Eslohe/Wenholthausen. „Die Polizei lässt sich nicht auf der Nase herumtanzen“: Im Zusammenhang mit einem krassen Einsatz in Eslohe wird der Polizeisprecher deutlich.

Heftige Gegenwehr ist der Polizei bei einem alles andere als alltäglichen Einsatz in der Gemeinde Eslohe entgegengeschlagen. Die Beamten haben vor Ort drastische Maßnahmen ergreifen müssen. Und das hatte seine guten Gründe, wie Polizeisprecher Michael Schemme betont.

Verdächtiges Fahrzeug gemeldet

Es war 0.30 Uhr in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (30. Januar) als Zeugen der Polizei in der Gemeinde Eslohe ein verdächtiges Fahrzeug gemeldet hatten. Beobachtet worden war der Wagen auf einem Radweg zwischen Wenholthausen und Eslohe. Die Polizei war daraufhin mit mehreren Fahrzeugen ausgerückt und hatte tatsächlich Erfolg: Dank der aufmerksamen Zeugen konnten die Beamten dafür sorgen, dass im Bereich des Brauckwegs Endstation für den Wagen war.

Michael Schemme ist Pressesprecher der Kreispolizeibehörde im Hochsauerlandkreis. 

„„Wir mussten auch verhindern, dass sich das Fahrzeug erneut in Bewegung setzt. Eine Fahrt unter Alkoholeinfluss birgt unkalkulierbare Gefahren für andere Verkehrsteilnehmer. Die Reaktion der Betroffenen spricht für sich. Die Einsatzkräfte haben konsequent gehandelt und deutlich gemacht, dass sie sich nicht auf der Nase herumtanzen lassen.“ “

Michael Schemme
Sprecher der Kreispolizeibehörde HSK

Was dann allerdings folgte, erleben Polizeibeamte auch nicht alle Tage: Besetzt war der Pkw mit insgesamt vier Personen. Allesamt machten sie nach Aufforderung Einsatzkräfte keine Anstalten, den Wagen zu verlassen. Ganz im Gegenteil: Sie verriegelten das Fahrzeug von innen und kommunizierten lediglich durch den kleinen Spalt eines geöffneten Fensters mit den Beamten. Dabei sei es sehr offensichtlich gewesen, dass sämtliche Insassen unter dem Einfluss von alkoholischen Getränken standen, sagt Polizeisprecher Michael Schemme. Zudem sei das Fahrzeug von außen extrem verschmutzt gewesen. Daher ist davon auszugehen, dass der Wagen zuvor fernab befestigter Wege unterwegs gewesen sein muss.

Zu Boden gebracht

Trotz mehrerer Aufforderungen, die Türen zu öffnen, waren die Insassen des Wagens der polizeilichen Anordnung, den Wagen zu verlassen, nicht nachgekommen. Um die weiterführenden polizeilichen Maßnahmen durchzusetzen und eine Weiterfahrt zu verhindern, zertrümmerten die Einsatzkräfte mindestens eine der Autoscheiben. Gegen die anschließende Festnahme setzten sich zwei der Insassen massiv zur Wehr. Erst als sie von den Einsatzkräften zu Boden gebracht worden und Handfesseln angelegt waren, beruhigte sich die Situation langsam. Die beiden anderen Beteiligten waren vom Vorgehen der Polizei offenbar so beeindruckt, dass sie sich ohne größere Gegenwehr festnehmen ließen.

Blutproben angeordnet

Bei den Insassen handelt es sich laut Polizei um drei Männer und eine Frau im Alter zwischen 21 und 24 Jahren aus Herne, Bielefeld, Rheine und Gelsenkirchen. Es wurden Blutproben angeordnet. Außerdem wurde der Führerschein eines 24-Jährigen sichergestellt. Das Verkehrskommissariat hat die Ermittlungen in diesem Fall übernommen.

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Was das konsequente Vorgehen der Beamten angeht, wird Polizeisprecher Michael Schemme gegenüber unserer Zeitung sehr deutlich: „Die Einsatzkräfte haben damit deutlich gemacht, dass sie sich nicht auf der Nase herumtanzen lassen.“ Es habe verhindert werden müssen, dass sich das Fahrzeug erneut in Bewegung setzt. „Eine Fahrt unter Alkoholeinfluss birgt unkalkulierbare Gefahren für andere Verkehrsteilnehmer. Die Reaktion der Betroffenen spricht für sich“, sagt Schemme.

Ob sich die vier Insassen des Wagens lediglich wegen ihres Alkoholkonsums so vehement gewehrt hatten, oder ob sie noch mehr zu verbergen hatten, ist Gegenstand der weiteren Ermittlungen. Auszuschließen, dass mehr dahinterstecke, sei es zum aktuellen Zeitpunkt nicht, so Michael Schemme.

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