Bestwig. Die Versicherungs- und Finanzmakler Michael und Jerzy Arndt haben das alte Stellwerk in Bestwig gerettet. Über einen ganz besonderen Arbeitsplatz.
Dieser Arbeitsplatz ist einer der ganz besonderen in der Gemeinde Bestwig. Dort, wo einst die Weichen für die Züge der Bahn gestellt worden sind, stellen Michael und Jerzy Arndt heute gemeinsam mit ihren Kunden die Weichen für deren weiteres Leben. Vor ziemlich genau vier Jahren sind die beiden mit ihrer „Arndt & Arndt Rund um Finanzen und Versicherungen GmbH & Co. KG“ in das alte Stellwerk direkt neben dem Bestwiger Bahnhof eingezogen. Ob sie es jemals bereut haben, Büroräume zu beziehen, die direkt zwischen einfahrenden Zügen und einer viel befahrenen Bundesstraße liegen? Michael Arndt lächelt. „Nein“, sagt er und klingt dabei sehr überzeugend.
Dreifach verglaste Fenster mit Spezialfolie
Tatsächlich hatten sich auch die beiden im Vorfeld des Öfteren die Frage gestellt, ob der Lärm der Züge, der Autos und der Lkw störend sein wird. Heute haben sie eine Antwort auf genau diese Frage. „Man hört hier wirklich kaum etwas davon“, sagt Jerzy Arndt, während wie zum Beweis nur wenige Meter neben dem Fenster nahezu unbemerkt ein Zug in den Bestwiger Bahnhof einfährt. Durchfahrende Güterzüge, die mit 50 Wagons und mehr neben dem keinen Stellwerk vorbeipoltern, machen sich zwar im Inneren deutlicher bemerkbar. Irgendwie gehöre das aber auch dazu und mache es am Ende ja aus, sagt Jerzy Arndt. Zumal auch das wirklich kein Problem sei. Die dreifach verglasten Fenster mit einer Spezialfolie machen da schon einen recht guten Job.
110.000 Euro haben Michael und Jerzy Arndt damals in die Hand genommen, um das heruntergekommene Stellwerk wieder in ein kleines Schmuckstück zu verwandeln. Damit hat das Projekt zwar deutlich mehr Geld verschlungen, als die Handwerker es im Vorfeld prophezeit hatten. Aber damit habe man zum einen ohnehin gerechnet und entsprechend kalkuliert. Und zum anderen sei das Projekt auf jeden Fall sein Geld wert gewesen, sagt Jerzy Arndt. Er sei ein großer Freund davon, alte Dinge zu erhalten und wertzuschätzen - auch, wenn es während der aufwändigen Bauphase tatsächlich immer wieder Momente gab, in denen man sich die Frage gestellt habe, ob es die richtige Entscheidung war, sich das alles anzutun.
„Unterm Strich war das alles schon ein Riesenaufwand für ein solch kleines Gebäude.“
Etwa in jenem Moment, als bei Arbeiten im ersten Stock Teile der Decke eingestürzt sind. „Das war schon ein Schock“, blickt Michael Arndt zurück. Vor allem auch, weil damit die Sorge verbunden gewesen sei, dass das ganze Stellwerk einsturzgefährdet sein könnte. Eine Sorge, die sich glücklicherweise nicht bewahrheitet hat. Wie Michael und Jerzy Arndt es im Vorfeld bereits erwartet hattet, gab es viele weitere überraschende Herausforderung, die es zu bewältigen gab.
Böse Überraschungen
Eine böse Überraschung sei zum Beispiel auch der zubetonierte Abfluss gewesen, der erst bei der Sanierung entdeckt worden war. Um das Problem in den Griff zu bekommen, sei ein Riesenloch erforderlich gewesen. „Unterm Strich war das alles schon ein Riesenaufwand für ein solch kleines Gebäude“, resümiert Michael Arndt und lobt ausdrücklich die Handwerker, die viel Flexibilität und Kreativität bewiesen hätten, um alle angefallenen Herausforderungen zu meistern.
