Meschede. Christian Vogel (Meschede) starb bei einem Überfall auf St. Martin. Den Abschied am Lieblingsstrand verfolgen Freunde per Livestream.

Der tragische Tod des Mescheders Christian Vogel bewegt die Menschen. Der 41-jährige Deutsche starb am Abend des 31. Mai 2024 auf der Terrasse einer Gas-Station auf der Karibikinsel St. Martin. Die Tankstelle war an jenem Abend Ziel eines Raubüberfalls. Eine Waffe wurde abgefeuert, ein Querschläger traf den Sauerländer am Kopf. Der 41-Jährige erlag noch vor Ort seinen schweren Verletzungen. Die Kugel war laut Gendarmerie nicht für ihn bestimmt, er war zur falschen Zeit am falschen Ort.

Am Lieblingsstrand

Christian Vogel aus Freienohl lebte in der Karibik auf der Insel St. Martin.
Christian Vogel aus Freienohl lebte in der Karibik auf der Insel St. Martin. © WP | Christian Vogel

Abschied auf dem Ozean

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Youtube, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Der Leichnam wurde nach der Freigabe der Staatsanwaltschaft eingeäschert und sollte dann im Ozean verstreut werden. Die Trauerfeier organisierte die Lebensgefährtin Stephi Tillmann gemeinsam mit den zahlreichen Freunden vor Ort. Die Verabschiedung fand am Friars Bay Beach statt. Es war der absolute Lieblingsstrand des Mescheders.

„Wir haben uns zusammen oft das Video „Over the rainbow“ des Hawaiianers IZ angeschaut“, erzählte seine Lebensgefährtin. „Wenn ich dieses wunderbare Leben mal verlassen muss, dann so“, hatte Christian Vogel damals gesagt.

Ausgewandert in die Karibik
Ausgewandert in die Karibik: Stephi Tillmann und Christian Vogel zusammen in St. Martin. © WP | Privat

Homegoing Ceremony auf Booten

In dem Video verabschieden sich tausende Menschen von dem berühmten Musiker IZ. Sie verfolgen das Verstreuen der Asche auf Surfbrettern und kleinen Ruderbooten im Wasser und erweisen ihm so die letzte Ehre. Auch für ihren Chris gab es so eine „Homegoing Ceremony“ auf dem Wasser.

Ein Kreis mit Booten

Freunde bildeten auf dem blauen Ozean einen Kreis mit ihren Motorbooten. Zu den Klängen von „Over the Rainbow“ warfen sie Blüten ins Wasser und erhoben ihre Gläser, als seine Freundin die Asche ins Wasser streute. Jubel brandete auf, ein letzter Gruß für den „friendly giant“, den freundlichen Riesen, wie der große Blonde auf der Insel genannt wurde.

Ausgewandert in die Karibik
Ausgewandert in die Karibik: Stephi Tillmann und Christian Vogel zusammen in St. Martin. © WP | Privat

Internetverbindung per Satellit

Auf der Insel wurden zuvor Flyer verteilt. Seine Familie und die vielen Freunde in Deutschland und auf der ganzen Welt verfolgten die Zeremonie über die Facebookseite des Verstorbenen, wo sie auch viele letzte Grüße, bewegende Worte zum Abschied und der Dankbarkeit hinterließen: „Gute Reise, mein Großer“ und „Egal wo, Du bist jetzt immer bei uns.“

„Ich würde mich freuen, wenn viele dabei sein können, um zusammen ein Bier auf Chris zu trinken“, sagte Stephi Tillmann vorher. Um gemeinsam auf einen anzustoßen, der „das Leben so sehr geliebt hat“.

In Freienohl aufgewachsen

Christian Vogel wuchs in Freienohl auf und lebte seit einigen Jahren in der Karibik. Vor zwei Jahren folgte ihm seine Lebensgefährtin Stephi Tillmann auf die Insel, wo sie zusammen mit Hund Carlo auf einem Katamaran lebten. Die beiden hatten sich während der Corona-Pandemie in Meschede kennengelernt.

Mehr zum Thema

Gewaltserie

Bestattung von Christian Vogel
Auf der Insel werden Flyer verteilt für die „Homegoing Ceremony“ © WP | Privat

Der bewaffnete Raubüberfall am 31. Mai 2024 ist Teil einer massiven Serie von Gewalttaten auf der Karibikinsel St. Martin. Die Staatsanwaltschaft verschärfte infolgedessen die Richtlinie zum Besitz von Schusswaffen. Die Abteilung für Kapitalverbrechen ermittelt wegen Mordes. Zum neuesten Stand der Ermittlungen gibt es noch keine Erkenntnisse. Eine Anfrage an den ermittelnden Staatsanwalt wurde noch nicht beantwortet.

Mehr Nachrichten? Folgen Sie der WP Meschede in den sozialen Medien: