Schmallenberg. Die neuen Zahlen der Bertelsmann-Stiftung zur demografischen Lage der Kommunen zeigen: Auch in Schmallenberg läuft nicht alles rund.

Schmallenberg wird immer kleiner, immer älter und ein Drittel aller Fortzüge passieren wegen Bildung. Das sind die harten Fakten aus dem Wegweiser Kommune, in dem Zahlen und Statistiken der Bertelsmann-Stiftung gezeigt werden. Diese bietet nicht nur die Darstellung der Zahlen, sondern eben auch die Prognose bis 2040. Die Auswertung zeigt: Schmallenberg ist gar keine perfekte Vorzeigekommune.

Woher kommen die Daten?

Die Bertelsmann-Stiftung schaut wieder auf die Prognosen für den demografischen Wandel: Sie schaut auf die Daten einer jeden Kommune ab 5.000 Einwohnern und wertet aus, wie die Entwicklungen sind. Daraus ergibt sich die „Bevölkerungsvorausberechnung 2040 im Wegweiser Kommune“; auch der Hochsauerlandkreis sticht hier immer wieder hervor.

In ganz NRW ist die Prognose durchmischt: Während manche Kreise, wie Steinfurt und Euskirchen, einen deutlichen Zuwachs erfahren, sieht es besonders in Südwestfalen eher Mau aus mit einem mittleren Bevölkerungsrückgang. Die Bertelsmann-Stiftung sieht da einen „deutlichen Zusammenhang zwischen den Größen der Kommunen und der Entwicklung der Zahl der Einwohner“: Kleine Gemeinden verzeichnen einen stärkeren Einwohnerrückgang als größere. Der Hochsauerlandkreis bewegt sich da mit einem Rückgang von 5,1 Prozent sehr weit unten auf der Liste: Nur der Märkische Kreis, der Kreis Höxter und der Kreis Siegen-Wittgenstein haben eine noch schlechtere Prognose.

Denn Schmallenberg ist eigentlich dem Demografie-Typ 8 zugeordnet: „Wohlhabende Städte und Gemeinden in wirtschaftlich dynamischen Regionen“, ausgezeichnet durch die Nähe zu größeren Städten, leichtes Wachstum, viele Ein-Personen-Haushalte, wenig Arbeitslosigkeit und hohe Kaufkraft. Grundsätzlich passt das auch auf Schmallenberg - allerdings scheint sich der Trend jetzt zu wandeln.

In Schmallenberg gibt es zwar wenige Arbeitslose, aber immer noch mehr als in den meisten anderen Kommunen des Typs.
In Schmallenberg gibt es zwar wenige Arbeitslose, aber immer noch mehr als in den meisten anderen Kommunen des Typs. © dpa/Symbolbild | Sebastian Kahnert

Das zeigen die Daten, die für 2022 erhoben wurden: In Schmallenberg sinkt die Arbeitslosenquote langsamer als in den anderen Kommunen dieses Typs, gleichzeitig gibt es aber auch weniger junge Menschen und eine deutlich sinkende Einwohnerdichte. Lediglich die Quote der „Hochqualifizierten am Arbeitsort“ sinkt weniger schnell als in anderen Kommunen des Typs.

Die Prognose für 2040

Die Prognose für 2040 sieht auch nicht viel besser aus: Mit einem Bevölkerungsrückgang von 5,1 Prozent liegt Schmallenberg dabei genau im HSK-Durchschnitt. Es soll weniger Elternjahrgänge geben, dadurch weniger Geburten und gleichzeitig acht Prozent mehr Menschen ab 65 Jahren. Diese acht Prozent fehlen dann auch bei der erwerbstätigen Mitte: Der Anteil von Menschen zwischen 19 und 64 Jahren sinkt von 61,1 Prozent in 2020 auf 53,3 Prozent. Der demografische Wandel schlägt hier voll zu.

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Dafür profezeiht die Bertelsmann-Stiftung: Schon 2030 werden bedeutend mehr Menschen nach Schmallenberg ziehen, als wegziehen, und die Zahl wird sich bis 2040 fast verdoppelt haben. In Zahlen: Für 2025 wird erwartet, dass 47 Menschen pro 1.000 Einwohner dazuziehen, und nur 45,4 wegziehen („Wanderungssaldo“: 1,6). 2040 widerum ziehen 46 Menschen dazu und nur 43,1 pro 1.000 Einwohner weg („Wanderungssaldo“: 2,9).

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