Freienohl. Die Busse aus Arnsberg und Freienohl sind im Sauerland angekommen. 165 Menschen aus der Ukraine kommen im Sauerland zur Ruhe.
Die Busse aus dem Sauerland, die am Freitag mit Hilfsgütern zur polnisch-deutschen Grenze aufgebrochen sind, sind im Sauerland. An Bord viele Menschen, die vor dem Krieg fliehen und ihre Heimat verlassen mussten.
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Gerettete beziehen ehemaliges Schwesternwohnheim
Der erste Bus (Rosier) mit 27 Menschen kam am Sonntag (6. März) am Marienhospital an, der zweite Bus (Zacharias aus Freienohl) eine halbe Stunde später. Kurz danach war dann auch der Bus der Arnsberger Firma Henneke da. Die insgesamt 165 Geretteten bezogen dann ihre Unterkünfte im ehemaligen Schwesternwohnheim am Arnsberger Marienhospital und sollen dort zunächst einmal zur Ruhe kommen.
Behörden und Dolmetscher helfen vor Ort
Ordnungsamt und zahlreiche städtische Mitarbeiter sowie in Arnsberg wohnende Russland-Deutsche als Dolmetscher waren vor Ort, vom Klinikum Geschäftsführer Werner Kemper.
Hund, Katzen und Kaninchen
Mit in den Bussen waren auch ein Hund, zwei Katzen und ein Kaninchen. Eine Frau hatte bei der Abfahrt an der polnisch-ukrainischen Grenze gesagt: „Ich fahre nur mit, wenn mein Hund auch mit darf“. Bürgermeister Ralf Paul Bittner begrüßte die Frauen und Kinder noch direkt im Bus, einige Kinder erkundeten derzeit schon mal das Gelände.
Helfer erschüttert
Gustav Zacharias meldete sich am Samstagnachmittag (5. März) von der Grenze. „Es ist alles schwer zu verdauen, was man hier sieht und erlebt“, so Gustav Zacharias. „Hinter der Grenze eine nicht überschaubare Schlange von Menschen.“ Er ist fassungslos.
Fassungslos über Geschehnisse
Sein Kollege Martin Franke, Chef von Henneke Tourismus aus Arnsberg, schrieb später: „Rosier und mein Fahrzeug sind bereits auf dem Weg zurück. Mein Mitarbeiter Andreas Wagner ist auch fassungslos und erschüttert. Traurig, dass es im 21. Jahrhundert in Europa nach so vielen Jahrzehnten wieder zu solchen Ereignissen kommt.“
Busse voller Menschen
Die Busse sind voll mit Menschen, die aus dem Kriegsgebiet entkommen sind. Unterwegs sollen lediglich kurze Pausen für den Fahrerwechsel eingelegt werden. Bei rund 1300 Kilometern und den Unberechenbarkeiten einer Fahrt und den nötigen Stopps ist noch völlig offen, wann die Busse im Sauerland ankommen.
Die ukrainischen Flüchtlinge sollen in den Großraum Arnsberg, nach Iserlohn und Witten gebracht werden. Angefahren werden die Grenzorte Medyka und Korczowa.
Freitagabend in Krakau
Am Freitagabend erreichte der HSK-Konvoi die polnische Stadt Krakau. Von dort waren es noch rund 260 Kilometer bis zum Ziel. Von den Grenzen wurde berichtet, dass die Aufnahmestationen dort inzwischen ihre Kapazitätsgrenzen erreicht haben. „Wir können davon ausgehen, dass die Fahrzeuge nicht leer zurückkommen“, sagte Bus-Unternehmer Martin Franke aus Arnsberg (Henneke Touristik).
Die Hilfsgüter wurden dort an Hilfsorganisationen übergeben, die die Weiterverteilung vornehmen werden.
Auf dem Betriebshof des Unternehmens Zacharias wurden die Spenden zuvor angnommen und verladen. Die Spendenbereitschaft war immens.
Während der Spenden-Aktion des Busunternehmens gelangten alle Helfer an ihre Grenzen. „Es war unglaublich. Es mussten sogar mehrere Polizeiwagen kommen, um den Verkehr vor unserem Berteibshof zu regeln.
Es wollten so viele Leute auf unseren Hof, um ihre Sachen abzugeben, dass wir es nicht mehr in den Griff bekommen haben“, erklärt Fabio Zacharias, Junior-Chef des Busunternehmens.
Vier Busse und ein Lkw
In Summe war die Spendenbereitschaft so groß, dass das Zacharias mit weiteren Partner-Unternehmen insgesamt vier Busse in die Ukraine schickte, dazu macht sich noch ein Lkw sowie mehrere Kleinbusse auf den Weg nach Polen.