Bad Fredeburg. Ein junger Schmallenberger will mit „Mystik Flair“ den Parfümmarkt umkrempeln: Durch Nachhaltigkeit, Duftkunst und Hautverträglichkeit.

Ein Parfüm, das die Welt retten soll - handmade in Schmallenberg. Das ist die Vision von Yarda de Werk; der gebürtige Niederländer will mit seinen Düften nicht nur die Parfümwelt revolutionieren, sondern auch die Welt ein kleines bisschen besser machen. Mit der hautfreundlichen, klimaneutralen, alkoholfreien Parfümmarke „Mystik Flair“ will er bald den Markt erobern.

In seinen jungen 23 Jahren hat Yarda de Werk schon viel erlebt: Er ist in den Niederlanden geboren und hat dann sogar ein Jahr lang auf der südamerikanischen Insel Curacao gelebt, bevor er im Alter von fünf Jahren nach Schmallenberg zog. Dort besuchte er erst die Förderschule in Eslohe.

Auf der karibischen Insel Curacao ist Yarda de Werk, der mittlerweile in Bad Fredeburg lebt, aufgewachsen.
Auf der karibischen Insel Curacao ist Yarda de Werk, der mittlerweile in Bad Fredeburg lebt, aufgewachsen. © HA

„Man hat mir gesagt, ich würde nicht mal einen Hauptschulabschluss schaffen“, erinnert er sich. Am Ende hat er seinen Realschulabschluss mit Q-Vermerk (also der Möglichkeit, ein Abitur anzuschließen) abgeschlossen und eine Ausbildung zur examinierten Pflegefachkraft angeschlossen.

Aus Freizeit neben der Pflegeschule zum Start-up-Gründer

Nur für eine Prüfung brauchte er einen zweiten Anlauf auf der Pflegeschule in Bad Fredeburg. „Ich hatte tolle Lehrer, die an mich geglaubt haben, deswegen konnte ich von sechs Monaten auf zwei verkürzen“, erzählt Yarda de Werk. In den zwei Monaten nahm er nur an dem Unterricht teil, der auf die Prüfung vorbereitete, die er wiederholen musste.

Drum herum hat er vor allem eins: Zeit. Die verbringt er gern draußen, entdeckt Bad Fredeburg für sich - so sehr, dass er mit seiner Partnerin mittlerweile dorthin gezogen ist. „Dort habe ich meine Inspiration gefunden“, erklärt Yarda de Werk.

Mystik Flair
Neun Düfte sind es mittlerweile, die von Yarda de Werk für die Marke „Mystik Flair“ schon entwickelt worden sind. © WP | Katharina Kalejs

Seine Düfte riechen frisch, erdig, natürlich - und sind ganz anders aufgebaut als die meisten Parfüms, die man so in der Drogerie findet. Alle Düfte bestehen aus ätherischen Ölen, Wasser und einem Emulgator - gerade genug, das es reicht, aber so wenig, dass es der Haut nicht schaden kann. „Ich habe Neurodermitis, ich weiß, wie schlecht manche Parfüms für die Haut sind“, sagt der Gründer von „Mystik Flair“. Deswegen legt er Wert auf Verträglichkeit: Alle Düfte sind von ihm, seinem Team und seinem engsten Familienkreis auf Herz und Nieren getestet.

Geschlechtsneutrale Düfte für eine bessere Welt

Manche Düfte riechen männlicher, andere weiblicher - aber alle sind geschlechtsneutral. Das Besondere: Dadurch, dass sich Öle und Wasser in Teilen separieren, kann der Duft dezenter gewählt werden, oder stärker - für stärkeren Duft wird der Flakon einfach vorher geschüttelt.

„Meine Eltern haben mir beigebracht, dass man alles schaffen kann, was man will, wenn man daran und an sich glaubt. Deswegen habe ich ein gutes Gefühl.“

Yarda de Werk
will eine eigene Parfüm-Reihe auf den Markt bringen

Neun hat er mittlerweile entwickelt; aber bevor es „auf den Markt“ geht, will Yarda de Werk auf mindestens 30 kommen. „Aktuell sieht man immer nur, dass Parfüms irgendwas mit Luxus und Exklusivität zu tun haben - aber sie werden weit weg von der Lebenswirklichkeit von jungen Leuten vermarktet.“ Das will er ändern: Im Marketing soll es auch um Klimaschutz gehen, darum, in benachteiligten Ländern die Wirtschaft anzukurbeln mit Landwirtschaftsprojekten und Baumpflanzungen.

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Früher oder später sollen die Düfte von „Mystik Flair“ nicht nur online erhältlich sein, sondern auch in einem Geschäft. „Mein Ziel ist es, dass die Flakons bei uns im Geschäft recycelt werden können“, so Yarda de Werk. Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg: Neben seinem Pflegeberuf wird derzeit die Website aufgebaut, und er will ja auch noch weitere Düfte entwickeln. Erst dann soll es losgehen. „Meine Eltern haben mir beigebracht, dass man alles schaffen kann, was man will, wenn man daran und an sich glaubt“, so der 23-Jährige. „Deswegen habe ich ein gutes Gefühl.“

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