Meschede. Kein abendlicher Einlass trotz Bankkarte? Die Sparkasse Mitten im Sauerland Meschede überrascht mit einer neuen ungewöhnlichen Lösung.

Dass man Zugang zu Banken außerhalb der normalen Öffnungszeiten nur mit entsprechender Bankkarte hat, gehört für viele zum Alltag. Umso verdutzter und möglicherweise auch verärgerter sind Kunden, wenn ihnen der Kartenleser den Zugang zur Bargeldquelle ganz plötzlich verwehrt. Genauso geschah es neulich in Meschede.

Neue Zugangsregelung bleibt unbemerkt

Ein betroffener Mescheder wunderte sich im Anschluss in den sozialen Medien via Facebook. Er war verwirrt, dass er nicht wie üblich mit seiner Karte den Vorraum der hiesigen Sparkasse betreten konnte. Er zog unverrichteter Dinge wieder ab - ohne Bargeld. Ein paar Wochen später wieder dasselbe Spiel. Erneut verweigerte der Kartenleser die Tür zu öffnen. Warum aber geht die Tür, den Öffnungszeiten zu trotze, nicht auf?

Simone Rohde, Pressesprecherin der Sparkasse Mitten im Sauerland, erklärt: „Seit einiger Zeit haben wir ein neues Zugangssystem und unsere Türen gehen zu den Öffnungszeiten von morgens 5 Uhr bis 23 Uhr automatisch ohne Einschub der Karte auf, wenn man auf die Tür zugeht. Vermutlich ist der Kunde seitlich auf die jeweilige Tür zugegangen und der Sensor für die Öffnung der Tür hat die Bewegung nicht ‚bemerkt‘.“

Keine Sorgen vor Hausierern

Ob man nicht Sorge habe, dass durch die neue Regelung auch Unbefugten Tür und Tor geöffnet werde, beantwortet Rohde gelassen: „Der Zugang zu unseren Beratungs-Centern und SB-Stellen war beim Einsatz der Kartenlesegeräte am Eingang mit jeder Debitcard oder Kreditkarte möglich. Da fast jeder Mensch in Deutschland ein Girokonto besitzt, konnte somit fast jeder unsere Beratungs-Center und SB-Stellen betreten. Durch die technische Änderung ist dem Hausieren somit nicht mehr oder weniger Tür und Tor geöffnet als vor der technischen Änderung.“

Man wolle mit der Umstellung auf einen Zugang ohne Legitimation dem Kartenmissbrauch vorbeugen. Rohde zufolge könnte der Kartenleser simpel manipuliert werden und so Daten vom Magnetstreifen der Karte abgefangen werden. Dieser hätte hierzulande zwar kaum noch eine Bedeutung, sei aber im Ausland noch wichtig zum Bezahlen.

Simone Rohde, Pressesprecherin der Sparkasse Mitten im Sauerland
Simone Rohde, Pressesprecherin der Sparkasse Mitten im Sauerland © Funke Medien NRW | Privat

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Auf Nachfrage schreibt uns der betroffene Kunde: „Früher war man das gewöhnt, dass man nur mit Karte in den Vorraum kam. Deswegen kam es mir nicht in den Sinn, mich vor die Tür zu stellen, da das Lesegerät rechts vom Eingang steht.“ Er konnte aber am nächsten Morgen den Vorraum betreten - ganz ohne Kartenleser.

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