Menden-Hüingsen. Union plant nach Abschluss der Arbeiten im März einen Aktionstag für Bürger vor der Halle. Schmierer sollen nicht das letzte Wort haben.

Die Schützenhalle in Hüingsen, die in der Nacht zum 26. Januar unmittelbar vor dem Wahlkampfauftritt des CDU-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz massiv mit Parolen und Beleidigungen beschmiert wurde, soll auf Kosten der Christdemokraten wieder professionell hergerichtet werden. Das machten jetzt der heimische Bundestagskandidat der Union, Paul Ziemiak, der Landtagsabgeordnete Matthias Eggers, der Mendener Stadtverbandschef Benjamin Friedrich gemeinsam mit dem Vereinsvorsitzenden Pascal Kissmer und Sprecher Wolfgang Exler vor der Presse deutlich.

Veranstaltung vorbei, Verunstaltung ist geblieben

Die Veranstaltung ist vorbei, die Verunstaltung ist geblieben. Selbstredend hätte man die Anti-CDU-Schmierereien lieber heute als morgen entfernt, erklärt Ziemiak. Noch erlaube die Witterung das aber nicht. Der Bundespolitiker, der auf diesem Termin angefasst wirkt, erklärt weiter: „Man muss sich vorstellen, was dieser Abend bedeutet hat, auch für mich persönlich.“

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Größte Parteiveranstaltung der letzten 20 Jahre im Wahlkreis

Dank Friedrich Merz sei der Sonntag in Hüingsen mit 800 Zuschauern die größte Parteiveranstaltung der letzten 20 Jahre im Wahlkreis gewesen. „Ein echtes Fest der Demokratie haben wir gefeiert, und das an einem wunderschönen Ort. Denn diese Halle ist nicht nur toll gelegen, sie wird auch ehrenamtlich betrieben, und das Ehrenamt brauchen wir gerade wie lange nicht mehr. Und dann kommen irgendwelche Leute, die nichts mehr hassen als freie Wahlen, und versuchen das kaputtzumachen.“

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Friedrich Merz zu Besuch in Menden-Hüingsen.
Von Peter Benedickt, Joshua Kipper, Annika Rinsche, Thomas Hagemann und Rolf Hansmann

Bürgerfest bei Bier und Würstchen im März geplant

Getroffen habe die Schmiererei aus einer Sicht weniger die CDU als den Bürger- und Schützenverein Hüingsen. „Wir haben dann gemeinsam gesagt, dass wir ein Zeichen dagegen setzen wollen“, sagt Ziemiak. Jetzt soll die Wiederherstellung der Halle mit einem Bürgerfest bei Bier und Würstchen gefeiert werden. „Wir wollen nicht, dass die Chaoten das letzte Wort behalten. Das sollen die Bürgerinnen und Bürger haben.“

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BuSV-Vorsitzender: „Ziemiak hat Wort gehalten“

BuSV-Chef Pascal Kissmer nickt und sagt, dass Paul Ziemiak Wort gehalten habe: „Wie versprochen hat er mich damals am Montagmorgen sofort angerufen, um zu besprechen, wie jetzt weiter verfahren werden soll. Sowas passiert mir auch nicht jeden Tag.“ Bekanntlich hatte sich der Hüingser Unternehmer Ulrich Bettermann angeboten, dem BuSV zu helfen, falls die Veranstaltungsversicherung der Union hier nicht greifen sollte.

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Hüingser Schützenhalle soll schöner werden als vorher

Die Halle soll nun im März von Profis komplett neu gestrichen werden. „Sie wird schöner sein als vorher“, zeigt sich der Stadtverbandsvorsitzende Benjamin Friedrich überzeugt. Dafür müsse es zum einen trocken sein und halbwegs sicher über fünf bis zehn Grad Celsius warm, sonst könne man die Farbe nicht aufbringen.

Veranstaltung auch als Zeichen für das Ehrenamt gedacht

Die CDU werde derweil den Aktionstag vorbereiten, dessen Verkaufserlös komplett an den Schützenverein fließen soll. „Wir hoffen natürlich, dass viele Bürgerinnen und Bürger kommen, um mit uns ein Zeichen für das Ehrenamt zu setzen“, sagt Matthias Eggers. Die Schützenhalle sei ein Ort des Miteinanders und der Gemeinschaft. Ziemiak: „Genau das wollen wir erhalten. Gerade auch gegen diejenigen, die das nicht wertschätzen.“

Jetzt Wahlkampf mit der Halle? Ziemiak weist das zurück

Auf die Frage der WP, ob er nicht den Vorwurf fürchten muss, aus der Verunstaltung politisches Kapital zu schlagen, sagt Ziemiak: „Das soll uns mal jemand vorhalten. Es kann doch wohl nicht sein, dass wir uns dafür rechtfertigen müssen. In ein paar Jahren werden wir hierauf zurückblicken und uns dann hoffentlich nur noch darüber freuen, dass der Kanzler hier war.“

Gelände soll künftig videoüberwacht sein

Und wie geht es sicherheitstechnisch für die Bürgerschützen weiter? „Unser Gelände wird in Zukunft videoüberwacht sein“, sagt Pascal Kissmer. Der Verein werde ausdrücklich auch an Vermietungen an demokratischen Parteien festhalten. „Ohne unsere Vermietungen könnten wir die Halle wirtschaftlich gar nicht halten.“