er mich dabei in seiner unendlichen Weisheit an Albus Dumbledore erinnert. Ein Held meiner Kindheit – der Vergleich ist also als deutliches Kompliment zu verstehen. Trotzdem war ich froh, als ich endlich zocken konnte.
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Beim ersten Zug zog ich die Karten mit den Jahreszahlen 1962, 71, 74, 65, 49 und 67. „Na klasse“, dachte ich – alles vor meiner Zeit. Ich vermutete als Zweitjüngste in der Runde einen Nachteil, obwohl ich Fan von Geschichte bin. Aber das Gute bei dem Spiel ist: Das Alter der Spielerinnen und Spieler ist völlig egal, es gibt keine Vor- und Nachteile, weil keine Quiz-Fragen zu beantworten sind. Man lernt bei dem Ganzen trotzdem viel, wenn man einen Blick auf die Karten wirft. Und das Ganze ist was für Siegerländerinnen und Siegerländer: Ich zumindest hab mich gefreut, als auf einer der Karten meine Heimatstadt namentlich erwähnt wurde.
Ehe ich mich versah, bekam ich auch 30 Punkte von Kollege Schulz und 30 Punkte von Kollege Schwab geschenkt, ohne dass ich selbst etwas dafür tun musste. Das ist doch ein Spiel, das gefällt! Nichts tun, aber von den anderen profitieren! Und wenn man dann doch mal nicht weiter weiß: Ein Mitspieler, der die Spielregeln gelesen hat, hilft tatsächlich.
Spielbericht von Jens Plaum: „Spezialwissen für die Gattin“
Brettspiele und ich pflegten über die Jahrzehnte hinweg eine mindestens schwierige Beziehung. Häufig flogen Würfel und Figuren durchs Zimmer, wenn sich das Spiel anders entwickelte, als ich es gehofft, ja erwartet hatte. War also jedes Mal ziemlich schnell vorbei das Vergnügen. Nicht so dieses Mal. Eine Stunde hielten ich und mein Gemüt durch. Das Ergebnis: Letzter. Mit kümmerlichen 60 Punkten. Nicht weiter schlimm, dachte ich. Hat sicher mit dem mäßigenden Einfluss meiner Kolleginnen und Kollegen zu tun.
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Oder es hat einfach Spaß gemacht. Warum auch nicht? Wussten Sie etwa, dass der Wilnsdorfer Gerhard Neuser 1965 zu Schalke 04 gewechselt ist? Ich nicht. Jetzt schon. Oder dass in Balve im Jahr 2015 die Opfer der Hexenprozesse rehabilitiert worden sind? Sehen Sie! Und 1974? Richtig: Es wurde nicht nur anstelle des Autokennzeichens „D“ das Kennzeichen „DDR“ für – naja – die DDR eingeführt. Nein, Bad Berleburg wurde auch als Heilbad anerkannt. Nicht schlecht, oder? Mit diesem Spezialwissen lassen sich auch Ehefrauen beeindrucken, glauben Sie mir. Also, gewinnen scheint tatsächlich nicht alles zu sein. Spaß zu haben hingegen schon.
Spielbericht von Steffen Schwab: „Ich bin Zweiter“
Ereigniskarten, Aufgabenkarten, die Phasen 1 und 2 für Jahreszahlen, Nachziehstapel, Spielfiguren. Und kein Würfel. Der Hinweis auf dem Karton, dass sich schon Achtjährige in„Willis Nachrichtendschungel“ zurechtfinden, wundert mich – selbst im wirklichen Leben schaffe ich das bis heute nur mit großer Anstrengung. Gut ist, dass Florian Adam davon ablässt, uns das Spiel zu erklären. Wir legen einfach los.
Ehe ich mich’s versehe, liegen eine grüne Marke mit 20 und zwei gelbe Marken mit je 10 Punkten vor mir. Ich verdanke das sozusagen der Gunst der Stunde, dem Spielzug eines Mitspielers. Ich beginne zu lernen: Das ist kein Mensch-ärgere-dich-nicht, bei dem ich auf dem Weg zu meinem Ziel eine Schneise der Verwüstung ziehe. Sondern ein Strategiespiel, dass ich besser mit den anderen als gegen sie spiele. Und zwar genau so weit, dass ich im entscheidenden Moment die Nase dann doch wieder vorn habe.
