Meschede. Das Restaurant Casa Conchita hat in Meschede unerwartet geschlossen. Inzwischen wird alles ausgeräumt und abgebaut. Die Hintergründe.
Die beliebte spanische Tapasbar Casa Conchita in Meschede hat seit Mitte Oktober geschlossen. Inzwischen wird das Lokal von den Betreibern ausgeräumt, auch die Außenanlagen werden zurückgebaut. Die offizielle Information für die Geschäftsaufgabe lautet „bauliche Mängel“ - was sich dahinter verbirgt.
José Fuentes Rodriguez, der die Tapasbar gemeinsam mit seinen Eltern betreibt, hält sich bedeckt. Weil es sich um ein laufendes Verfahren handle, wolle er noch nichts dazu sagen. Ein Anwalt und ein Gutachter seien eingeschaltet.
Streit um einen Wasserschaden nach dem Hochwasser
Nach Informationen dieser Zeitung liegt die Familie schon länger mit ihrem Verpächter, Getränke Ricke, über Kreuz. Sie war auch schon auf der Suche nach einem neuen Lokal, doch das gestaltete sich in der Innenstadt von Meschede schwierig. Zuletzt hatte José Fuentes Rodriguez neben der Mescheder Tapasbar die Station am Einbergsee übernommen. Auch da sollte es einmal im Monat spanische Tapas geben. Diese Location wollte er jedoch neben dem Restaurant als Zusatzgeschäft mit einer verantwortlichen Angestellten betreiben.
In Meschede gab es derweil schon seit längerem Auseinandersetzungen zwischen Mieter und Vermieter. Franz-Josef Ricke, Geschäftsführer von Getränke Ricke, bestätigt diese, hält sich ansonsten aber ebenfalls bedeckt. Es habe immer wieder Beschwerden des Pächters gegeben, erklärt er auf Nachfrage. Auslöser war ein Wasserschaden durch das Hochwasser im Dezember 2023. Allerdings seien die darauf folgenden „baulichen Mängel“ nicht in Verantwortung des Vermieters entstanden. „Die hat der Mieter selbst zu verantworten.“
Alle Aufträge vergeben
Ricke erklärt, er habe für alle genannten Mängel die Aufträge an örtliche Unternehmen herausgegeben. Und die seien auch abgearbeitet worden. An einer Stelle aber habe der Handwerker nicht arbeiten können, weil eben der Mieter Fakten geschaffen habe. Die Feuchtigkeit blieb in den Räumen.
„Die baulichen Mängel sind nicht in Verantwortung des Vermieters entstanden. Die hat der Mieter selbst zu verantworten.“
Tapasbar eröffnet 2017
Seit 2017 bereichert die Tapasbar am Winziger Platz das örtliche Gastronomieangebot. Eröffnet hatten sie Michael Heinemann und seine spanische Frau Imma Ortega. In der Küche wirkte von Anfang an Rocio Rodriguez Vazquez, erst als Beiköchin, dann hauptverantwortlich. Nach fünf Jahren gab Heinemann den Betrieb an die Spanierin und ihre Familie ab.
Herzenswunsch erfüllt
Auf der Homepage schwärmt die Familie für die Arbeit im Restaurant: In der Küche zaubere Rocio Rodriguez Vazquez. Inhaber und Familienvater José Fuentes Panduro, der in Spanien schon in Rente ist, habe sich und seiner Familie mit der Übernahme des Lokals einen Herzenswunsch erfüllt. Sohn José Fuentes Rodriguez, der schon in Sevilla in verschiedenen Restaurants und Bars gearbeitet habe, bevor er nach Meschede kam, liebe seinen Beruf als Barkeeper und Kellner. Ihm sei es wichtig, die spanische Lebensfreude näherzubringen. „Sobald man das Restaurant betritt, ist man nicht mehr in Deutschland, sondern in Sevilla“, beschreibt er sein Motto.
Gute Google-Bewertung
Das Lokal erfreut sich großer Beliebtheit. Entsprechend gut sind auch die Bewertungen im Internet und in den sozialen Medien. 505 hat das Casa Conchita allein bei Google und erreicht 4,7 von 5 Sternen für seine „hervorragende Bewirtung“ und die „authentische spanische Küche“.
Eigentlich hat das Restaurant am Winziger Platz täglich bis auf montags geöffnet - ab sofort bleibt es geschlossen. „Wir melden uns bei Neuigkeiten“, teilten die Betreiber mit. Und: „Vielen Dank für Euer Verständnis!“
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Gäste hoffen auf schnelle Wiedereröffnung
Die ersten Reaktionen der Gäste und Fans: „Oh nein! Ich drücke die Daumen, dass ihr bald wieder durchstarten könnt!“ Sowie: „Hoffentlich könnt ihr schnell wieder öffnen.“ Ein Abschied für immer an diesem Standort - oder nur eine vorübergehende Pause? Beides ist möglich.
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