Eslohe. 35 Jahre am Beckenrand: Dietmar Evers teilt seine Erfahrungen als Schwimmmeister im Esselbad und die Herausforderungen des Berufs.

Stolze 35 Jahre schon steht Dietmar Evers am Beckenrand diverser Schwimmbecken. Er ist Schwimmmeister im Esselbad in Eslohe. Besonders in den Ferienzeiten sorgt er in seinem Beruf dafür, dass Familien eine tolle Urlaubszeit haben können. Auch wenn das bedeutet, dass er länger arbeiten muss.

Hunderte Überstunden in der Hochsaison

„Früher in Grevenstein haben wir in der Hochsaison fünf Monate durchgearbeitet. Zum Schützenfest gab es drei Tage frei“, erinnert sich Evers. 300 bis 400 Überstunden sammeln sich dabei an, welche Evers dann in einen Skiurlaub investiert hat. Im Großen und Ganzen macht er seinen Job gerne, dennoch kann er beobachten, dass die Leute, mit Ausnahmen, unfreundlicher werden.

Gelernt hat er den Beruf in Meschede. Sein Ausbilder Heinz Eue sitzt neben ihm in der Sommersonne. Der 80-Jährige ist immer noch schwimmbegeistert. Noch bis vor vier Jahren stand Eue selbst am Beckenrand als Aufsicht. „Man muss Spaß an dem Job haben“, ist sich Eue sicher.

Heinz Eue hat 42 Jahre lang den Badebetrieb in Freienohl geprägt.  (Archiv)
Heinz Eue hat 42 Jahre lang den Badebetrieb in Freienohl geprägt. (Archiv) © Stefan Pieper

1000 Kinder lernten das Schwimmen bei ihm

Besonders schön am Beruf des Schwimmmeisters finden beide, den Kindern das Schwimmen beizubringen. Etwas, das heute bei vielen Kindern nicht mehr selbstverständlich ist, da Schwimmkurse immer rarer gesät seien, so Evers. Es fehle überall an Lehrschwimmbecken, aber auch an Lehrpersonal. Er sagt, dass er bereits über 1000 Kindern das Schwimmen beigebracht habe.

1998 hat Evers den Meistertitel erlangt. „Der Schwimmmeister ist dem Industriemeister gleichgestellt“, erklärt Eue. „Wird aber deutlich schlechter bezahlt“, fügt Evers hinzu. Früher gab es neben dem Schwimmmeister auch noch den Schwimmmeistergehilfen. Beides sind Ausbildungsberufe. Eue musste noch in Hannover zur Sporthochschule und Evers hat in Hagen und Köln an der Berufsschule gelernt.

Zu den Aufgaben des Schwimmmeisters gehört es auch, die Technik zu überprüfen.
Zu den Aufgaben des Schwimmmeisters gehört es auch, die Technik zu überprüfen. © WP Meschede | Frank Selter

Bademeister ist nicht gleich Schwimmmeister

Zu den Aufgaben des Schwimmmeisters, der fälschlicherweise im Volksmund auch Bademeister genannt wird, gehören neben der Aufsicht über den Schwimmbetrieb auch die Betreuung der Technik, sowie die Reinigung der Anlage. Der Unterschied zwischen Bade- und Schwimmmeister liegt darin, dass ein Bademeister immer im medizinischen Umfeld anzutreffen ist, der Schwimmmeister ist für den Schwimmsport zuständig.

Auch wenn er besonders in den Ferien viel für die Esloher und die Urlauber arbeitet, fährt auch er gerne in den Urlaub. Und er bleibt auch dort dem Wasser treu. „Ich gehe gerne tauchen“, erzählt Evers. Zusammen mit seiner Frau fährt er seit über 20 Jahren gerne nach Ägypten. „Wir haben dort mittlerweile unsere Stammhotels und -lokale. Außerdem haben wir auch schon einige Freunde dort kennengelernt“, erzählt Evers.

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Doch in diesem Jahr zieht es ihn in ein anderes Land: Kenia. „Es kann ja nicht sein, dass meine Tochter mit dem Benediktiner-Gymnasium nach Tansania fährt, die ganzen Tiere in freier Wildbahn erleben kann und ich kann die nur im Zoo sehen!“, erklärt Evers das Reiseziel mit einem Zwinkern. „Und man kann auch da tauchen!“, fügt er hinzu und muss lachen.

Über die Reihe „Ich bleibe hier!“

Die Urlaubszeit ist in vollem Gange. Und für viele Menschen im HSK ist das auch die Freude auf die Fahrt in den Urlaub. Egal, ob in Deutschland, ins Ausland, in den Norden oder Süden, nah oder fern. Für viele ist der gemeinsame Urlaub die schönste Zeit des Jahres. Aber nicht alle können verreisen. Immer gibt es jemanden, der zu Hause bleibt, damit die anderen ihren Urlaub sorglos verbringen können. Wir stellen die Menschen vor, die während der Urlaubszeit zuhause bleiben und dafür sorgen, dass andere eine schöne Zeit haben können.

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