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Im Laufe der guten Stunde, die wir zu Sechst für das Spiel brauchen, brechen bei der einen oder dem anderen alte Mensch-ärgere-sich-nicht-Reflexe durch, während ich allmählich sogar Muße finde, den Inhalt der Karten zu studieren und auf der Zeitreise über die letzten 75 Jahre Interessantes aus dem Verbreitungsgebiet unserer Zeitung zu lernen. „Leute, wir hatten Spaß, und deshalb sind wir alle Gewinner“, meint Florian Adam am Ende. Also bitte: Der zweite Sieger bin ich. 130 Punkte.
Spielbericht von Hendrik Schulz: „Gewonnen!“
Was soll ich sagen? Richtig, das was alle anderen auch schon gesagt haben: Gut, dass der Kollege Adam so ein versierter Brettspieler ist und sich die Regeln angeeignet hat, ohne „Willis Nachrichtendschungel“ auch nur einmal gespielt zu haben. Sein Verdienst, uns anderen das dann zu erklären, kann gar nicht hoch genug angerechnet werden – auch wenn wir, faul und unerfahren wie wir sind, seine Bemühungen nicht ausreichend zu würdigen wussten. Das sei an dieser Stelle nachgeholt! Saubere Recherche gehört halt zum Handwerk.
Als Sieger der redaktionsinternen Spiele-Runde daher an dieser Stelle zwei persönliche Empfehlungen. Erstens: Machen. Egal, wie falsch oder chaotisch es wird (das steigert mitunter die Freude noch), wobei ich zugeben muss, dass ein Erklärer wie Kollege Adam das Ganze deutlich beschleunigt. Eine Runde betreutes Spielen, dann kanns richtig losgehen. Ich jedenfalls verstand mit Fortschreiten der Partie immer mehr vom kompetitiv-konsensorientierten Spielprinzip, um mir mit einer Mischung aus Zusammenarbeit und rücksichtslosem Ellbogeneinsatz (muss man auch erstmal in einem Spiel vereinen!) den Sieg zu sichern. Dennoch braucht es vor allem Glück, um gezielt Punkte einheimsen zu können. Damit wäre ich bei Zweitens: Eine leichte Anpassung des Spielprinzips, das so in kaum einer Regel steht, bringt Freude auch zu später Stunde. Was eigentlich bei allen Spielen funktioniert: Wer Punkte macht, muss trinken. Oder sich anderweitig zum Obst machen. Klappt immer.
Spielbericht von Verena Schlüter: „Spaß kommt schnell“
Wie bei allen neuen Spielen sind die Regeln zunächst etwas kompliziert zu verstehen und man hangelt sich erstmal an den Regeln entlang. Aber wenn man einmal zusammen ins Spiel eingestiegen ist und drauf los spielt, macht es viel Spaß.
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Auf den Spielkarten finden sich viele interessante Informationen über die Zeitungsgeschichte, das politische und kulturelle Treiben der letzten 75 Jahren in NRW sowie besondere lokale Ereignissen. Während des gemeinsamen Spielens kann man viel über die Region und unsere Zeitung dazu lernen. Es geht um das Zusammenspiel aus den auf den Spielkarten angegeben Jahreszahlen und Symbolen unter Berücksichtigung der Aufgabenkarten in der Mitte. Die Spieler müssen die Informationen auf ihren Karten und die Anweisungen der Aufgaben beachten, um möglichst viele Punkte zu ergattern. Mit viel Glück und einer guten Strategie erhält man als Spieler auch Punkte von seinen Mitspielern, ohne was dafür zu tun.
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Wenn man einmal angefangen hat, kommt schnell Spaß am Spielen in der Runde auf. Die Aufmachung des Spielbrettes und die Gestaltung der Spielfiguren, die an die journalistische Arbeit in einer Zeitungsredaktion angelehnt sind, ist gut gelungen.
Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, auch mitspielen möchten: Wir können drei Exemplare von „Willis Nachrichtendschungel“ verlosen. Teilnehmerinnen und Teilnehmer können sich dazu bis Mittwoch, 22. Dezember auf der Seite wp.de/brettspielregistrieren. Wir drücken die Daumen!
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