Meschede. Geistlicher fällt auf Betrüger herein und leimt sie selbst, Ausreißer in Schmallenberg, Fang des Jahres im Hennesee - vor 40 Jahren.
Über diese Themen berichtete diese Zeitung vor 40 Jahren, im Dezember 1984, im Lokalteil in Meschede, Bestwig, Eslohe und Schmallenberg.
Geistlicher zahlt 50.000 Mark an Betrüger
Angeblich historische Münzen sind 1983 einem Geistlichen und Kunstfreund aus Meschede zum Kauf angeboten worden. Mit Kunstgegenständen im Schätzwert von 50.000 Mark bezahlt der Pater auch die Käufer – und fällt damit auf Betrüger herein. Die zwölf Münzen sollen angeblich aus dem 4. Jahrhundert vor Christus stammen, und im griechisch-byzantinischen Raum ausgegraben worden sein. Jetzt melden sich die beiden Betrüger erneut bei dem Geistlichen. Sie bieten ihm erneut Münzen an. Der Geistliche geht scheinbar auf den Handel ein, zum Treffen mit dem Betrüger verständigt er diesmal aber die Polizei. Die beiden Betrüger werden festgenommen: Es sind zwei 44 und 46 Jahre alte Italiener, die in der Schweiz leben.
Filialleiter niedergeschlagen
In Meschede wird die Filiale von Aldi am Winziger Platz überfallen. Die Tat ereignet sich zum Geschäftsschluss um 18.30 Uhr – nur noch ein Pärchen ist im Geschäft, die Ladentür ist schon verschlossen. Eiskalt packt die Frau erst ihre gesamte Ware aufs Band, plötzlich zieht der Mann dann eine Pistole und bedroht die Kassiererin: „Hände hoch! Dies ist ein Überfall!“ Er nimmt ihr den Einsatz der Kasse ab, die Komplizin stopft das Geld in eine Tasche. Plötzlich kommt der Filiallleiter hinzu: Er wird ebenfalls bedroht, soll den Tresor im Nebenraum öffnen – er hat aber den Tresorschlüssel nicht dabei. Der Räuber schlägt ihn mit der Pistole nieder. Das Paar flüchtet unerkannt mit 9851 Mark – zuvor hatten sie auch noch das Portemonnaie des Filialleiters durchsucht und dessen 50 Mark mitgenommen. Die Polizei muss nebenan aus der Commerzbank alarmiert werden: Der Aldi hat kein eigenes Telefon.
Anwohner fordern: Sportplatz für Kinder öffnen
Eltern am Schederweg fordern, den Mescheder Sportplatz nachmittags für Kinder aus der Nachbarschaft zu öffnen, damit sie dort Fußball spielen können. Sie erklären sich bereit, Aufsicht zu führen. Die Mescheder Politik zögert: Es besteht die Gefahr, dass Hochsprungmatten aufgeschlitzt werden oder auf den Laufbahnen mit Mopeds gefahren wird.
Böller auf Jungen geworfen: Erblindet
Ein 14 Jahre alter Junge in Meschede erblindet plötzlich. Unbekannte haben zuvor auf den Jungen, der mit dem Fahrrad vom Hallenbad kommt, einen Feuerwerkskörper geworfen. Ein Arzt entdeckt die Pulverrückstände im Gesicht des Jungen.
Brandstiftung in Textilfabrik
In Schmallenberg brennt die Textilfabrik Balzer-Lönzen aus. Der Schaden im Gebäude im alten Schmallenberger Bahnhof beläuft sich auf 150.000 Mark. Ursache des Feuers ist Brandstiftung.
Ausreißer auf BMX-Rädern
Drei Freunde aus Schmallenberg reißen von zuhause aus – eine 13-Jährige und zwei Jungen im Alter von sieben und zwölf Jahren. Die Eltern vermuten sie in der Schule, doch als dort der Unterricht beginnt, fehlt das Trio. 30 Stunden wird nach ihnen gesucht. Sie sind mit ihren BMX-Rädern unterwegs, ihre Schultaschen haben sie mit Kleidung gepackt. Entdeckt werden sie frierend in einem Pferdestall in Kirchveischede. Ihr Ziel ist Frankfurt gewesen: Warum, verraten sie nicht.
Weitere Rückblicke hier:
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Ein kapitaler Hecht
Es ist der größte Fisch des Jahres, der aus dem Hennesee gezogen wird: Der 17 Jahre alte Bernd Kenter aus Meschede kämpft 50 Minuten mit dem Hecht, bevor er ihn an Land ziehen kann. Der Super-Hecht ist 1,10 Meter lang und über 22 Pfund schwer.
Neues Tierheim in Enste
Platz für 20 Hunde und 15 Katzen soll das neue Tierheim bieten, das der Tierschutzverein für den Hochsauerlandkreis in Zusammenarbeit mit der Stadt Meschede in Enste baut. Jetzt wird der Grundstein dafür gelegt. Das Grundstück wird zu einem günstigen Preis vom Grafen von Westphalen erworben, die Stadt sagt Unterstützung beim Betrieb des Tierheimes zu. Es werden 20.000 Mark im Jahr an Kosten erwartet. Bislang leben ausgesetzte Tiere in provisorischen Zwingern am städtischen Bauhof an der Fritz-Honsel-Straße.
Kolping sammelt für Äthiopien
140.000 Mark sammelt die Kolpingfamilie Bödefeld bei einer Spendenaktion für Hungernde in Äthiopien ein. Jetzt werden junge Freiwillige gesucht, die im Norden von Äthiopien gemeinsam mit Helfern vom Malteser Hilfsdienst bei der Verteilung von Lebensmitteln, Medikamenten und Kleidung helfen: In der Stadt Mek’ele leben eigentlich 30.000 Einwohner, aktuell sind dort aber 150.000 Hungernde.
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