Eslohe. Die Zukunft der ärztlichen Versorgung in Eslohe ist ungewiss. Der Handlungsbedarf ist groß. Nun machen Nachrichten neue Hoffnung.

In Eslohe soll im Bereich „Zum Fischacker“ eine Immobilie entstehen, die unter anderem Räume für eine größere Arztpraxis vorsieht. Wie CDU-Fraktionschef Dr. Rochus Franzen betonte, liegt für das Projekt bereits ein Bauantrag vor. Damit könnte die im vergangenen Jahr beschlossene Förderrichtlinie zur Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung vermutlich 2026 zur Geltung kommen. Franzen spricht in diesem Zusammenhang von einem Meilenstein für die Gemeinde Eslohe - besonders im Lichte einer immer älter werdenden Gesellschaft. Und zudem sei es ebenfalls ein Meilenstein zur Standortsicherheit der Apotheken. Und das sage er nicht aus Eigeninteresse, betont Franzen, der nicht nur Vorsitzender CDU-Fraktion, sondern auch Apotheken-Inhaber ist. Er sei vielmehr überzeugt, dass sowohl Apotheken als auch Ärzte für die gesundheitliche Nahversorgung ungemein wichtig seien.

Dr. Rochus Franzen

„Das ist ein Meilenstein für die Gemeinde Eslohe, besonders im Lichte einer immer älter werdenden Gesellschaft. Und zur Standortsicherheit der Apotheken natürlich auch.“

Dr. Rochus Franzen
CDU-Fraktionsvorsitzender

2023 hat der Rat eine Förderrichtlinie beschlossen und nach einstimmigem Votum 100.000 Euro im Haushalt bereitgestellt. Ziel ist es, damit mittel- bis langfristig die hausärztliche Versorgung für die gesamte Gemeinde Eslohe zu sichern. Dass der Handlungsbedarf groß und der Druck hoch ist, war nicht zuletzt in einer aktualisierten Risikobewertung des Landes deutlich geworden. Darin war die Gemeinde in die nächsthöhere Risikostufe gerutscht.

Immer weniger Mediziner sind bereit, sich als Vertragsarzt niederzulassen. Das gilt besonders für ländliche Gebiete und führt dazu, dass vor allem niedergelassene Ärzte im hausärztlichen Bereich Schwierigkeiten haben, einen Nachfolger zu finden. Angesichts der Altersstruktur der niedergelassenen Hausärzte ist in der Gemeinde Eslohe in den nächsten Jahren eine altersbedingte Aufgabe von Praxen zu befürchten, die letztlich die hausärztliche Versorgung im Gemeindegebiet gefährden könnte. Ziel der Förderung ist es, genau dieser Problematik entgegenzuwirken.

Interesse an Gemeinschaftspraxis

Anlass für die Förderrichtlinie war damals unter anderem das Bestrebe zweier Ärzte, eine Gemeinschaftspraxis zu betreiben, die dann nach Vorstellung von Politik und Verwaltung das Potenzial für eine mögliche Erweiterung mit weiteren Ärzten haben soll. In einer Gemeinschaftspraxis könnte eine Nachfolgeregelung leichter sein als in einzelnen Praxen, so die Hoffnung in der Gemeinde. Weil für die Umsetzung jedoch größere Räumlichkeiten benötigt werden, wollen Politik und Verwaltung diesen Prozess mit der Richtlinie finanziell unterstützen, indem sie eine mögliche Ausbaureserve von zunächst ungenutzten Räumlichkeiten fördern. Diese Reserve würde erst dann genutzt, wenn später weitere Ärzte hinzukämen.

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Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe befürwortet das Vorgehen ausdrücklich. Insbesondere der infrastrukturelle Ansatz der Förderung werde als zielführend erachtet, hatte Bürgermeister Stephan Kersting seinerzeit betont. Soll heißen: Auch die Kassenärztliche Vereinigung hält es für durchaus erfolgversprechend, wenn die Gemeinde mit ihrer Förderung die Schaffung von Räumlichkeiten unterstützt.

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