Bödefeld. Vor der Wintersportsaison gibt es schockierende Nachrichten aus Bödefeld. Einer der Geschäftsführer erklärt, wie und ob es weitergeht.
Es beginnt mit einer Story in den sozialen Medien: Das in der Hunau-Hütte geplante Adventsfrühstück am ersten Adventswochenende wird von den Veranstaltern, der Bäckerei Tismes, der Fleischerei Gierse und dem Skigebiet Bödefeld Hunau-Lift abgesagt. Als Grund wird „die Insolvenz der Hunau“ genannt.
Dass es die Skilifte in der Region mit den milden Wintern und wenigen Schneetagen nicht immer leicht hatten in den vergangenen Jahren, ist mittlerweile weit bekannt. Ist es nun um den Hunau-Lift geschehen?
Wie es mit dem Hunau-Lift weitergeht
„Es stimmt, wir haben einen Insolvenzantrag gestellt“, bestätigt Jörg Schmidt, vertretungsberechtigter Geschäftsführer des Skigebiets Bödefeld-Hunau-Lift GmbH & Co. KG. Das sei allerdings noch nicht das Ende des größten Skilifts auf Schmallenberger Stadtgebiet, betont er: „Der Lift liegt uns sehr am Herzen, und wir wollen alles versuchen, ihn zu erhalten.“
Derzeit laufen sowohl Gespräche mit der Stadt Schmallenberg als auch mit dem Hauptgläubiger, gleichzeitig wolle man eine Auffanggesellschaft gründen - damit könnte der Hunau-Lift weiter betrieben werden. Wie es genau weitergehe, sei bisher noch nicht klar, so Jörg Schmidt - dafür seien sowohl das Insolvenzverfahren als auch die Gespräche noch nicht weit genug vorangeschritten. „Aber wir sind guter Dinge, dass wir den Hunau-Lift erhalten können.“
„Wir sind guter Dinge, dass wir den Hunau-Lift erhalten können.“ “
Der Lift hat den längsten Flutlichthang des Sauerlands mit 1326 Metern Schlepplänge und einer Abfahrt von 1500 Metern. Die anderen beiden großen Lifte haben eine Schlepplänge von 688 beziehungsweise 732 Metern, dazu kommt ein „Zauberteppich“ für Anfänger und Rodler. Im Tal wartet eine Talstation mit 300 Sitzplätzen sowie eine Schirmbar für Apres-Ski. Direkt vor Ort gibt es außerdem hunderte Parkplätze für Pkw und Busse. Als Teil der Wintersportarena Sauerland wird der Lift auch darüber vermarktet und ist ein beliebtes Ausflugsziel für Skifahrer und Snowboarder.
Das sagt die Wintersportarena Sauerland
Die Wintersport-Arena Sauerland ist eine Plattform, auf der sich die Skigebiete der Region präsentieren, sich austauschen und kommunizieren. In diesem Zusammenschluss ist Bödefeld schon der zweite Lift, der Insolvenz anmeldet: Das Skigebiet „Mein Homberg“ in Winterberg-Züschen hatte schon im Juli einen Insolvenzantrag gestellt.
„Dass beide zeitlich nah beieinander liegen, ist zum Teil Zufall, zum Teil hängt es mit dem zurückliegenden schwierigen Winter zusammen“, sagt Wintersportarena-Pressesprecherin Susanne Schulten. Wenn Skigebiete aufgeben, seien die Hintergründe immer komplex und ausnahmslos individuell. Schon seit den Neunzigern würden immer wieder Einzellifte den Betrieb einstellen - und besonders die mittleren Skigebiete stünden unter einem anderen Kostendruck.
Besonders die Kosten in der Ski-Branche seien in den letzten 20 Jahren deutlich gestiegen, so Schulten. Die Beschneiung komme immer stärker zum Einsatz, auch wegen des Klimawandels, und die Ansprüche der Gäste in Bezug auf Schneesicherheit, Planbarkeit und Infrastruktur seien deutlich gestiegen. Für einen erfolgreichen Betrieb bräuchte ein Lift immer auch eine Einnahmequelle im Sommer, die einen Ausgleich zu schwierigen Wintern bieten könne - als Beispiel nennt sie die verschiedenen Bikeparks der Wintersportarena. „Aber es gibt nicht den einen Weg“, macht Susanne Schulten auch deutlich.
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„Es ist die Vielfalt der Wintersportangebote und der Skigebiete, die die Attraktivität der Region ausmacht“, sagt Susanne Schulten in Bezug auf die Insolvenz des Hunau-Lifts. „Schnee ist etwas, was wie kaum ein anderes Element Emotionen auslöst und Menschen in Bewegung bringt. Wenn Schnee fällt, kommen die Menschen in großer Zahl aus den umliegenden Ballungsgebieten, um ihn erleben zu können. Damit diese Menschen dies können, dafür brauchen wir in diese Situationen die großen, die mittleren und die kleinen Skigebiete.“
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