Eine davon liegt aktuell noch beim Elektriker: die alte Uhr des Stellwerks. Auch wieder so eine Herausforderung, die größer ist als ursprünglich erwartet. Und auch wieder eine Herausforderung, der sich Jerzy und Michael Arndt mit Geduld stellen. Ehrensache, wenn man ein altes Stellwerk sein Eigen nennt! Dass sich die Uhr nicht selbst steuert, sondern eine sogenannte Mutteruhr erforderlich ist, um sie wieder ans Laufen zu bekommen, wussten die beiden zwar vorher. Dass es so schwierig sein würde, an eine solche Mutteruhr zu kommen, das wussten sie allerdings nicht.
„Bei fast allen Gesprächen mit Ü50-Kunden geht es als erstes ums Stellwerk.“
Noch immer sind sie auf der Suche nach einer solchen Mutteruhr, um die Uhr des Stellwerks so originalgetreu wie möglich wieder an der Fassade installieren zu können. „Noch haben wir Hoffnung“, sagt Jerzy Arndt. Vielleicht ergebe sich ja etwas durch den Zeitungsartikel. „Wir freuen uns jedenfalls über jeden Hinweis!“ Ein bisschen Zeit wollen sich die beiden noch geben. „Und wenn es wirklich nicht anders gehen sollte, dann lassen wir ein Uhrwerk einbauen und hängen die Uhr wieder auf“, sagt Jerzy Arndt.
Dafür, dass Vater und Sohn das alte Stellwerk erhalten und saniert haben, wird ihnen heute noch Lob und Anerkennung gezollt. Und das nicht nur von eingefleischten Bahnfreunden. Bereits während der Bauphase hatten immer wieder Passanten ihre Nase durch die Tür gesteckt und gefragt, ob sie kurz mal hineindürfen. Sie durften damals und sie dürfen heute immer noch.
Kleines Stellwerk mit großem Stellenwert
Welch großen Stellenwert das kleine Stellwerk für viele Bestwiger hat, wird den beiden selbstständigen Versicherungs- und Finanzmaklern auch bei Gesprächen mit den Kunden aus der Gemeinde immer wieder bewusst. „Bei fast allen Gesprächen mit Ü50-Kunden geht es als erstes ums Stellwerk“, sagt Jerzy Arndt, während Sohn Michael zustimmend nickt. Man glaube gar nicht, wie viele Menschen eine persönliche Verbindung zu dem Gebäude haben.
Zum Kundenstamm von Jerzy und Michael Arndt gehören allerdings auch viele junge Menschen. „Es ist wirklich toll zu erleben, wie viele junge Leute sich heute selbstständig machen“, sagt Jerzy Arndt. Bei der Beratung im alten Stellwerk erfahren sie, wie sie durch individuelle Konzepte mehr Zeit und Geld bekommen. So besonders wie der Arbeitsplatz von Michael und Jerzy Arndt ist, so besonders ist auch ihr Angebot. „Die Gespräche bei uns gehen über eine stupide Finanzberatung hinaus“, betont Michael Arndt. Eine bedeutende Rolle spiele bei den Gesprächen die mentale Ebene. „Wir sehen es als unsere Aufgabe an, den Leuten Mut zu machen und sie zu motivieren“, ergänzt er. Dabei sei Vertrauen das A und O. „Immer wieder hören wir den Satz ‚So hat wirklich noch nie jemand mit mir gesprochen‘“, berichtet Arndt.
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Rund 50 Prozent der inzwischen rund 1500 Kunden sind privat, die andere Hälfte gewerblich tätig. Dank digitaler Möglichkeiten kommen sie mittlerweile aus ganz Deutschland – darunter Privatleute, Gründer und größere mittelständische Unternehmen. Gleichzeitig finden aber auch viele Kunden aus der Region den Weg zu Michael und Jerzy Arndt, da Sie lokal stark vernetzt und präsent sind.
Zusätzlich zu Krankenversicherung, Vermögensaufbau, Unternehmensabsicherung, steuerlich geförderten Investitionen, Berufsunfähigkeits- und Existenzabsicherung bieten sie auch Beratung im Bereich der Sachversicherungen an. „Letztlich haben Unternehmer wie Angestellte oft die gleichen Wünsche“, sagt Michael Arndt: „Mehr Zeit und mehr finanzielle Freiheit, um zufriedener zu leben.“
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