Meschede. Alle Jahre wieder taucht die riesige Pflanze im Stadtbild besonders an Flüssen und Straßen auf. Das kann man gegen die Giftpflanze tun.

Bis zu drei Meter hoch und hochgiftig: Die Herkulesstaude oder auch Riesen-Bärenklau ist bei dem warmen Wetter wieder auf dem Vormarsch. Besonders an Flussufern muss wieder aufgepasst werden. Doch was macht die Krautpflanze so gefährlich?

Schwere Hautverletzungen

Die Pflanze enthält einen Saft mit „Furocumarinen, die bei Hautkontakt und Sonneneinstrahlung zu schweren Hautverletzungen, ähnlich wie Verbrennungen, führen können“, wie Dr. Peter Lütkes, medizinischer Direktor im Klinikum Hochsauerland, erklärt. „Besonders Kinder sollten daher möglichst einen weiten Bogen um die Pflanze machen. Nicht ohne Grund war der Riesen-Bärenklau auch einmal Giftpflanze des Jahres 2008“, so Lütkes weiter.

Dr. Peter Lütkes, medizinischer Direktor im Klinikum Hochsauerland
Dr. Peter Lütkes, medizinischer Direktor im Klinikum Hochsauerland © Klinikum Hochsauerland | Privat

Wer der großen Pflanze dennoch einmal zu nahe gekommen ist, sollte die betroffenen Stellen sofort mit Wasser und Seife waschen und die Haut vor Sonneneinstrahlung schützen. Weiter empfiehlt Dr. Lütkes: „Wenn sich Hautreaktionen zeigen, können die betroffenen Stellen beispielsweise durch kalte Kompressen gekühlt werden. Sind größere Hautareale betroffen oder sind die Schmerzen oder Hautreizungen sehr stark, empfiehlt sich der Gang zum Haus- oder Hautarzt. Je nach Intensität des Kontakts zum giftigen Pflanzensaft und abhängig von der persönlichen Konstitution können Hautrötungen mit Blasen, Pusteln und Juckreiz bis hin zu Schwellungen, Fieber und Kreislaufproblemen auftreten.“

Doch direkt in Panik verfallen sollte man nicht. Die Pflanze macht es sich vornehmlich an Weiderändern und Flussufern bequem. „In Privatgärten kommt die Pflanze nur sehr selten vor. Es gibt aber wohl Menschen, die die Pflanze in ihren Beeten kultivieren“, sagt Pflanzenexpertin Claudia Horst vom gleichnamigen Gärtnereibetrieb.

Claudia Horst zeigt zwei ungefährliche Blumensträuße
Claudia Horst zeigt zwei ungefährliche Blumensträuße © WP | WP-BILD,

Und was macht die Stadt gegen die invasive Pflanze? „Die Stadt Meschede ist auf den eigenen Flächen aktiv und bekämpft diese invasive Art. Dazu ist ein entsprechender Auftrag an ein Unternehmen vergeben worden, das die Pflanzen, die ab April wachsen, mit einem zugelassenen Spritzmittel behandelt. Jeder Landwirt darf diese Behandlung auf seinen eigenen Flächen ebenfalls vornehmen“, erklärt Angelika Beuter-Sielemann, Sprecherin der Stadt Meschede, auf Anfrage. „Ein häufiges Vorkommen ist immer wieder an der Ruhr festzustellen, da natürlich die Verbreitung über angeschwemmte Samen kaum einzudämmen ist. Aber auch an anderen Bächen und Nebenflüssen kommt der Riesenbärenklau vor“, so die Sprecherin weiter.

Meldung an die Stadt Meschede

Wer auf städtischem Gelände eine Herkulesstaude entdeckt, kann diese übrigens dem Betriebshof der Stadt direkt unter der Rufnummer 0291 2 05-400 melden.

Lesen Sie auch

Entsorgung über die Biotonne

Wer im eigenen Garten die Pflanze beseitigen möchte, kann diese mit einem Spaten ausgraben und die knollenartige Wurzel durchtrennen. Die Reste können laut Angelika Beuter-Sielemann in Meschede über die Biotonne entsorgt werden. Einfach auf den Kompost oder die Grünabfallsammlung entsorgen sollte man die Pflanze allerdings nicht, denn so können sich die Samen wieder verbreiten und das Spiel geht von vorne los.

Genaue Hinweise, wie man die Herkulesstaude beseitigt, stellt die Landwirtschaftskammer NRW auf ihrer Homepage bereit (Suchstichwort: Herkulesstaude).

Mehr Nachrichten? Folgen Sie der WP Meschede in den sozialen Medien: