Nuttlar. Der Fund einer Leiche auf einer Wiese in Nuttlar gibt Polizei und Staatsanwaltschaft Rätsel auf. Was den ungewöhnlichen Fall so mysteriös macht.
Nach dem Fund einer Leiche in Nuttlar sind bei der Polizei in Meschede bislang keine verwertbaren Hinweise auf die Identität des toten Mannes eingegangen. Das hat Jana Schäfer, Sprecherin der Kreispolizeibehörde, am Freitag (20. Dezember) mitgeteilt. Entsprechend erneuert die Polizei ihren Aufruf zur Mithilfe. Noch habe man die Hoffnung, dass sich jemand melden könnte, der den entscheidenden Hinweis geben könnte. Zu einem Ergebnis könnten letztlich aber auch die weiteren noch ausstehenden Untersuchungen führen, so Schäfer. Andernfalls wird die Kreispolizeibehörde das Landeskriminalamt für weitere Ermittlungen hinzuziehen müssen.
>>> Hier geht es zum Aufruf der Polizei in Meschede
Spaziergänger hatten die Leiche am Dienstag (17. Dezember) entdeckt und gegen 11 Uhr die Polizei in Meschede informiert. Der Tote lag auf einer Wiese im Bereich der Rüthener Straße unterhalb der Autobahnbrücke Nuttlar. Über den Notruf hatten sich die Spaziergänger daraufhin bei der Polizei gemeldet.
Mehrere Tage unentdeckt
Die Kriminalpolizei geht aufgrund der Spurenlage nach wie vor davon aus, dass der Mann bereits mehrere Tage an dieser Stelle gelegen hat. Wie lange genau, ist allerdings immer noch unklar. Hinweise auf ein Gewaltverbrechen liegen laut Michael Schemme, Pressesprecher der Kreispolizeibehörde in Meschede, aktuell nicht vor. Ein Gewaltverbrechen könne derzeit allerdings auch nicht ausgeschlossen werden, sagt er und verweist auf die weiteren Ermittlungen. Bei Meschede hatte es im September 2019 einen Fall gegeben, der auch erst mit einem Leichenfund begann und letztlich als Totschlag endete. Ermittler prüfen daher immer alle Möglichkeiten. Zuständig ist auch hier das Fachkommissariat für Todesermittlungen.
Wenige persönliche Gegenstände
Auch ein Suizid durch den Sprung von der Autobahnbrücke könne zum aktuellen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden. Weitere Untersuchungen sollen Aufschluss über die Todesursache des Mannes geben.
Mysteriös: Der Mann wird offenbar von niemandem vermisst. Auch mehrere Tage nach dem Fund der Leiche liegt bei der Polizei immer noch keine Vermisstenmeldung vor. Das sei ungewöhnlich, sagt Schemme. In der Bekleidung des Toten sind laut Schemme zwar einige wenige persönliche Gegenstände gefunden worden. Sie lassen derzeit allerdings keine Rückschlüsse auf die Identität des Mannes zu. Die Polizei schließt nicht aus, dass es sich bei dem verstorbenen Mann um einen Saisonarbeiter handeln könnte.
Der Verstorbene wird von der Polizei wie folgt beschrieben: west- oder auch osteuropäisches Aussehen, 1,80 Meter groß und etwa 40 bis 50 Jahre alt. Der Mann hat kurze dunkle Haare und laut Polizei einen ungepflegten dunkelgrau-melierten Vollbart. Der Leichnam habe grau-schwarze Arbeitsbekleidung getragen, die aus einer Hose, einer Jacke und entsprechenden Arbeitsschuhen in der Größe 47 bestand.
Die Kriminalpolizei des Hochsauerlandkreises setzt nun weiter auf Hinweise aus der Bevölkerung und richtet sich erneut mit folgenden Fragen an die Öffentlichkeit: Wer kann Hinweise auf die oben beschriebene Person geben? Hat jemand verdächtige Beobachtungen im Bereich des Fundortes oder auch der darüber liegenden Autobahnbrücke gemacht? Wer kann Hinweise auf eine Person geben, auf die die Beschreibung passt und die sich aus dem gewohnten Lebenskreis entfernt hat?
Die Polizeiwache in Meschede nimmt Zeugenangaben unter 0291/90200 entgegen.
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Wenn auf den Aufruf weiterhin keine entscheidenden Hinweise eingehen sollten, wird es laut Polizeisprecher Schemme schwierig. Sollte die Identität des Mannes weiter ungeklärt bleiben, werde für die weiteren Ermittlungen das Landeskriminalamt hinzugezogen. Aktuell erhoffe man sich aber noch einen Ermittlungserfolg durch den öffentlichen Aufruf. Denn: Sollte es sich tatsächlich um einen Saisonarbeiter handeln, könnte es sein, dass ahnungslose Angehörige ihn im Ausland noch gar nicht vermissen.
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