Meschede. Die Mescheder Traditions-Gaststätte „Zum Schwarzen Peter“ hat einen neuen Besitzer. Damit wird sich dort Grundlegendes ändern.
Noch hängen die Gardinen und die Dekorationen in den Fenstern. Im Innern sieht es aus, als wolle die Gaststätte schon bald wieder öffnen. Doch das scheint nun endgültig Geschichte zu sein. Die Mescheder Traditions-Gaststätte „Zum Schwarzen Peter“ ist verkauft. Eine bekannte Arnsberger Familie hat sie als Geldanlage erworben und plant weitgehende Umbauten.
Noch allerdings soll der Name der Familie nicht genannt werden und auch die genauen Pläne sind noch nicht spruchreif. Mit den Mietern und der bisherigen Eigentümerin, die noch im Haus lebt, habe man sehr faire und vertrauensvolle Gespräche geführt, versichert ein Sprecher.
Sanierungsstau beseitigen
Letztlich nämlich muss das Haus für die geplanten Zwecke grundlegend saniert werden. Zuerst aber müsse man sehen, was Architekten und das Mescheder Bauamt sagen, was überhaupt möglich ist. Auch Wegerechte müssten noch geklärt werden, bevor man mit den Ideen an die Öffentlichkeit gehen könne. Sie sind die Grundlage für weitere Planungen. Der offizielle, wirtschaftliche Übergang erfolgt erst zum 1. Januar 2025.
„„Ein Gaststättenbetrieb ist aus Brandschutzgründen voraussichtlich auch gar nicht mehr möglich.““
Keine Gaststätte mehr
Eine Gaststätte oder ein Restaurant allerdings, so erklären die neuen Eigentümer jetzt schon, sei nicht mehr vorgesehen und „aus Brandschutzgründen voraussichtlich auch gar nicht mehr möglich“. Aber auch darüber habe man schon Gespräche geführt. Der Familie ist die Bedeutung des Lokals für die Mescheder Geschichte und Kneipenlandschaft bewusst. „Wir würden gern Teile des Inventars – wie die Theke – an einen Verein abgeben“, erklärt der Sprecher. Dazu soll die Innenausstattung fotografiert werden. Aber auch dafür müsse erstmal der wirtschaftliche Übergang erfolgt sein.
Lange Geschichte
Mit dem Haus verbinden viele Mescheder eine langjährige Geschichte. 1945 hatte es die Familie Wiese – direkt nach dem Zweiten Weltkrieg – wieder aufgebaut. Die Kneipe besteht seit 1958. In den Jahren 1978 und 1988 wurde das Gebäude ausgebaut und erweitert. Jahrzehntelang war das Gasthaus die Adresse für Stammtische, Kegelclubs, Vereine, Jahrgangstreffen, Skat- und Dartspieler. Auch für die Studenten der damaligen Ingenieurschule war es die„Stammkneipe“. Turniere wurden dort ausgetragen, Versammlungen abgehalten, Vorstände gewählt, Geburtstage und Karneval gefeiert. 2019 waren es noch 30 Gruppen, die sich dort regelmäßig trafen.
Im Februar 2023 war der letzte Wirt, Peter Wiese, schwer erkrankt und im November, wenige Tage vor seinem 62. Geburtstag, gestorben. Seit dem 30. April 2023, so informiert bis heute noch ein Zettel im Fenster, ist die Gaststätte geschlossen.
LBS hat vermarktet
Vermarktet wurde der „Schwarze Peter“ von der LBS in Meschede. Zur Immobilie gehören das Wirtshaus mit zwei Kegelbahnen und dem 100 Quadratmeter großen Saal, sowie sechs darüberliegende Wohnungen. Im Angebot hatte es noch geheißen, dass auch „die Möglichkeit besteht, das Lokal mit der Betreiberwohnung zunächst zu mieten“. So wäre ein Weiterbetrieb als Gaststätte möglich gewesen.
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Das Grundstück wurde dort mit 1712 Quadratmetern angegeben, die Wohnfläche mit 520 Quadratmeter. Laut Angebot sollte das gesamte Anwesen 398.000 Euro kosten.
Für die ehemaligen Eigentümer endet damit eine Zeit großer Unsicherheit. Mit dem neuen Inhaber sei man aber sehr einverstanden und habe ein gutes Gefühl.
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