Meschede. Am Mescheder Walburga-Krankenhaus arbeiten neben Pflege- auch Servicekräfte. Ihre Zukunft schien ungewiss. Jetzt gibt es Hoffnung.

Das Klinikum Hochsauerland bemüht sich, den Streit um die Zukunft ihrer Servicekräfte zu entschärfen. Die jüngsten Gespräche seien „sehr konstruktiv und erfolgreich“ verlaufen, erklärt Richard Bornkeßel, Pressesprecher des Alexianer Klinikums Hochsauerland.

Im Mai hatte diese Zeitung über die Folgen der neuen Krankenhausfinanzierung für die Servicekräfte im Klinikum Hochsauerland berichtet. Das neue Gesetz sah keine Gegenfinanzierung für diese Stellen mehr vor. Sie schienen einfach wegzufallen.

Die Aufgaben der Servicekräfte

Servicekräfte unterstützen das Pflegepersonal. Sie kümmern sich beispielsweise um die Bestellung und Verteilung der Mahlzeiten an die Patienten, schieben Betten an Ort und Stelle und bereiten sie vor. Sie unterstützen das Pflegeteam, das sich so auf seine Kernaufgaben konzentrieren kann. Mit dem Bekanntwerden der neuen Grundlagen herrschte Unruhe auf den Stationen: Pflegekräfte sahen Mehraufgaben auf sich zukommen, 28 Servicekräfte, in der Mehrzahl Frauen, einige schon jenseits der 50, fürchteten um ihren Job.

RIchard Bornkeßel ist Pressesprecher des Alexianer Klinikums Hochsauerland.

„Schon bei Ausbildungsbeginn erhalten die Beschäftigten einen Arbeitsvertrag als Pflegefachassistenten, einzige Voraussetzung: Sie bestehen die Abschlussprüfung.“

Richard Bornkeßel

Qualifizierungsangebot

Mittlerweile hat sich die Situation ein wenig beruhigt, berichtet Richard Bornkeßel, Pressesprecher des Klinikums Hochsauerland. „Mehr als die Hälfte der Service-Beschäftigten hat sich für die Teilnahme an einem Qualifizierungsangebot entschieden.“ Dieses beinhaltet eine einjährige Pflegehelfer-Ausbildung oder eine externe Prüfung. Letztere können die Mitarbeiter absolvieren, die mindestens 60 Monate in Teilzeit bzw. 30 Monate Vollzeit im Pflegebereich beschäftigt waren. Bornkeßel: „Dieser Beschäftigtengruppe bieten wir einen berufsbegleitenden Kurs an, der sie auf das Examen vorbereiten soll. Daneben können sie normal in ihrem Bereich weiterarbeiten.“

Wie das Klinikum finanziell unterstützt

Auch finanziell will das Klinikum den Servicekräften Sorgen nehmen: Wer sich für die einjährige Ausbildungszeit entscheidet, erhält einen Ausgleich auf den bisherigen Verdienst. Alle werden im Anschluss höher eingruppiert.

Bornkeßel: „Schon bei Ausbildungsbeginn erhalten die Beschäftigten einen Arbeitsvertrag als Pflegefachassistenten, einzige Voraussetzung: Sie bestehen die Abschlussprüfung.“ Und: Sie erhalten ein Rückkehrrecht an einen Arbeitsplatz in der Gruppe „Klinikum Hochsauerland“.

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Wer sich gegen die Qualifizierung entscheidet

Wer die Ausbildung ablehnt, kann für eine Übergangszeit von zwei bis drei Jahren an alter Stelle weiterbeschäftigt werden. Anschließend erfolgt die Versetzung in einen anderen Bereich oder eine andere Gesellschaft. Das können Küche, Sterilgutaufbereitung, Reinigung oder Empfang sein und sollte laut Bornkeßel frühzeitig gemeinsam abgestimmt werden.

HINTERGRUND

Die einjährige Ausbildung zur Pflegefachassistenz steht auch Externen offen. Interessierte können sich gern melden und bewerben. Ansprechpartnerin ist Anna Wiese. Ihre Kontaktdaten lauten: a.wiese@klinikum-hochsauerland.de oder Tel. 029232 980-248111

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