Meschede. Erstes Geld für Kirche an Abtei Königsmünster, Mann zwischen Waggons getötet, Ägypter lernen in Eslohe Handwerk kennen - vor 65 Jahren.
Über diese Themen berichtete diese Zeitung vor 65 Jahren im Lokalteil in Meschede, Bestwig, Eslohe und Schmallenberg.
An Baustelle von Lkw erfasst und getötet
Bei einem Unfall in Heinrichsthal wird ein 69 Jahre alter Mann aus dem Ort an der Großbaustelle der B7 getötet. Der Rentner hat als Fußgänger den Baustreifen neben der Fahrbahn benutzt, als er dort von einem Lkw der Baufirma erfasst wird.
Drei Standesbeamte für 4500 Menschen?
In Calle setzt sich der Gemeinderat dafür ein, nicht nur in Calle, sondern auch in Berge und Wennemen jeweils einen eigenen Standesbeamten einzusetzen - das wären drei Standesbeamte für 4500 Menschen. Zuvor hatten sich Bürger über die langen Wege bis zum Caller Standesbeamten beschwert, der seine Dienststelle in Wennemen hat. Die Amtsverwaltung in Meschede überzeugt die Gemeinde aber, Kosten zu sparen und es bei einem Beamten zu belassen: Das Amt wird nach Meschede verlegt.
Bahnarbeiter zwischen Waggons getötet
Ein 61 Jahre alter Bahnarbeiter aus Velmede gerät auf dem Bahngelände in Hüsten beim Rangieren zwischen die Puffer der Waggons. Der Unfall ereignet sich beim Kuppeln. Der Familienvater stirbt an schweren Kopf- und Brustprellungen.
Neubau für Gesundheitsamt
Das Gesundheitsamt benötigt mehr Platz. Der Kreis Meschede wird deshalb neu bauen. Das beschließt der Kreistag. Das neue Gebäude soll in Meschede hinter dem Kreishaus entstehen (heute ist darin die Polizeiwache). Das bisherige Gebäude (heute: Teil von Martinrea-Honsel) an der Schützenstraße gegenüber der Einmündung Im Ohl soll verkauft werden: Denkbar ist, dass das Verteidigungsministerium dort mit seiner Territorialverteidigung einzieht.
Erste Spenden für neue Abtei-Kirche
Die Mönche der Benediktinerabtei Königsmünster in Meschede sammeln Geld für den Bau ihrer neuen Kirche am Klosterberg. 100.000 Mark kommen durch Spenden als Grundstock zusammen, nachdem sich ein Kirchbauverein gegründet hat. Das teilt Abt Harduin Bießle mit. Die Zahl der Mitglieder steigt in nur sechs Wochen von 120 auf 450.
Immer mehr Autos
Jeder neunte Bürger im Kreis Meschede hat inzwischen ein Auto: 8650 Kraftfahrzeuge sind zugelassen. 1950 sind es noch 2684 gewesen.
Die ersten Graffiti
An der Fußgängerunterführung der Bahn an der Warsteiner Straße häufen sich Fälle von Schmierereien. Diesmal werden dabei aber Schulkinder erwischt, ihre Eltern müssen jetzt für die Instandsetzung bezahlen. Die Stadtverwaltung überlegt, vorsorglich die Unterführung nachts zu schließen.
Autodieb verunglückt
Am Wenner Stieg bei Eslohe verunglückt ein 20 Jahre alter Autodieb mit einem Pkw, den er zuvor in Oberhausen gestohlen hat – das Fahrzeug kommt von der Straße ab und landet im Graben. Der Fahrer, der auch keinen Führerschein hat, wird festgenommen, er und sein Beifahrer werden beim Unfall verletzt.
Weitere Rückblicke hier:
- Pärchen überfällt bei Ladenschluss Aldi in Meschede, Geistlicher fällt auf Betrüger herein und leimt sie selbst, Ausreißer in Schmallenberg, Fang des Jahres im Hennesee - vor 40 Jahren.
- Mann betrügt Kollegen bei Honsel in Meschede, Bus stürzt Böschung herab, Bewährung für Ex-Sparkassenchefs, Welle der Hilfsbereitschaft für acht Waisen in Fredeburg - vor 45 Jahren.
- 13 Kinder werden in Meschede nach Unfall zu Waisen, Bauarbeiter verschüttet, Mann beim Verladen von Weihnachtsbäumen getötet, Fahnenflüchtiger schießt sich in die Brust - vor 50 Jahren.
- Ehepaar aus Meschede stirbt am Hochzeitstag am Hennesee, Severin baut nach Großbrand neues Werk bei Eslohe, Besitzer muss Wochenendhaus abreißen, neues Schwimmbad in Meschede - vor 55 Jahren.
- Modernstes Schiff auf Rhein auf „Fredeburg“ getauft, Erzbischof untertage, „Todesbrücke“ in Freienohl erneuert, drei Tote bei Unfällen, Bau von Ingenieurschule in Meschede - vor 60 Jahren.
- Familientragödie mit drei Toten auf B55 bei Meschede, erstmals Italienerinnen für Arbeitsmarkt, Polizeischutz fürs Gnadenbild aus Werl, Wünschelrutengänger entdeckt Quelle - vor 65 Jahren.
Wasserknappheit: Nachbarn in Not
Wasserknappheit herrscht in Heringhausen. Die Gemeinde bittet die Nachbarn in Velmede um Hilfe, die auch gewährt wird. Am Diabaswerk soll ein Anschluss für Heringhausen gebaut, eine Pumpe am Gasthaus Hegener aufgestellt werden. 20 Pfennige soll ein Kubikmeter Wasser kosten.
Ein Freibad für Schmallenberg
In Schmallenberg befasst sich der Stadtrat erstmals mit der Idee eines Freibades: Als Gelände käme dafür der Bereich Lenninghof in Frage. Geschätzte Kosten: 380.000 Mark. Damit sich das Freibad selbst unterhalten könnte, müsste es im Jahr von 40.000 Menschen besucht werden. Die Idee eines überdachten Freibades wird angesichts der Kosten von 850.000 Mark sofort verworfen.
Raubüberfall für Eltern vorgetäuscht
Ein 18-Jähriger gibt bei der Polizei an, dass er an der Straße zwischen Latrop und Fleckenberg von einem Unbekannten angehalten und mit einer Pistole bedroht worden sei – er musste sein Geld herausgeben. Der Fall sorgt für Unruhe in der Bevölkerung. Die Polizei fahndet nach einem Täter. Dann gibt der 18-Jährige zu: Alles ist vorgetäuscht, es gibt gar keinen Räuber. Der junge Mann hatte nur sein Geld ausgegeben und suchte dafür nach einer Ausrede gegenüber seinen Eltern.
Sportplatz-Frage geklärt
In Schmallenberg wird geklärt, welcher der beiden Sportplätze ausgebaut werden soll: Befürworter des Wormbacher Berges setzen sich gegen den Platz Auf der Lake durch. Der Wormbacher Berg punktet am Ende wegen seiner Nähe zu den Schulen und weil er eine Tribüne erhalten soll. Gegen den Lake-Platz spricht, dass man auf ihn auch freie Sicht habe – und dadurch bei Spielen Einnahmen entgehen könnten.
Ägypter lernen in Eslohe Handwerk kennen
In der Schule des Handwerks in Eslohe lernen 22 junge Ägypter des Höheren Technischen Instituts aus Al-Minya Grundlagen. Sie wollen Ingenieure im Metallhandwerk werden. Die Weihnachtszeit verbringen sie in Esloher Familien.
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