Weidenau. Nach dem Tod von Denis Goldberg begleitet Andreas Wörster die Bertha-von-Suttner-Gesamtschule als „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“.
Es ist die erste Sitzung der Schülervertretung (SV) im neuen Schuljahr. Darunter viele neue Gesichter, aber auch ein paar vertraute Klassensprecher, stellt der SV-Lehrer Markus Güter fest. Die neue Rektorin Dr. Bettina Glaß, die seit 1. August die Schule leitet, begrüßt die Kinder und übergibt das Wort an Andreas Wörster. Er übernimmt die Patenschaft für das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ an der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule.
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Der Tod von Denis Goldberg im April 2020 hat die gesamte Schulgemeinschaft sehr getroffen. Der Weggefährte Nelson Mandelas und langjährige Schulpate war insgesamt 13 Mal auf dem Siegener Giersberg zu Gast. Mit seiner bewegten Lebensgeschichte als aktiver Kämpfer gegen die Apartheid konnte Denis Goldberg den Schülern und Schülerinnen viel über die Auswirkungen von Diskriminierung und Rassismus mit auf den Weg geben.
Für die Menschen da sein
Seit 2014 ist die Bertha-von-Suttner Gesamtschule als Schule ohne Rassismus zertifiziert. Mit Andreas Wörster hat sie nun wieder einen Paten gefunden, der selbst viel gegen die Ausgrenzung von Minderheiten am Rande der Gesellschaft in Südafrika unternimmt. Der gelernte Physiotherapeut aus Weidenau ist vor 31 Jahren nach Südafrika gegangen. Dort gründete er vor 16 Jahren zusammen mit Masauso Phiri die Hilfsorganisation „Utho Ngathi Disability Projects“, die Menschen mit Behinderungen im Alltag unterstützt. Die Schule sei stolz darauf, nun wieder einen Paten, der sich so für die Chancengleichheit von beeinträchtigten Kindern und Jugendlichen einsetze, an ihrer Seite zu wissen, sagt Markus Grüter.
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Andreas Wörster, der selbst 25 Jahre am Giersberg gelebt hat, erklärt den Schülern und Schülerinnen die Probleme in Südafrika und stellt seine Arbeit dort vor. In Johannesburg hilft Andreas Wörster mit seinem Team in Form eines Hausbesuchprogramms vielen jungen Menschen mit Behinderungen und deren Angehörigen. Die Organisation besorgt nötige Hilfsgüter für die Bewegungsfreiheit wie Rollstühle oder Prothesen und verteilt sie an die Familien. „Wir versuchen, für die Menschen da zu sein, ihnen zuzuhören und sie dort zu unterstützen, wo die Not am größten ist“, sagt Andreas Wörster.
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Inklusion in Schule und Beruf
„Es gibt viele benachteiligte Menschen in Südafrika, die auf unsere Unterstützung angewiesen sind, um am normalen Leben teilnehmen zu können“, berichtet Andreas Wörster. Der humanitäre Verein ist Schirmherr für verschiedene Projekte in den Dörfern. „Wir haben unterschiedliche Inklusionsprogramme ins Leben gerufen, um die Lebensqualität für die körperlich beeinträchtigten Menschen zu steigern und ihnen aus der Armut zu helfen.“ So wurde eine Hühner- und Gemüsefarm errichtet, wo Menschen mit Behinderung zusammen mit Menschen ohne Beeinträchtigung Hühner züchten und Gemüse anbauen, um es zu verkaufen und sich so ein kleines Einkommen zu sichern. Auch eine Schule konnte dank Spendengeldern aufgebaut werden. Aktuell werden dort 26 Kinder mit körperlichen Beeinträchtigungen unterrichtet. Die Hilfsorganisation unterstützt ihre Schützlinge darüber hinaus bei der Jobsuche.
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„Mit unseren Projekten wollen wir die Lebensfreude zurückbringen und gegen die Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen vorgehen“, sagt Andreas Wörster. Schulleiterin Bettina Glaß freut sich auf weitere Vorträge „Es ist uns wichtig, als Schule ohne Rassismus die Inklusionsprogramme und den Kampf gegen die Diskriminierung von Menschen zu unterstützen.“
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