Meschede. Ein Mescheder (41) ist auf einer Karibikinsel bei einem Raubüberfall erschossen worden. Der Mann lebte seit Jahren auf St. Martin.
Der 41-jährige Christian V. lebte seit acht Jahren in der Karibik und zuletzt auf der französischen Seite der Insel St. Martin. Er arbeitete dort als Skipper und Mechaniker. Nun ist er Opfer eines schrecklichen Gewaltverbrechens geworden.
Lesen Sie auch
- Mit welchen bewegenden Worten seine Lebensgefährtin Abschied nimmt.
Mann zielte auf den Hund
Le Pélican, eine Zeitung vor Ort, schildert die Tatnacht folgendermaßen: Am frühen Freitagabend, 31. Mai 2024, saß der Deutsche mit seiner Lebensgefährtin in einer Tankstelle. Ein oder mehrere vermummte Täter betraten die Tankstelle, mehrere Hunde bellten den Mann an. Daraufhin zielte der Täter auf die Tiere, die Kugel prallte laut Zeugenaussagen zunächst auf den Boden, streifte einen Mann am Bauch und traf dann den Mescheder in die Stirn.
Leiche wird obduziert
Laut leitendem Staatsanwalt Xavier Sicot erfolge nun die Autopsie. Die Abteilung für Kapitalverbrechen hat die Ermittlungen wegen „Mordes dem ein anderes Verbrechen vorausgeht“ übernommen. Die Fahndung nach dem bisher unbekannten Täter läuft.
Auf der Insel hatte es in den vergangenen Tagen mehrere bewaffnete Raubüberfälle gegeben. Die zuständige Polizei der niederländischen Seite erhöhte deshalb die Sicherheitsvorkehrungen und bat die Bevölkerung, aufmerksam zu sein und Auffälligkeiten der Polizei zu melden. Das Verbrechen, bei dem der Deutsche zu Tode kam, ereignete sich auf dem französischen Teil der Insel. Auch die betroffene Tankstelle wurde bereits mehrfach ausgeraubt.
Interview des Lebenskünstlers
Vor zwei Jahren hatte der Auswanderer dieser Zeitung ein Interview gegeben und erzählt, wie zufrieden er auf der Insel war. Zum Thema Kriminalität sagte er: „Ich kann meinen Rucksack draußen stehen lassen und einkaufen gehen, das würde ich mich am Busbahnhof in Meschede nicht trauen.“
- Von Freienohl in die Karibik: Lebenskünstler findet Paradies
- Tod in der Karibik: „Atme! Lass mich nicht alleine“
Trauer bei Angehörigen und Freunden
Der Sauerländer wuchs in Freienohl auf. Er ist Vater einer Tochter und eines Sohnes. Die Anteilnahme im Sauerland ist groß, viele Freunde bekunden Beileid auf Social Media. Das Mitgefühl gilt seiner Familie und seiner Lebensgefährtin Stephi Tillmann, die an seiner Seite war, als er starb. „Ich habe die Liebe meines Lebens verloren. Ohne ihn bin ich nur noch halb“, sagt sie im Gespräch mit dieser Zeitung.