Schmallenberg. Schmallenbergs Bürgermeister spricht über die wichtigsten Themen des Jahres: Warum ihn Wohnungsnot und Bauprojekte bis zum Ende begleiten.
Aus seinem Büro im Rathaus in Schmallenberg blickt Bürgermeister Burkhard König fast direkt auf die Turmuhr der Alexanderkirche – ein Blick, den er wohl vermissen wird, vermutet er. Für ihn beginnt das letzte Jahr im Amt: Bei der Kommunalwahl im September wird er nicht mehr als Bürgermeisterkandidat für die CDU zur Wahl stehen. Aber ein letztes Jahr steht für Burkhard König noch an als Schmallenbergs Bürgermeister – welche Themen ihn dabei besonders beschäftigen und was er angehen möchte.
Herr König, was sind die wichtigsten Themen für die Stadt Schmallenberg in diesem Jahr?
Die Themen für ein Jahr werden ja vom Rat mit der Haushaltsplanung vorgegeben. In 2025 sind das vor allem die Weiterentwicklung der Meisenburg und des Gewerbeparks Sauerland, aber auch der Ausweis von neuen Wohngebieten – unser Ziel ist es ja immer, viele Baugrundstücke anbieten zu können, auch um so den Preis moderat zu halten. Der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum in Schmallenberg ist weiterhin groß. Wir haben aber auch einige Baumaßnahmen auf dem Plan stehen, zum Beispiel sind 4,6 Millionen Euro für Straßenbauprojekte im Haushalt eingeplant, und auch das Kultur- und Bildungszentrum soll in diesem Jahr an den Start gehen, das besonders zur Deckung des Raumbedarfes der Schulen im Schulzentrum wichtig ist. Anfang März können wir außerdem hoffentlich offiziell das Holz- und Touristik-Zentrum eröffnen – und auch das Sauerlandbad soll zu den Osterferien wieder in den Vollbetrieb gehen.
Welches Thema liegt Ihnen in diesem Jahr persönlich besonders am Herzen?
Das ist wohl die Entwicklung der Meisenburg.
Die werden Sie aber nicht mehr bis zum Ende begleiten können.
Nein – genauso wie viele andere Projekte, die wir in diesem Jahr beginnen können, aber wohl nicht mehr fertigstellen werden.
Teamwork im Bürgermeisterbüro
Macht es das schwierig? Wie gehen Sie damit um?
Als Bürgermeister arbeite ich nie alleine, sondern im Team. Ich bin mir sicher, dass die Arbeit gut weitergeführt wird – wenn auch vielleicht mit anderen Nuancen. Deswegen werde ich bis zum Ende weitermachen und mein Bestes geben. Ich möchte meinem Nachfolger ein gut aufgestelltes Haus übergeben.
Und dann ist dieses Jahr auch noch das 50. Jubiläum der Stadt Schmallenberg – quasi ein Highlight zum Ende ihrer Amtszeit. Worauf können sich die Bürger da freuen?
Wir sind ja schon gestartet: Der Wappenturm am Rathaus ist die erste Aktion im Rahmen des Jubiläums. Er soll an die ehemaligen Ämter Schmallenberg und Fredeburg und an die 12 Gemeinden erinnern. Auch das Neujahrskonzert stand schon unter dem Motto „Wir feiern 84 Orte – miteinander eine Stadt“. Am 15. Februar findet dann der große Festakt in der Stadthalle statt. Zudem haben wir die Vorstände der Vereine im Stadtgebiet, die politischen Akteure und alle anderen, die Schmallenberg besonders machen, eingeladen – auch eine Einladung für die Öffentlichkeit wird noch folgen, da soll natürlich jeder die Chance haben, dabei zu sein. Ich freue mich besonders, dass sich als besonderer Gast unsere Kommunalministerin, Frau Scharrenbach, angekündigt hat. Weiter geht es mit der Schmallenberger Woche – und dann werden wir mit der kulturellen Vereinigung die Oper „Widukind“ nach Schmallenberg holen.
Worauf freuen Sie sich ganz persönlich am meisten?
Ich freue mich riesig auf den Festakt, das wird eine ganz besondere Veranstaltung - hoffentlich mit besonders vielen Bürgerinnen und Bürgern.
Herausforderungen: Flüchtlinge, Sozialwohnungsbau und Windenergie
Und was wird wohl die größte Herausforderung für Schmallenberg?
Sicherlich das Thema Windkraft. Laut Auskunft des Hochsauerlandkreises sind bisher rund 65 Anträge für Windenergieanlagen auf dem Stadtgebiet gestellt worden. Die werden das Landschaftsbild völlig verändern – in dieser Massivität aus meiner Sicht sehr negativ prägen. Wie viele befürchte ich im Besonderen negative Auswirkungen auf den Tourismus aber auch für die Bürgerinnen und Bürger. Da stehen uns einige sehr herausfordernde Diskussionen bevor.
Wie sieht es denn beim Thema Flüchtlinge aus?
Wir hatten im vergangenen Jahr einen Zuzug von rund 250 Personen – wie sich das entwickeln wird, wird sich zeigen. Aber wir haben auch 130 Geflüchtete in Arbeit vermittelt. Das heißt, neben den Herausforderungen in Sachen Integration und Unterbringung bekommen wir auch viele Fachkräfte für unseren Arbeitsmarkt.
In Sachen Unterbringung ist Schmallenberg jetzt aber gut aufgestellt?
In der momentanen Lage sind wir ausreichend aufgestellt. Auch, weil wir einige Wegzüge in die Heimat der Flüchtlinge, in andere Kommunen oder in Privatwohnungen hatten.
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Wohnraum ist ja nicht nur für Geflüchtete in der Stadt knapp. Gibt es Planungen für sozialen Wohnungsbau?
Definitiv! Besonders kleinere Einheiten für Alleinstehende oder Paare. Im Alten Feld laufen gerade die Planungen für einige Mehrfamilienhäuser, und auch im Neubaugebiet Hahneborn haben wir einige Flächen speziell für Mehrfamilienhäuser ausgewiesen. Auch in Bödefeld, Bracht, Dorlar und Westfeld entwickeln wir gerade neue Bauflächen oder es stehen bereits Flächen zur Verfügung. Größere Einheiten oder im Moment der soziale Wohnungsbau sind für Investoren interessant, das könnte den Bau positiv beeinflussen.
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