Remblinghausen. Eigentlich sollte bei Meschede rasch ein Neubaugebiet entstehen. Ein Urteil und EU-Recht kommen dazwischen - mit Folgen für Bauherren.

Die Planungen für das neue große Baugebiet an der Winterberger Straße in Remblinghausen gehen weiter. Der Bezirksausschuss, der Ausschuss für Stadtentwicklung in Meschede und der Stadtrat haben sich damit beschäftigt.

Etwa 18 Wohnhäuser sollen auf der 1,3 Hektar großen Fläche entstehen können – sie werden dann über eine neue Straße erschlossen. Diese Straße soll, nach ihrer früheren Nutzung, künftig „Schäfers Weide“ heißen – nach Menschen werden keine Straßen im Stadtgebiet mehr benannt.

Kein durchgehendes Pflaster

Die Verwirklichung des Baugebietes hat sich verzögert: Die Stadt Meschede hatte es ursprünglich durch ein beschleunigtes Planungsverfahren rascher umsetzen wollen. Diese Planung verstieß allerdings, wie andere Vorhaben in Deutschland, laut einem Urteil gegen EU-Recht, das eine deutlichere Berücksichtigung von Umweltbelangen verlangt – etwa wie hier in Remblinghausen, wo eine bislang landwirtschaftlich genutzte Fläche zu Bauland wird.

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Jetzt muss die Planung in Remblinghausen dem EU-Recht entsprechend angepasst werden. Dadurch verteuert sich alles - auch der Kaufpreis der Grundstücke. Jetzt gibt es zum Beispiel Vorgaben zur Anpflanzung von Bäumen auf den privaten Grundstücken und von Hecken am Baugebiet. Die Stadtverwaltung räumte ein, dass eine Kontrolle durch ihre Bauaufsicht in der Praxis allerdings schwierig sein könne. Auch ökologische Ausgleichsmaßnahmen müssen finanziert werden. Nur noch 30 statt bisher geplant 40 Prozent einer Grundstücksfläche dürfen in dem Neubaugebiet bebaut werden. Pkw-Stellplätze müssen wasserdurchlässig gestaltet sein. Nicht bebaute Flächen hinter den Häusern müssen ebenfalls wasserdurchlässig sein, sie dürfen nicht durchgehend gepflastert werden. Die Gestaltung der Dachformen ist frei, nur Flachdächer dürfen nicht entstehen.

Grüne: Steingärten ja, Schottergärten nein

Die Stadtverwaltung änderte nach einer Argumentation der Grünen auch eine Formulierung. Die Verwaltung hatte Vorgaben gemacht, wie Vorgärten zu gestalten seien, damit Wasser versickern kann – sie hatte dabei aber zunächst missverständlich den Begriff „Steingärten“ verwendet. Der Begriff wurde neutral in Vorgärten abgeändert: Denn die Grünen wiesen darauf hin, dass Steingärten - bei richtiger Gestaltung - ökologisch durchaus wertvoll seien; verpönt und unerwünscht seien dagegen Schottergärten, die eintönig und wie eine Steinwüste wären.

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