Meschede. Um den Fachkräftemangel zu bekämpfen, wirbt das Klinikum Hochsauerland Menschen aus dem Ausland an. Doch es gibt ein großes Problem.

Das Alexianer Klinikum Hochsauerland bekämpft den Fachkräftemangel in der Pflege vor allem durch eigene Ausbildung. Auch junge Menschen aus dem Ausland, aus Tunesien, Indien, dem Kosovo oder Marokko sind dabei im Fokus. Anna Wiese, sie ist zuständig für den Bereich Personalentwicklung am Klinikum, erklärt, wo die Probleme liegen.

Wie kommt das Klinikum an die ausländischen Fachkräfte?

Das läuft vor allem über drei Wege: über Empfehlungen unserer Auszubildenden, Initiativbewerbungen und Agenturen. Unser Vorteil ist, dass wir im großen Alexianer-Verbund von Strukturen und Kontakten profitieren. Menschen aus dem Ausland anzuwerben, ist sonst unglaublich aufwändig, am einfachsten läuft es über Agenturen. Dabei ist Ausbildung aber unser bevorzugter Weg. Es geht uns weniger darum, Fachkräfte aus dem Ausland abzuwerben.

Was ist daran besser?

In anderen Ländern haben Pflegekräfte ganz andere Aufgaben. Körperpflege zum Beispiel wird dort von den Angehörigen übernommen. Hier kommen sie dann mit ihrer Rolle oft nicht gut klar. Ist die erste Euphorie verflogen, zieht es sie zurück in ihre Heimatländer. Die jungen Leute dagegen lernen hier direkt unser System kennen, sie arbeiten sich ein und haben in den drei Jahren Ausbildung auch Zeit, heimisch zu werden und die Sprache zu lernen. Und bleiben uns dann hoffentlich auch länger erhalten.

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Gibt es bevorzugte Länder?

Nein, die Länder sind eigentlich zweitrangig. Viel wichtiger ist die gute Vorbereitung in den Ländern. Dazu gehören ein gutes Angebot von Sprachschulen sowie Vorerfahrungen im pflegerischen Beruf bei den Bewerberinnen und Bewerbern.

Um Wohnungen kümmern Sie sich auch?

Bei den Auszubildenden sind wir sogar verpflichtet, uns um Wohnraum zu kümmern. Wir haben dafür einmal das Schwesternwohnheim in Meschede, aber wir mieten auch Wohnungen an. Tatsächlich ist das Thema Wohnen der limitierende Faktor bei der Anwerbung ausländischer Fachkräfte. Gerade für die Auszubildenden sind wir auf zentrale Wohnungen in Kliniknähe angewiesen. Oft haben die jungen Menschen keinen Führerschein oder kein Auto, da hilft uns eine Wohnung auf dem Dorf leider nicht weiter.

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