Hilchenbach. Das Engagement gegen das „Bürgerbüro“ der rechtsextremen Kleinstpartei „Der III. Weg“ in Hilchenbach ist groß. Nun wurde eine Petition übergeben.
Mehr als 4700 Unterschriften hat Olaf Bruch bei seiner Online-Petition gegen das „Bürgerbüro“ der rechtsextremen Partei „Der III. Weg“ in Hilchenbach gesammelt, die er an Kyrillos Kaioglidis richtete. Nun überreichte er sie dem Bürgermeister. Online sind es mittlerweile nicht mehr rund 4700, sondern fast 5000 Unterschriften. Sie kamen in rund einer Woche zusammen.
Hilchenbach: Petition gegen „Der III. Weg“ – Bürgermeister froh über „Rückendeckung“
„Ich fand es vor der Ratssitzung wichtig zu sagen: Wir stehen hinter euch“, sagt Olaf Bruch zum Verwaltungschef. „Wir sind dankbar, eine solche Rückendeckung aus der Bevölkerung zu bekommen“, sagt Kyrillos Kaioglidis. Das stärke auch ihn als Bürgermeister. „In Hilchenbach ist kein Platz für Rassismus“, betont er. „Wir unternehmen alles, um dem entgegenzuwirken.“
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Man setze sich aktiv gegen Rechtsextremismus und nationalistisches Gedankengut ein. Hilchenbach vertrete europäische Werte, stehe für Toleranz. „Wir sind ein sicherer Hafen“, sagt er und beklagt, dass man in Zeiten steigender Geflüchtetenzahlen über rechte Themen reden müsse. Die Petition nehme er als Auftrag an, den Rat zu informieren, und als Zeichen, dass sich Kreis, Land und Bund weiter für ihre demokratischen Prinzipien einsetzen sollen.
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„Das Thema wird nicht in ein paar Tagen erledigt sein“, sagt Olaf Bruch. Braunes Gedankengut solle in Hilchenbach keinen Nährboden finden. Olaf Bruch möchte mit der Petition erreichen, dass „nicht wieder weggeschaut“ würde und erinnert an den Nationalsozialismus. Bei der Petition hätten Menschen aus ganz Deutschland unterschrieben. „Sie ging durch so viele Kreise“, sagt er. „Mit so einer Resonanz habe ich nicht gerechnet.“
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Überwiegend hätten Hilchenbacher Bürger unterzeichnet. Die Unterstützer unterschrieben online – ein Ehepaar aus Dahlbruch traute sich das Digitale allerdings nicht zu. Olaf Bruch fuhr kurzerhand persönlich zu ihnen, damit sie handschriftlich ihre Unterschriften setzen konnten. Es habe aber auch „nicht nur positive Reaktionen“ gegeben.
Hilchenbach: „Wir sind entsetzt, dass sich der III. Weg jetzt hier niedersetzen will“
Bei der Überreichung der Petition waren auch Max vom Bündnis „Hilchenbach gegen Rechts“ sowie Uschi Stemann und Viola Bruch von den „Omas gegen Rechts“ anwesend. „Wir sind entsetzt, dass sich der III. Weg jetzt hier niedersetzen will“, sagt Uschi Stemann, gerade nachdem die rechtsextreme Kleinstpartei aus ihren Räumen in der Schlachthausstraße in Siegen ausziehen musste (wir berichteten).
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Die Online-Petition läuft auch nach der Übergabe an den Bürgermeister weiter. „Es ist wichtig, dass noch mehr Unterschriften dazu kommen“, sagt Olaf Bruch. Die Petition findet sich im Netz unter https://weact.campact.de/petitions/gegen-das-burgerburo-der-rechtsextremen-partei-der-3-weg-in-hilchenbach.
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