Reiste. Von Eslohe aus ins ganze Land: Markus Pilz fertigt in seiner Möbelscheune in Reiste Möbel, die Städte in ganz Deutschland aufwerten.

Es ist die Geschichte, wie aus Corona-Langeweile ein erfolgreiches Hobby wurde. Markus Pilz begeistert Kommunen, Vereine und Privatleute mit seinen handgebauten Möbeln aus Eslohe. Sein Markenzeichen: „Immer ein freundliches Lächeln“, wie er selber sagt.

Seine Bänke stehen nicht nur im Sauerland

Seine Möbel sind nicht nur im Sauerland zu finden. Auch in Stuttgart, Berlin, Leipzig und Dresden hat er seine Bänke und Tische bereits aufgebaut. Für Vereine hat er auch schon individuelle Stehtische angefertigt. „Am spannendsten ist es immer, vor Ort die Gegebenheiten auszumessen und die verschiedensten Menschen dabei kennenzulernen“, sagt Pilz und lacht.

Das Möbelbauen ist ihm aus der Corona-Langeweile gewachsen. „Man saß halt zu Hause und wusste nichts mit sich anzufangen.“ Von seinem Vater hat er das Schreinern erlernt. „Mein Vater hat noch die guten alten Sauerlandbänke gebaut“, erzählt Pilz stolz. Von ihm stammt auch noch die kleine Schreinerei in Reiste. Schon in den Kindertagen hat Pilz die Faszination Holz gepackt.

Probesitzen im Garten

Der eigene Garten dient zudem als Versuchslabor. Hier werden alle Bänke akribisch Probe gesessen. Ist die Sitzfläche tief genug oder fühlt es sich an wie ein Huhn auf der Stange zu sitzen? Ist die Armlehne hoch genug? Und ist der Winkel der Rückenlehne optimal? „Natürlich gingen dafür etliche Prototypen drauf. Manchmal musste ich auch eine Bank komplett entsorgen, da ich mich vermessen habe, aber das gehört einfach dazu.“

Möbelscheune Sauerland: Markus Pilz baut Unikate aus Holz und Stahl
Möbelscheune Sauerland: Markus Pilz baut Unikate aus Holz und Stahl © WP | Joshua Kipper

Förmlich überrannt wurde er mit Aufträgen in der Coronazeit, als es einen besonderen Fördertopf für Möbel in der Außengastronomie gab. Auch die Stadt Meschede hat jüngst einen großen Auftrag über neue Baumelbänke bei Pilz bestellt. In Schmallenberg stehen viele seiner Bänke mit Patenschaften von Firmen und Privatleuten.

Individualanfertigungen auch für Spielplätze

Auch Inklusions-Spielplätze stattet er mit seinen Möbeln aus. „Meine Möbel sind so konzipiert, dass sich niemand die Finger einklemmen kann“, so Pilz. Grundsätzlich seien seine Möbel auch immer nach Kundenwunsch gefertigt. Jede Bank, jeder Tisch kann vom Kunden individualisiert werden.

Pilz berichtet von einer Kundin, die die Querstreben unter dem Tisch nicht sichtbar haben möchte. Eigens dafür hat sich Pilz mit einer Fräserei zusammen getan, um Stahlbänder von unten in die Holzbohlen einzulassen und dem Tisch so Stabilität zu geben. Eine andere Kundin möchte einen bestimmten Farbton haben. Pilz macht es möglich.

Sechs neue Baumelbänke werden derzeit in Meschede aufgebaut. Sie stammen von Markus Pilz aus Eslohe.
Sechs neue Baumelbänke werden derzeit in Meschede aufgebaut. Sie stammen von Markus Pilz aus Eslohe. © Funke Medien NRW | Ute Tolksdorf

Der Name Möbelscheune ist übrigens Programm. Neben der Schreinerei neben dem eigenen Wohnhaus hat Markus Pilz zwei Räume auf dem Hof eines Freundes angemietet. In einem alten Schweinestall hat er sich seine Möbelwerkstatt eingerichtet. Dort findet man ihn in seiner Freizeit meist auch, wenn er nicht gerade mit dem E-Mountainbike über die Trails der Region brettert.

Regionales Holz durch Ukraine Krise

Seine Möbel werden ausschließlich aus heimischer Douglasie gebaut. Während der Anfangszeit hat der gelernte Maschinenbaumeister noch sibirische Lärche verbaut, die sei haltbarer, da sie langsamer wächst. Doch durch den Ukraine-Krieg und die damit einhergegangenen Sanktionen konnte er das Rohholz nicht mehr beziehen.

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An einen Tag kann sich Markus Pilz noch besonders gut erinnern: „Wir haben mal Musterfotos gemacht. Da bin ich vorher in den Baumarkt um die Ecke gegangen und habe gefragt, ob wir in der Gartenabteilung mit den Pavillons ein paar Fotos machen könnten. Der Marktleiter hat sofort zugesagt und so sind wir dann einen Tag mit Bulli, Bänken, Tischen und einem Fotografen in den Baumarkt und haben dort die ersten Produktfotos geschossen.“

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