Siegen. Zeichnungen, Malerei, Installationen schmücken viele Räume des Siegerlandmuseums bei der Ausstellung „Ohne Punkt“ des Siegeners Lutz Dransfeld.
Die Spuren der Kreativität von Lutz Dransfeld sind in Siegen nicht zu übersehen: Etwa seine Skulptur aus Edelstahl am Haupteingang der Martinikirche, die Lichtkunst in der großen Schalterhalle der Sparkasse Siegen und bis vor einigen Jahren auch über dem Eingang der berühmten Villa in der Oranienstraße. Vor allem aber seine beeindruckenden, die Flure des Marienkrankenhauses schmückenden Gemälde, die er auf Initiative des damaligen Chefarztes Prof. Dr. Peter Schuster geschaffen hat.
Siegen: Siegerlandmuseum zeigt Ausstellung „Ohne Punkt“
Was aber seit Sonntag in den Räumen des Oberen Schlosses zu sehen ist, setzt der Kunst Lutz Dransfelds in der Krönchenstadt die Krone auf. Dabei war, wie die scheidende Museumsdirektorin Ursula Blanchebarbe betont, „Ohne Punkt“ schon lange geplant und sollte zum 65. Geburtstag des aus dem Siegerland stammenden, aber schon seit vielen Jahren in Berlin lebenden Künstlers veranstaltet werden.
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Von jedem der acht Ausstellungsräume hatte sich Lutz Dransfeld ein Modell besorgt und die Präsentation seiner Werke akribisch geplant. Und auch mit seinen 66 Jahren, ist das Ergebnis frischer denn je: Da sind seine Zeichnungen, unverkennbar auch durch sein früheres Studium der Architektur an der Uni Siegen inspiriert.
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Einige davon hat er am Digitaldrucker seines I-pads sozusagen vorentworfen. Doch seine künstlerische Handschrift gibt er den Zeichnungen durch Stifte und Pinsel. Dransfeld sagt: „Dadurch zerstöre ich die architektonische Perfektion, denn Perfektion kann auch tödlich sein.“
Ausstellung von Lutz Dransfeld in Siegen: Künstler arbeitet mit modernster Technik
Dass die Produktion von Kunst sich in den letzten Jahren verändert, teilweise sogar verwissenschaftlich hat, zeigt auch die technische Ausstattung von Lutz Dransfelds Atelier im östlichen Berliner Stadtteil Friedrichshagen am Müggelsee. Wie in einer modernen, lichtdurchflutenden Werkstatt („Acht Meter hoch, da passt ein Einfamilienhaus hinein“) arbeitet er dort mit seinem auch technisch denkenden Atelierpartner zum Beispiel mit einer CNC-gesteuerten Fräse und Biegemaschinen. Deren Produkte, beeindruckende Skulpturen aus Metall, sind sinnigerweise auch mitten im Oraniersaal zu sehen, umrahmt von Portraits der königlichen Familie. Und, um wieder einen Gegensatz zu schaffen: in Pink.
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Der Künstler sagt dazu: „Ich bin stolz, in einem Gebäude ausstellen zu können, in dem wichtige Werke von Peter Paul Rubens hängen.“ Denn mittendrin zwischen den Werken eines der Weltstars der Maler hat Lutz Dransfeld eine Skulptur aus Lichtröhren installiert. Dafür allerdings hat er sich absolute Profis ins künstlerische Boot geholt: Einen Neonglas-Bläser, dem er die komplette Maßanfertigung von solchen Leuchtröhren („Die ist äußerst kostspielig“) überlässt.
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So arbeiten in seinem Atelier bis zu 15 Personen. Jeder hat sein Arbeitsfeld, aber alles ist geordnet und: „Abends wird gefegt“. Die Ausstellung „Ohne Punkt“ als Lutz Dransfelds „Lebenswerk“ zu bezeichnen, greift viel zu kurz. Der Künstler hat noch viel vor und strotzt nur so von Ideen.
Die Ausstellung im Siegerlandmuseum läuft bis zum Montag, 24. Januar.
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