Schmallenberg. Der Wunsch nach kostenlosem ÖPNV für alle Schüler wurde erneut vom Schmallenberger Rat diskutiert. Das ist das überraschende Ergebnis.

Schon im Sommer kam die Forderung auf, dass alle Schüler in Schmallenberg ein kostenloses Deutschlandticket bekommen soll - und wie versprochen wurde das mit dem Haushalt für das kommende Jahr erneut diskutiert. Denn in Schmallenberg gibt es nur für die Schüler ein kostenloses ÖPNV-Ticket, wenn der Wohnort mehr als drei Kilometer von der Schule entfernt ist; liegen sie darunter, wird das Ticket lediglich mit 20 Euro bezuschusst, sodass es nur 29 statt 49 Euro kostet.

Das soll sich schon bald ändern, hat der Stadtrat entschieden - allerdings nicht für alle 223 Schüler, die bisher noch kein kostenloses Ticket bekommen. Denn wenn die alle davon Gebrauch machen würden, würde das rund 640.000 Euro Mehrkosten für die Stadt bedeuten, erklärt Kämmerer Andreas Plett; Geld, das sie eigentlich nicht hat.

Der Kompromiss um das kostenlose Deutschlandticket

Stattdessen sollen nur alle Schüler ab der siebten Klasse ein kostenloses Deutschlandticket bekommen. Sie würden nicht nur auf dem Schulweg profitieren, sondern zum Beispiel auch bei Schulausflügen, bei denen immer öfter auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgegriffen werde, erklären Stefan Wiese und Thorsten Conze (UWG). „Es geht um die Mobilität der jungen Leute - so können sie sich frühzeitig daran gewöhnen, den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen“, sagt Hannah Roßwinkel (Grüne).

Außerdem kann die Stadt dadurch Geld sparen: Denn so würde das Deutschlandticket auch für nichtberechtigte Schüler nur rund 175.000 Euro kosten. Sorgen darum, dass das Ticket eventuell gar nicht genutzt werde, sollen damit ausgemerzt werden, dass die Eltern zunächst in Vorleistung treten - und dann die Kosten für das Ticket von der Stadt rückerstattet bekommen, zum Beispiel am Ende des Schuljahres. Wie genau das umgesetzt werden soll, soll allerdings der Schulausschuss beraten - dafür schlägt Bürgermeister Burkhard König eine Sondersitzung im Januar vor. Nach einem Jahr soll das neue Modell bewertet werden, ob das Angebot erfolgreich sei und welche Verbesserungsmöglichkeiten es gebe.

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