Netphen. Im Freizeitbad werden bis Jahresende 196 Kinder zusätzlich schwimmen lernen können. Es gibt aber auch ein neues Problem.

Das Ziel ist erreicht: Bis zum Jahresende werden alle Netphener Kinder im Grundschulalter eine Gelegenheit zum Schwimmenlernen bekommen – und die, die als Nichtschwimmer an die weiterführenden Schulen gewechselt sind, auch. Für die Grundschulkinder werden bis Juli die Kurse in der Schwimmhalle der AWO-Förderschule Am Sonnenhang in Deuz stattfinden; der Unterricht wird von der privaten Netphener Schwimmschule WasserWerk erteilt. Die älteren Kinder lernen im Freizeitbad; dort werden Kurse für insgesamt 196 Kinder eingerichtet. Unberührt davon bleiben der Schwimmunterricht an den Schulen und die Schwimmkurse der Vereine, die weiterhin stattfinden.

+++Mehr Nachrichten aus Siegen und dem Siegerland finden Sie hier!+++

Die Schwimmkurs-Offensive in Netphen

Möglich wird das Angebot im Freizeitpark, weil das Team dort um einen neu ausgebildeten Fachangestellten erweitert wird – und weil Schwimmzeiten freigeschlagen werden: In den Sommer- und Herbstferien wird das Nichtschwimmerbecken im Hallenbad vormittags für die Kurse reserviert, im August und September wird das Becken an Nachmittagen nur eingeschränkt für das allgemeine Publikum nutzbar sein. In der Regel sieben Kinder werden eine Kursgruppe bilden. Die Intensivkurse in den Ferien laufen über 14 Tage von montags bis freitags, während der Schulzeit über fünf Wochen jeweils zwei Mal wöchentlich. In den Ferien werden täglich zwischen 9.15 und 13 Uhr vier Kurse laufen, in der Schulzeit jeweils zwei Kurse am Nachmittag.

+++ Lesen Sie auch: Im Freizeitbad Netphen soll Schwimmunterricht Vorrang haben +++

Die Kapazität sei so bemessen, dass zusätzlich zu den von den Schulen gemeldeten Nichtschwimmern auch noch weitere Interessierte teilnehmen können, die auf den langen Wartelisten stehen, sagt Reik Richter, Geschäftsführer der Freizeitpark Obernautal GmbH (FON). „Das Angebot wird gut angenommen. Wir haben noch einen kleinen Puffer.“ Wichtig sei nun aber auch, dass die kleinen Schwimmschüler am Ball bleiben – dazu müssten sie auch von den Großen angehalten werden. „Dass Kinder nicht schwimmen können, liegt überwiegend an den Eltern. Da können wir dann auch nichts machen.“

Netphener Familienfonds kann Geld zuschießen

Die Schwimm-Offensive geht auf einen Antrag der CDU-Fraktion zurück, den der Rat im Februar beschlossen hat: Bis Ende 2022 sollen alle schulpflichtigen Kinder in Netphen schwimmen können, der Schwimmunterricht soll bereits im ersten Schuljahr einsetzen. Die Kurse von FON und WasserWerk kosten Geld: 90 Euro einschließlich Eintritt werden in Netphen berechnet. Für Familien mit niedrigem Einkommen hält sich der Netphener Familienfonds bereit: Es gibt einen Zuschuss von 50 Prozent und maximal 50 Euro für den Schwimmkurs – wenn der Sozialausschuss das am Mittwoch, 15. Juni, beschließt. Darüber hinaus wird die FON künftig Kindern und Jugendlichen, die eine Netpher Familienkarte haben, in den Sommerferien den Freibadbesuch zum halben Preis ermöglichen. Damit die neu erworbenen Schwimmfähigkeiten weiter geübt werden können.

+++ Lesen Sie auch: Netphen: Freizeitpark bleibt an der langen Leine +++

Schwimmerbecken im Hallenbad gesperrt

„Wir hoffen auf einen guten Sommer“, sagt FON-Geschäftsführer Reik Richter – aus gegebenem Anlass: Im Hallenbad steht nämlich derzeit nur das – für die Kurse über weite Strecken mit Kursen belegte – Nichtschwimmerbecken zur Verfügung, ansonsten draußen das Freibad. Denn das Schwimmerbecken im Hallenbad ist gesperrt. Als der Betrieb nach der Technik-Modernisierung Mitte Mai wieder aufgenommen werden sollte, wurde einer der für die Wasseraufbereitung verwendeten Filter undicht. „Wir hatten gerade erst auf den Knopf gedrückt“, berichtet Reik Richter, „das hat uns wirklich zurückgeworfen.“

Filter defekt: Hoffen auf Notreparatur

Untersucht wird jetzt, ob und wie zumindest eine Notreparatur des gut 45 Jahre alten Filters möglich ist, „so schnell wie möglich“, sagt Reik Richter, spätestens zum Ende der Freibadsaison. Das Gerät ist durchaus gewaltig: Beim Bau des Freizeitbades wurde es mit einem Kran in den Keller eingesetzt, bevor die Decke darüber gebaut wurde. Sollte ein neuer Filter eingebaut werden müssen, werde das „einige hunderttausend Euro“ kosten – und bestimmt nicht schnell gehen.

+++Die Lokalredaktion Siegen ist auch bei Facebook!+++