Siegen. Die Bertha-von-Suttner-Gesamtschule Siegen will digitale Endgeräte als Standardelement im Unterricht etablieren. Die Sek I ist schon ausgestattet.

Digitale Medien sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Der richtige Umgang damit wird immer wichtiger – auch im schulischen Kontext. Die Bertha-von-Suttner-GesamtschuleSiegen baut deshalb ihre digitalen Inhalte für den Unterricht und den Einsatz von iPads weiter aus.

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„Die Nutzung unterschiedlicher Apps und Programme ermöglicht eine Bandbreite von Aufgabenformaten und eröffnet Perspektiven zum selbstständigen und schülerorientierten Lernen“, erklärt Anja Siebert, Didaktische Leiterin. Die gesamte Schülerschaft der Sekundarstufe I profitiere – auch Kinder mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf.

Siegen: Bertha-von-Suttner-Gesamtschule – Digitalisierung eröffnet neue Möglichkeiten

Bei der Modernisierung des Gebäudes am Giersberg wurde jeder Klassenraum der Jahrgänge 5 bis 7 mit einem Beamer mit Apple TV, Präsentationstechnik und WLAN-Access Points ausgestattet. „Die effektive Nutzung von Airplay und Apple TV während des Unterrichts ermöglicht, dass die gesamte Lerngruppe an Arbeitsprozessen und Lernprodukten teilnehmen kann“, sagt Anja Siebert. „Der Austausch innerhalb und zwischen den Arbeitsgruppen ist dadurch einfacher geworden und steigert die effektive Lernzeit in den Klassen.“

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Dank der Kooperation mit derUni Siegen im Projekt „DigiMath4Edu“ sei der Matheunterricht bereits deutlich digitaler geworden. Das Digitallabor mit 3D-Druckern, VR-Brillen und Tablets bietet viele Möglichkeiten, um mathematische Zusammenhänge plastisch zu verdeutlichen. „Aber ich sehe auch den Mehrwert für die anderen Fächer. Denn die neuen Medien werden im Berufsalltag der heutigen Abiturientinnen und Abiturienten eine Schlüsselposition einnehmen“, betont Anja Stoltefuß, Mathematiklehrerin und Leiterin der gymnasialen Oberstufe. Die Technik unterstütze eine neue Lernkultur.

Bertha-von-Suttner-Gesamtschule Siegen: Auch Lehrkräfte mit iPads ausgestattet

Auch die Lehrkräfte wurden in diesem Schuljahr mit iPads ausgestattet. Moderatorinnen und Moderatoren der Uni Siegen und des Kompetenzteams Siegen-Wittgenstein und aus dem Kreis Olpe unterstützen das Kollegium auf dem Weg der Digitalisierung. „Durch den Einsatz moderner Medien ist bei den Schülerinnen, Schülern und auch bei den Lehrkräften eine gesteigerte Motivation im Unterricht erkennbar“, sagt Anja Siebert.

Stufen der Entwicklung

Seit drei Jahren gibt es die iPad Profilklassen in den Jahrgängen 5 bis 7. Jeweils 25 Kinder eines Jahrgangs besuchen die iPad-Klasse. Voraussetzung: Die Eltern verpflichten sich, ein digitales Endgerät für den Unterricht zu finanzieren. In Einzelfällen können auch individuelle Finanzierungsmöglichkeiten mit der Schule besprochen werden.Die flächendeckende Einführung der iPads in allen Kursen der Oberstufe ist für das Schuljahr 2022/23 geplant.Am Donnerstag, 25. November, findet ab 19 Uhr eine Informationsveranstaltung zur gymnasialen Oberstufe und zum Einsatz von iPads in der Oberstufe in der Aula des Kolpinggebäudes statt. Weitere Informationen auf www.gesamtschule-siegen.de

Mit Hilfe der digitalen Endgeräte sei die Unterrichtsgestaltung im Hier und Jetzt angekommen. „Wir sind flexibler geworden und das iPad ist eine echte Erleichterung für uns, da wir nicht mehr jedes Arbeitsblatt 30 Mal kopieren müssen“, berichtet die Didaktische Leiterin. „Die digitalen Aufgabenformate bieten viele Möglichkeiten, eigenständig und im individuellen Lerntempo an Arbeitsaufträgen zu arbeiten.“ Die Kinder kämen aus sich heraus und hätten mehr Lust am Lernen. Der Aufbau der Referate habe sich verändert, da die Endgeräte das Recherchieren erleichtern. „Wir merken, dass wir einen Kanal gefunden haben, der die Lernbedürfnisse unserer Schülerschaft anspricht“, sagt Anja Stoltefuß.

Schule in Siegen: Mit digitalen Endgeräten Zusammenhänge plastisch vermitteln

Für sie liegt ein wesentlicher Vorteil digitaler Unterrichtsgestaltung in der Möglichkeit, komplexe Lerninhalte besser zu veranschaulichen. „Im Matheunterricht beispielsweise kann eine bestimmte App genutzt werden, um die berechnete Gerade im Raum dreidimensional sichtbar zu machen. Dann kann man zusätzlich zur abstrakten Erklärung einer Lehrkraft sein Rechenprodukt sehen.“ Solche mathematischen Zusammenhänge seien Schülern unheimlich schwer ohne Technik zu vermitteln.

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Künftig sollen digitale Endgeräte an der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule so selbstverständlich wie Bücher, Stifte und Papier im Unterricht verwendet werden. Bis es so weit ist, gehe es darum, unterschiedliche Bedürfnisse und Voraussetzungen zu beachten und bildungsgerecht umzusetzen, so die didaktische Leiterin. „Der Anpassung und Weiterentwicklung unseres Medienkonzeptes kommt dabei eine bedeutende Rolle zu.“ Dabei sei es wichtig, den Kindern und Jugendlichen einen kritischen und reflektierten Umgang mit elektronischen Medien zu vermitteln. Dafür bildet die Schule Medienscouts aus, die jüngeren Mitschülerinnen und Mitschülern die Gefahren gerade für Kinder in den sozialen Netzwerken erklären und ihnen bei Problemen – auch bei der Handhabung der iPads – helfen.

Bertha-von-Suttner-Gesamtschule Siegen: Digitalisierung geht in der Sek II weiter

Die von den Eltern finanzierten iPads werden in der Sekundarstufe I im Unterricht zur Erledigung von Wochenplanaufgaben eingesetzt. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten auf dem iPad mit einem Stift, damit sie das handschriftliche Schreiben nicht verlernen. Die Klassen arbeiten aber weiterhin auch mit herkömmlichen Lernmaterialien wie Arbeitsbüchern. Das Erfolgsrezept sei es, die Stärken der digitalen Endgeräte so zu nutzen, dass andere wichtige Dinge wie die persönliche Kommunikation im Unterricht nicht vernachlässigt werden.

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Die Digitalisierung des Unterrichts schreitet an der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule auch über die Sekundarstufe I voran. „Wir setzen mit der Einführung der iPads im kommenden Schuljahr auch in der Oberstufe auf zukunftsweisende Technologien“, berichtet Anja Stoltefuß. Der Schulträger hat alle Oberstufenräume in der Kolpingstraße mit Beamern ausgestattet. „Beim WLAN kommen wir in der Kolpingstraße, der schulischen Heimat der Jahrgänge 8 bis 13, aber nicht an die Ausstattung des modernisierten Gebäudes am Giersberg heran“, sagt Anja Stoltefuß. Es gebe bereits Pläne, um aufzuschließen: Im Januar werden Gespräche mit der Stadt Siegen über die digitalen Ausbaumöglichkeiten des Gebäudes geführt.

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