Meschede. Die Schinkenräucherei Meschede ist seit über 150 Jahren in Meschede ansässig. Mit diesen Investitionen blickt der Familienbetrieb in die Zukunft.

Seit 176 Jahren gibt es bereits die Schinkensalzerei und Räucherei Meschede. Das Unternehmen der Familie Meschede, das vor allem für seinen Bauernknochenschinken bekannt ist, ist eine alteingesessene Institution in der Stadt und wird mittlerweile bereits in der fünften Generation weitergeführt. Auch nach über 175 Jahren blickt das Traditionsunternehmen in die Zukunft: Geschäftsführer Alwin Meschede erklärt, wie der Standort in Meschede weiter gesichert werden soll.

Mescheder Schinken mit langer Tradition

„Die Familie Meschede produziert seit mindestens 1848 Schinken“, so Alwin Meschede. Damals habe die Familie noch im kleinen Rahmen den Schinken auf dem Bauernhof hergestellt. „1871 haben wir schon Schinken mit der Eisenbahn bis ins Ruhrgebiet geliefert“, sagt der Geschäftsführer. „Mein Großvater hat 1980 die Landwirtschaft aufgegeben“, erzählt Alwin Meschede weiter. Die Firma ist in das zu der Zeit neu entstandene Gewerbegebiet in Enste gezogen und hat sich auf die gut laufende Schinkenproduktion spezialisiert – bis heute.

„Wir leben vom Großhandel“, verrät Alwin Meschede. Jede Woche liefert das Unternehmen rund 500 Schinken aus – an große Betriebe wie Rewe oder an Gastronomien. Die Schinken werden in dem Betrieb gesalzen, getrocknet, geräuchert und anschließend selbst ausgeliefert.

Schinkensalzerei und Räucherei Meschede
Hunderte Schinken liefert die Räucherei in Meschede pro Woche aus. © WP | Katleen Diekgraefe

Der 38-Jährige leitet das Familienunternehmen mit seinem jüngeren Bruder, ihr Vater ist seit vergangenem Jahr im Ruhestand und hilft nur noch für wenige Stunden aus. Das Unternehmen umfasst knapp 3000 Quadratmeter. Die meisten Kunden kennen den kleinen Verkaufsraum, in dem sie unter anderem den bekannten Bauernknochenschinken kaufen können.

Unternehmen wird sicher für die Zukunft

Der Knochenschinken reift siebeneinhalb Monate, bevor er in den Verkauf geht. „Die lange Reifezeit ist auch unser Qualitätsmerkmal“, erklärt Alwin Meschede. Der Schinken verliere in der Zeit rund 40 Prozent seines Gewichts durch den Wasserverlust. „Das Endprodukt kann mit einem Serrano-Schinken aus Spanien konkurrieren.“ Die Herstellung des Schinkens ist sehr energieintensiv, deswegen hat die Firma in den vergangenen Jahren mehrere große Investitionen getätigt.

Die alte Erdgasheizung wurde durch eine neue Wärmepumpe ausgetauscht, seit Anfang des Jahres kann die Familie nun auch die anfallende Abwärme der Kälteanlagen zum Heizen nutzen. „Das spart uns eine Menge Erdgas, wir konnten unseren Verbrauch halbieren. Völlig frei von Erdgas heizen wir aber nur an heißen Tagen“, erzählt Alwin Meschede. Im Winter greift das Unternehmen noch auf die Gasheizung zurück. Der Geschäftsführer ist mit der neuen Anlage zufrieden, der verbliebene Gasheizkessel könne sogar durch eine Wärmepumpe ausgetauscht werden – doch das ist noch Zukunftsmusik.

Weitere Pläne: Schinkenräucherei Meschede sichert den Standort

„Damit wir weiter wettbewerbsfähig sein können, müssen wir Energie einsparen oder zu großen Teilen den Strom selber herstellen“, erklärt Arwin Meschede. Der Geschäftsführer entschied sich für beide Möglichkeiten: Neben der neuen Heizungs- und Abwärmetechnologie gibt es auch eine Photovoltaikanlage für das Unternehmen, die bald angeschlossen werden soll. „Wir gehen davon aus, dass wir 70 Prozent des Stroms direkt hier verbrauchen, die verbleibenden 30 Prozent werden ins Netz eingespeist“, so Meschede. Mit einem Blick in die Zukunft bietet die Räucherei nun auch einen Online-Handel an.

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„Eine neue Generation hat auch neue Ideen“, sagt der 38-Jährige über die vielen Investitionen, die er in das Familienunternehmen steckt. Der Betrieb soll auch in Zukunft noch in der Stadt sesshaft sein: „Unser Familienname ist Meschede und der Mescheder Schinken sollte auch aus Meschede kommen“, sagt der Geschäftsführer fest.

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