Bestwig. Felix Weber kommt nach seinem Abschluss ins Sauerland - vier Jahre später ist er Elektronikergeselle. Was ihn am Beruf begeistert.

„Mein Vater war bei Bosch, der hat Brandmeldeanlagen eingebaut und sowas“, erzählt Felix Weber. „Mich hat das immer fasziniert, was er da macht.“ Nach dem Schulabschluss will Felix Weber nicht noch einen weiteren schulischen Weg gehen, kein Abitur machen - er will arbeiten. Er bewirbt sich auf eine Praktikumsstelle bei Elektro Hegener in Bestwig, darf dort in den Beruf mal hineinschnuppern. Das Kuriose: Er wohnt zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht im Sauerland.

Felix Weber kommt aus der Großstadt. Nicht aus irgendeiner - er kommt aus Berlin. Seine Mutter findet einen neuen Partner im Hochsauerland, sie will mit ihrem Sohn herziehen. Felix Weber ist da 16 Jahre alt. Sie kommen also zu Besuch nach Meschede, schauen sich hier nach einem Haus um. „Und während wir noch auf Haussuche waren, hab ich Elektro Hegener gefunden und hier ein Praktikum gemacht“, erinnert er sich. Für ihn ist das ein wichtiger Schritt in die Arbeitswelt und auch in der Berufssuche: „Im Praktikum kann man einfach mal hineinschnuppern, den Beruf und die Kollegen kennenlernen - merken, ob die Arbeit einem Spaß macht und ob man dafür gemacht ist oder nicht.“

Traumjob gefunden: Individuelle Lösungen für jede Baustelle

Am 30. Januar dieses Jahres, also fast vier Jahre später, bekommt Felix Weber seinen Gesellenbrief: Er ist nun Elektroniker in der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik. Für ihn ist das sein Traumjob. „Der Beruf ist einfach super abwechslungsreich, man lernt andauernd etwas Neues und muss für jede Baustelle eine individuelle Lösung finden“, schwärmt der mittlerweile 19-Jährige. Die Ausbildungszeit war nicht immer nur leicht für ihn: Besonders im ersten Lehrjahr, erinnert er sich, war die körperliche Arbeit für ihn sehr anstrengend. „Da gewöhnt man sich aber dran“, sagt er.

Eine der längsten Ausbildugen im Handwerk

Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre - eine der längsten Ausbildungen im Handwerk. An ein bis zwei Tagen in der Woche sind die Auszubildenden in der Berufsschule für die theoretische Ausbildung, die restlichen Tage verbringen sie im Betrieb. „In der Schule hatten wir zum Beispiel Deutsch, Englisch, Religion und Sport“, erzählt Felix Weber. „Aber natürlich auch Mathe und die technischen Unterrichte, in denen wir Fachwissen vermittelt bekommen haben.“ Die Inhalte werden mit der Ausbildungszeit anspruchsvoller. „Ein gewisses Grundwissen in Mathe und Physik sollte man schon mitbringen.“

Was man bei einer Ausbildung zum Elektroniker wissen muss

Das sei aber tatsächlich nicht das Wichtigste, was man zu einer Ausbildung im Handwerk mitbringen muss - denn das ist Motivation. „Wer motiviert ist, der kann alles lernen und sich aneignen“, weiß Felix Weber. Mit seinem Ausbildungsberuf muss man sich identifizieren. In der Ausbildung zum Elektroniker verdient man nicht das Meiste: Im ersten Ausbildungsjahr bis zu 750 Euro, im zweiten bis 810 Euro, im dritten bis 900 Euro, im vierten dann bis zu 1000 Euro - dabei wird der Tarif in jedem Jahr angepasst, erklärt Felix Weber.

Felix Weber hat ganz frisch seine Gesellenprüfung zum Elektroniker in Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik abgeschlossen.

„Jeder Tag ist anders, wenn ich morgens zur Arbeit komme, weiß ich nicht, was ich abends geschafft haben werde. Das mag ich sehr.“

Felix Weber

Bei Elektro Hegener hat sich Felix Weber von Anfang an wohlgefühlt: „Wir sind hier wie eine große Familie.“ Insgesamt hat die Firma 36 Mitarbeiter, erklärt Wilhelm Hegener. Sie betreut Industrie- und Privatkunden nicht nur bei der Planung von Steckdosen, Kabeln und Schaltern, sondern unter anderem auch bei PV-Anlagen, Audiosystemen und verschiedensten Lichtmodellen. „Jeder Tag ist anders, wenn ich morgens zur Arbeit komme, weiß ich nicht, was ich abends geschafft haben werde“, sagt Felix Weber. „Das mag ich sehr.“ Feste Teams haben sie nicht - nach seiner Ausbildung kennt er alle Mitarbeiter und hat mit allen zusammengearbeitet.

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Lange Zeit war Felix Ausbildungsbotschafter bei Elektro Hegener - die Firma engagiert sich stark, um Schüler über Ausbildungen im Handwerk aufzuklären und natürlich auch, um selbst Auszubildende zu finden. Unter anderem war sie auch in diesem Jahr bei der Nacht der Ausbildung mit dabei. Für die Auszubildenden gibt es eine eigene Website. Zwei Stellen werden bei Elektro Hegener in jedem Jahr ausgeschrieben, verrät Wilhelm Hegener. Felix Weber freut sich über jeden neuen Azubi. Dann kann der ehemalige Auszubildende, schließlich andere junge Leute von seinem Beruf begeistern.

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