Meschede. Neue Pächter geben auf: das schnelle Ende des Bistro Wolkenstürmer am Flugplatz Meschede-Schüren. Wie kam es zu der Entscheidung?

Seit 30. Juni ist Schluss im Wolkenstürmer. Antonja und Franjo Rados geben nach nur drei Monaten den Bistro-Betrieb wieder auf. Ein negative Überraschung für den Flugplatz Meschede-Schüren. Am 1. März hatte die Familie das Bistro Wolkenstürmer auf dem Flugplatz übernommen. Das Ehepaar lebt in Bremke und zog vor gut zehn Jahren aus Kroatien nach Deutschland. Die alte und neue Heimat sollte sich auch in der Speisekarte niederschlagen: „Wir bieten kroatische und deutsche Küche an“, erklärte Franjo Rados (54) seinerzeit. Darunter fanden sich auch Imbiss-Gerichte wie Pommes und Currywurst, aber eben auch Lammspieße oder Cevapcici.

Die neuen Pächter hofften auf viele Gäste aus den Kreisen der Flieger und der bald startenden Luftrettung, aber eben auch von Besuchern des Flugplatzes. „Das Ambiente hier ist einzigartig“, so Rados. Er hatte den Flugplatz schon sehr häufig mit seiner Familie besucht, deshalb kannte er auch die Gastronomie schon. Besonders sein ältester Enkel liebt Flugzeuge.

Dem Vernehmen nach, waren es aber die ausbleibenden Gäste am Flugplatz, die jetzt das Ende der kurzen Ära besiegelten. „Bei sinkenden Besucherzahlen und auch Tagen komplett ohne Besucher ist die anfängliche Begeisterung inzwischen vergangen“, schreibt Flugplatz-Geschäftsführer Hans-Georg Brunert in den sozialen Medien.

Hans Georg Brunert, Geschäftsführer der Flugplatzgesellschaft Meschede mbH
Hans Georg Brunert, Geschäftsführer der Flugplatzgesellschaft Meschede mbH © WP | Ilka Trudewind

Früher Nachbarn

Antonja und Franjo Rados und Brunert kannten sich schon länger. Bevor das Paar nach Bremke gezogen ist, waren sie Nachbarn in Mailar. Schon damals gab es Gespräche darüber, den Wolkenstürmer zu übernehmen, wenn der ehemalige Gastwirt in Ruhestand gehen würde. Als es dann konkret wurde, stand „HG Brunert“ plötzlich wieder auf der Matte. Rados sagten ohne lange Bedenkzeit sofort zu. Gastronomische Erfahung hatten sie: Die Kroaten hatten für zwei Jahre die Gastronomie an der Mescheder Tennishalle gepachtet.

Berühmte Currywurst

Viele Jahre hatte Sarkis Güllükoglu das Bistro auf dem Flughafen betrieben. Er hatte zum Ende des Jahres 2023 seinen Ruhestand angekündigt, hilft jedoch noch als Flugleiter aus. Für seine berühmte Currywurst kamen die Piloten sogar aus London angeflogen. Das Restaurant wurde 1979 erbaut und im Jahr 2012 noch einmal renoviert. Die Gebäude befinden sich im Eigentum des Hochsauerlandkreises. Die Flugplatz-Gesellschaft ist verpflichtet, den Flugplatz möglichst kostendeckend zu betreiben.

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Bald auch Luftrettung in Meschede

Bald wird der Flughafen Schüren auch noch um eine weitere Besucherattraktion reicher: In Schüren wird ein Luftrettungshubschrauber stationiert. Der Heli steht dann direkt vor der überdachten Sonnenterrasse und wird alle Blicke auf sich ziehen. „Helispotter“ waren schon da, um den Hubschrauber zu fotografieren. Und: Ein Nachfolger für die Gastronomie soll auch bereits gefunden sein.

Wird bald in Meschede stationiert sein: ein Rettungshubschrauber (Symbolbild)
Wird bald in Meschede stationiert sein: ein Rettungshubschrauber (Symbolbild) © DPA Images | Philipp von Ditfurth

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