Meschede. Eigentlich wollte Justin Bathen nur jobben, doch dann hatte er soviel Spaß an der Arbeit als Kälte- und Klimatechniker, dass er blieb.
Der 19-jährige Ramsbecker Justin Bathen hat vor kurzem seine Gesellenprüfung als Mechatroniker für Kälte- und Klimatechnik bestanden. Für Druckreif erzählt er von seiner Arbeit bei der Firma Vorderwülbecke in Bestwig.
Wie hast du dich für deine Ausbildung entschieden?
Justin Bathen: Ursprünglich wollte ich Mediengestalter werden. Da aber die schulische Ausbildung Geld kostet, hatte ich mir überlegt, in den Pfingst-Ferien noch etwas dazuzuverdienen. So kam ich zur Firma Vorderwülbecke. Mein Chef Stefan Vorderwülbecke hat mich danach gefragt, ob ich nicht über die Ferienarbeit hinaus, eine Ausbildung anfangen wollte. Da mir die Arbeit Spaß gemacht hatte, sagte ich zu und fing direkt im Sommer an.
Was genau machst du?
Als Mechatroniker arbeite ich eng mit den Kunden. Ich installiere die Klima- und Kälteanlagen, warte und repariere sie. Klimaanlagen werden vor allem zum Kühlen, Heizen, Be- und Entfeuchten genutzt. Die Kältetechnik befindet sich meistens in großen Maschinen und kühlt Substanzen wie Öl oder Wasser herunter. Das kann man sich wie einen großen Kühlschrank vorstellen. Vom Biertank bis hin zur Kältezelle in der Küche. Vor allem in den letzten Jahren sind auch immer mehr Privathaushalte dazugekommen. Morgens wird bei uns im Betrieb zunächst geklärt, was ansteht. Man bespricht sich kurz mit einem Meister oder dem Chef. Dann fährt man alleine oder zu zweit zum Kunden raus.
Was macht Spaß? Was nicht?
Ich mag den Kundenkontakt sehr. Ich wollte schon früher etwas für die Leute machen, etwas präsentieren. Das lässt sich im Job gut realisieren. Man sieht am Ende des Tages, was man geschafft hat. Ein Makel im Beruf ist natürlich die Saisonalität. Im Winter funktionieren Kühlanlagen meistens, dagegen ist im Sommer bei uns dann Höchstbetrieb. Da muss man häufig Überstunden machen, im Winter hat man dagegen früher Feierabend. Mich stört das aber nicht sehr.
Hast du vor, das weiterzumachen? Was sind deine weiteren Pläne?
Ja, auf jeden Fall. Bis September bleibe ich noch weiter als Geselle bei der Firma. Danach will ich in Münster in der Vollzeit-Meisterschule die ersten Teile des Meisters machen. In der Hauptsaison helfe ich dann noch mal in Bestwig aus und ab Herbst mache ich dann hoffentlich die letzten beiden Teile. Das wird auch gut gefördert. Wer den Meister beim Erstversuch besteht, bekommt ihn zu 75 Prozent erstattet. Wer sich danach sofort selbstständig macht, bekommt ihn ganz finanziert und noch ein Startkapital obendrauf. Das ist für mich mit 19 aber noch nicht so das große Thema.
>>>HINTERGRUND
Das Gehalt als Azubi für Klima- und Kältetechnik liegt im ersten Lehrjahr zwischen 700 und 800 Euro.
Pro Lehrjahr erhöht es sich um 100 Euro. Dazu kommen eventuelle Prämien des Arbeitgebers.
Weitere Serienteile
Bereits vorgestellt haben wir in der Reihe „Mut zum Handwerk“:
Felix Griggel, der eine Ausbildung zum Maurer im Bauunternehmen Burmann in Meschede absolviert
Ronja Domeier, die eine Ausbildung zur Kunstschmiedin in Wennemen macht und
Mathis Berghoff, der beim Karosseriebau-Unternehmen Ewers lernt.