Berge. Stricken, gießen, nähen: Es ist erstaunlich, wieviel handwerkliches Geschick in diesem Ort steckt. Wir zeigen die Künstler dort.
In Berge findet am Samstag, 23. November, ab 13 Uhr der erste Kreativ- und Genussmarkt statt. Das besondere daran: Fast alle Austellerinnen und Aussteller kommen aus Berge.
Doch warum steckt so viel Kreativität in diesem kleinen Ort im Stadtgebiet Meschede? „Tolle Dorfgemeinschaft, Spirit, Unterstützung, einer inspiriert den anderen“, zählt Katharina Schwefer Gründe auf. Sie ist mit ihren Adventskränzen bei der Ausstellung im Wennesaal dabei. Vor einem Jahr wagte sie mit „Kathas Kranzmanufaktur“ den Weg in die Selbstständigkeit.
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Von der Schnapsidee zum Walddesign
Veranstaltet wird der Markt von Jan Zientarra. Er ist mit seiner Frau Kristin vor einiger Zeit aus dem Bergischen ins Sauerland gezogen. In Berge fand das Paar eine neue Heimat. Im Dezember eröffnet Jan Zientarra auch ein Geschäft in Wenholthausen. Das Label heißt „Walddesignerin Sauerland“. Und wie der Name es schon andeutet, sind die meisten Produkte vom Wald und der Natur inspiriert. Auch das ist wohl ein Grund für die Kreativität im Ort. „Allein die Ruhe hier im Sauerland gibt uns Raum und Freiheit“, so Zientarra. Entstanden ist das Label vor vier Jahren aus einer Schnapsidee. Heute gibt es im Onlineshop bereits 1500 Artikel, darunter auch Wein und Gin.
Markt-Initiator Jan Zientarra freut sich darüber, dass so viele regionale Aussteller im Wennesaal dabei sind. „Das war irgendwie ein Selbstläufer“, sagt er. Auch das ein Pluspunkt für das Leben in einem Dorf.
Freunde machten Mut
Mit dabei ist auch Carmen Winkhaus. Als „Bunte Zora“ malt die Bergerin unter anderem Bilder und Gedenksteine nach individuellen Vorlagen ab. Bei ihr waren es ihre Freunde, die ihr Mut zusprachen, sich mit ihrem Talent selbstständig zu machen. Für ihre Artikel hat sie auch ein Verkaufsschränkchen aufgestellt.
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Schon immer kreativ
Auch Astrid del Pino betreibt ein Schränkchen mit Deko-Objekten und Geschenke-Sets. Die zweifache Mutter war schon als Kind kreativ und hat immer viel gebastelt. Heute kombiniert sie gern ihre DIY-Projekte mit Technik. So liebt sie es beispielsweise, Schriftzüge und Figuren mit ihrem Plotter anzufertigen. Bei ihr hatte damals ihr Mann den Anschubser zur Gewerbeanmeldung gegeben. „Versuche es, du hast nichts zu verlieren“, hatte er damals gesagt.
Honig aus Berge
„Made in Berge“ ist auch der Honig der Imkereien Rüden und Bause. Steffen Bause (24) hat acht Völker und fing mit der Imkerei während er Corona-Pandemie an. Weshalb er sein Hobby so sehr mag: „Als Imker trägt man Verantwortung für seine Völker und dieser nachzugehen, das ist meine Aufgabe. Außerdem ist die Arbeit mit den Bienen vielseitig und dient als guter Ausgleich für den Alltag.“ Welche Wertschätzung die Bienen in Berge haben, zeigt auch der Bienenlehrpfad, den der Verkehrsverein mit der Schule und Imker Werner Rüden betreibt.
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Kirschkernkissen und Wimpelketten
Die Bergerin Sabrina Trinke näht unter ihrem Label „Junalou“ vor allem Kleidung für Babys und Kinder aus Jersey und Musselin. Ihre Liebe zur Handarbeit weckte einst ihre Oma: „Sie brachte mir das Nähen bei. Am liebsten nähe ich alles rund ums Baby und auch gerne kleine Geschenke.“ Dazu gehören Wimpelketten, Bettschlangen, Tücher und Mützen bis hin zu kleinen Körbchen und Kirschkernkissen.
Betonskulpturen mit Augenzwinkern
Zu den weiteren Austellerinnen gehören Marina Krick und Iris Lobe aus Freienohl. Marina Krick stellt ihre loriot-ähnlichen Betonskulpturen aus, die den Betrachtern gleich ein Lächeln ins Gesicht zaubern: „Ich freue mich, wenn ich euch den schweren Baustoff Beton in zarter Art und individueller Gestaltungsweise näher bringen kann“, lädt sie zur Ausstellung in den Wennesaal ein.
Iris Lobe nähte schon als Kind mit Begeisterung und wird einen Teil ihrer Arbeiten zeigen. Darunter kuschelige Tücher und Schals aus Strickgarn und Musselin und Taschen.
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Der Kreativ- und Genussmarkt findet statt am Samstag, 23. November, im Wennesaal in Berge. Beginn ist um 13 Uhr - Ende offen. Eintritt frei.
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