Meschede. Im Mai 2024 starb ein Deutscher bei einem Raubüberfall auf der Karibikinsel St. Martin. Das Opfer kommt aus Meschede. Der Staatsanwalt ermittelt.

Die Nachricht erschütterte: In der Nacht des 31. Mai 2024 wurde ein Deutscher auf der Karibikinsel St. Martin erschossen. Er war bei einem bewaffneten Raubüberfall von einem Querschläger getroffen worden. Der 41-Jährige starb noch an der Unfallstelle in den Armen seiner Lebensgefährtin.

Schuss an Tankstelle

Bei dem Mann handelte es sich um den Auswanderer Christian Vogel, der in Meschede-Freienohl aufgewachsen ist. Er lebte schon seit Jahren auf der Karibikinsel St. Martin und arbeitete dort als Skipper und Mechaniker. Seine Lebensgefährtin, ebenfalls aus Meschede, war bei dem tragischen Unglück auf der Terrasse einer Tankstelle dabei.

Bestattung von Christian Vogel
In liebevoller Erinnerung: Freunde luden zur Besetzung des Deutschen am Strand ein.  © WP | Privat

Das war geschehen

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Le Pélican, eine Zeitung vor Ort, schilderte die Tatnacht folgendermaßen: Am frühen Freitagabend, 31. Mai 2024, saß der Deutsche mit seiner Lebensgefährtin in einer Tankstelle. Ein oder mehrere vermummte Täter betraten die Tankstelle, mehrere Hunde bellten den Mann an. Daraufhin zielte der Täter in Richtung der Tiere, die Kugel prallte laut Zeugenaussagen zunächst auf den Boden, streifte einen Mann am Bauch und traf dann den Mescheder in die Stirn.

Der Mescheder war aufgestanden, um seinen Hund zurückzurufen, und zur falschen Zeit am falschen Ort.

Ermittlungen stocken

Trotz mehrerer Zeugen an diesem Abend stocken die Ermittlungen. Der zuständige Staatsanwalt Xavier Sicot teilt mit: „Im Moment kann ich Ihnen nur sagen, dass es keinen Täter gibt, der festgenommen wurde.“ Seine Behörde ermittelt wegen bewaffneten Raubüberfalls und Totschlags, „der durch eine offensichtlich vorsätzliche Verletzung einer Sicherheits- oder Vorsichtspflicht verschlimmert wurde“. Das gerichtliche Ermittlungsverfahren wurde am 12. Juli 2024 eingeleitet. Weitere Auskünfte erteilt Sicot nicht. Der Ermittlungen „unterliegen der Geheimhaltung“.

Mehrere Raubüberfälle

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Auf der Karibikinsel hatte es im Mai mehrere bewaffnete Raubüberfälle gegeben. Die zuständige Polizei der niederländischen Seite erhöhte deshalb die Sicherheitsvorkehrungen und bat die Bevölkerung, aufmerksam zu sein und Auffälligkeiten der Polizei zu melden. Das Verbrechen, bei dem der Deutsche zu Tode kam, ereignete sich auf dem französischen Teil der Insel. Auch die betroffene Tankstelle wurde bereits mehrfach ausgeraubt.

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Die Asche des Deutsches wurde am 6. Juli 2024 im Meer verstreut im Beisein von Freunden und Familie, die auch via Livestream aus Deutschland zugeschaltet waren. Seine Lebensgefährtin, die ebenfalls aus Meschede stammt, lebt weiter in St. Martin.

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