Nuttlar. Nach einem tragischen Unfall auf dem Radweg in Nuttlar sind weitere Details bekannt. Und es stellt sich die Frage nach der Sicherheit.
Hinter den Feuerwehren aus Bestwig und Olsberg liegt einer der kompliziertesten Rettungseinsätze der jüngsten Vergangenheit. Fast zwei Stunden waren sie am Dienstag, 3. September, am Ruhrtalradweg im Einsatz, um einen Radfahrer zu retten, der eine acht Meter tiefe Böschung hinuntergestürzt war (wir berichteten). Nun sind weitere Einzelheiten zum Unfallhergang und zur Rettungsaktion bekannt geworden.
Zuvor eine Felswand touchiert
Demnach war der 39-jährige Mann aus Warstein gegen 14.30 Uhr mit einem weiteren Radfahrer auf dem Ruhrtalradweg zwischen Nuttlar und Ostwig unterwegs, als es zu dem folgenschweren Unglück kam. Der 39-Jährige war nach Angaben der Polizei aus bislang unbekannter Ursache nach rechts vom Radweg abgekommen und gegen eine etwa 40 Zentimeter hohe Mauer geprallt. In der Folge war er einen acht Meter tiefen Abhang hinuntergestürzt, der sich hinter der Mauer befindet. Die Unfallstelle liegt hinter einer Linkskurve im Bereich des Taucherbergwerk. Nach Angaben der Feuerwehr Olsberg soll der 39-Jährige am linken Fahrbahnrand zuvor eine Felswand touchiert haben, bevor er auf der gegenüberliegenden Seite mit dem Rad gegen die Mauer prallte und in die Tiefe stürzte.
Um 14. 39 Uhr war daraufhin die Alarmierung der Rettungskräfte erfolgt, um den Mann aus acht Metern Tiefe zu retten. Neben den Löschgruppen aus Ostwig und Nuttlar sowie dem Löschzug Velmede-Bestwig war auch der Löschzug Bigge-Olsberg mit seiner Fachgruppe Absturzsicherung im Einsatz. Über die Drehleiter seilte sich ein Retter der nachalarmierten Fachgruppe zu dem Verletzten und dem behandelnden Notarzt sowie den Notfallsanitätern ab. Der Warsteiner wurde nach der Erstversorgung mit einer Schleifkorbtrage aus dem Ufer an der Ruhr gerettet. Im bereitstehenden Rettungswagen durch das Rettungsteam vor Ort und das Team eines ebenfalls nachalarmierten Rettungshubschraubers wurde der 39-Jährige weiter transportfähig gemacht und anschließend in eine Fachklinik nach Dortmund geflogen.
Zwischenlandung in Velmede
Alarmiert worden war sicherheitshalber ein Rettungshubschrauber der Deutschen Flugrettung mit einer Seilwinde, weil anfangs nicht klar war, wie der Warsteiner am schonendsten gerettet werden konnte. Der Hubschrauber war in Dortmund gestartet und auf dem Hof Schulte-Wiese in Velmede zwischengelandet, um dort einen Feuerwehrmann des Löschzugs Velmede-Bestwig aufzunehmen, der gleichzeitig Mitglied der Bergwacht in Winterberg ist. Erst später hatte sich ergeben, dass der Mann über die Drehleiter gerettet werden kann.
Insgesamt waren der Löschzug Bigge-Olsberg mit 9 Einsatzkräften und 3 Fahrzeugen, die Feuerwehr Bestwig mit 24 Einsatzkräften und 6 Fahrzeugen sowie die Polizei mit 4 Beamten und 2 Fahrzeugen vor Ort. Hinzu kam der Rettungsdienst mit 2 Fahrzeugen, einem Hubschrauber und 8 weiteren Einsatzkräften.
Nach Angaben der Polizei war der 39-Jährige ohne Fahrradhelm unterwegs und erlitt schwerste Kopfverletzungen. Die Ermittlungen zur genauen Unfallursache dauern nach Angaben der Polizei-Pressestelle noch an.
Frage nach der Sicherheit
Derweil stellt sich nach dem Unglück die Frage nach der Sicherheit an jener Stelle. Wie konnte es passieren, dass ein Radfahrer an einem gesicherten Radweg acht Meter in die Tiefe stürzt? Norbert Arens, Chef der Touristischen Arbeitsgemeinschaft „Rund um den Hennesee“, kennt die Stelle, an der sich der Unfall ereignet hat. Dabei handele es sich zwar um eine recht uneinsichtige Kurve. Allerdings sei diese Kurve bereits von tausenden Radfahrern unfallfrei durchfahren worden. Gleichwohl sei es natürlich wichtig, dass sich ein solches Szenario nach Möglichkeit nicht wiederhole. „Daran werden wir arbeiten“, sagt Arens.
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Bevor man sich über konkrete Verbesserungsmöglichkeiten Gedanken mache, wolle er jedoch zunächst die weiteren Ermittlungen abwarten. Zum jetzigen Zeitpunkt seien noch viele Frage offen und entsprechend unklar, wie genau es zu dem Unfall gekommen ist. Möglicherweise könne ein Schild eine Lösung sein, das Radfahrer an geeigneter Stelle vor der Kurve warne, sagt Arens. Zunächst sei jedoch das Wichtigste, dass der verletzte Warsteiner wieder vollkommen gesund werde.
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