Menden. Natascha Becker (22) hat ihre Ausbildung zur Verkäuferin bei Netto mit Auszeichnung abgeschlossen. Das ist ihr Erfolgsrezept.
Nach ihrem Abitur wusste Natascha Becker zunächst nicht so richtig, welche berufliche Laufbahn sie einschlagen wollte. Aus einem Job, um Geld zu verdienen, wurde eine Ausbildungsstelle – kürzlich wurde die Mendenerin als landesbeste Auszubildende in ihrem Beruf ausgezeichnet.
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Die 22-Jährige legte im Juni 2021 ihr Abitur am Gymnasium an der Hönne ab. Ab September jobbte sie in Teilzeit beim Discounter Netto an der Carl-Benz-Straße. Einige Zeit später wurde sie von ihrem Arbeitgeber gefragt, ob sie sich vorstellen könnte, eine Ausbildung zur Verkäuferin zu absolvieren. Natascha Becker sagte zu und startete ihre Lehre: „Ich hab‘ gemerkt, dass mir die Arbeit da Spaß macht.“
Berufsschule und Filiale
Zwei Tage in der Woche besuchte sie die Berufsschule in Iserlohn, an den anderen Arbeitstagen war sie in der Filiale – meistens an der Carl-Benz-Straße in Menden, „aber ich habe auch schon mal in Hamm oder in Fröndenberg in der Filiale gearbeitet“, erzählt die junge Mendenerin.
Wie im Einzelhandel üblich arbeitet Natascha Becker je nach Dienstplan ab morgens früh (ab sechs Uhr; dann wird vorbereitet und eingeräumt, damit die ersten Kunden um 7 Uhr ins Geschäft kommen können) oder abends lange (bis 21 Uhr) und auch am Samstag. Das macht ihr allerdings überhaupt nichts aus, sagt sie. Im Gegenteil: „Ich finde die Arbeitszeiten sehr angenehm. Ich kann mir auch unter der Woche Termine legen, ohne dass ich einen Urlaubstag nehmen muss oder Minusstunden mache. Das ist sehr praktisch.“ Und wenn sie die Spätschicht bis 21 Uhr übernehme, „kann ich am Wochenende ja auch noch danach was unternehmen, das geht dann ja auch noch“.
Ausbildung 2025
Netto Marken-Discount will mit 2400 freien Ausbildungsplätzen Perspektiven für den Karrierestart im Lebensmittelhandel bieten. Interessierte können aus 20 verschiedenen Ausbildungsberufen wählen – vom klassischen Einzelhandel über Logistik, IT bis hin zu E-Commerce. Netto Marken-Discount zähle zu den größten Ausbildungsbetrieben Deutschlands, so das Unternehmen: „Mit 87.300 Mitarbeitenden und 5665 Auszubildenden schafft der Lebensmittelhändler Arbeitsplätze und bietet jungen Talenten Perspektiven.“ Dabei stehe ein langfristiger Karriereweg innerhalb des Unternehmens im Mittelpunkt. „Unsere Auszubildenden von heute sind die Fach- und Führungskräfte von morgen“, erklärt Christina Stylianou, Leiterin der Netto-Unternehmenskommunikation.
Netto lege großen Wert auf die individuelle Förderung seiner Mitarbeitenden: „Ein umfassendes Mentoring-Programm, interne Seminare und Prüfungsvorbereitungen und persönliche Ansprechpersonen begleiten die Auszubildenden auf ihrem Weg zu einem erfolgreichen Ausbildungsabschluss. Mit Zusatzqualifikationen wie zum Beispiel dem IHK-Ausbilderschein, dualen Studiengängen oder Führungsprogrammen wie beispielsweise zur Verkaufsleitung oder zahlreiche Traineeprogramme werden die Nachwuchskräfte weiterentwickelt.“ Mehr Infos: www.netto-online.de/karriere
Einen „klassischen Arbeitstag“ gibt es für Natascha Becker nicht: „Die Tage sind immer sehr unterschiedlich. Ware verräumen, manchmal Inventur, dann an der Kasse – und natürlich auch die Büroarbeit in der Filiale.“
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Den Kontakt zu den Kundinnen und Kunden schätzt die 22-Jährige sehr. In der Filiale an der Carl-Benz-Straße gebe es viele Stammkunden: „Da kennt man im Laufe der Zeit viele.“ Die meisten Erfahrungen im Kundenkontakt seien positiv. „Klar gibt es mal Kunden, die unfreundlich oder dreist sind“, räumt Natascha Becker ein. „Aber das meiste kann man mit Verständnis und Freundlichkeit klären.“
Natascha Becker sagt von sich, dass sie ein „sehr aktiver Mensch“ ist. In ihrer Freizeit geht die Mendenerin gerne ins Fitnessstudio und spielt Volleyball in Menden sowie in Iserlohn (Bezirksliga).
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War Natascha Becker denn schon in der Schule eine „Überfliegerin“ oder wie hat sie es geschafft, als Landesbeste ihre Lehrzeit zu beenden? „In der Schule hatte ich eher durchschnittliche Leistungen“, räumt Natascha Becker ein. Erst bei den Vorbereitungen auf ihr Abitur habe sie zu ihrer individuellen Art zu lernen gefunden: „Ich habe da erst meinen Lern-Typ herausgefunden. Ich schreibe mir Karteikarten und Lernzettel“, erzählt die Mendenerin. „Wenn man sich jeden Tag eine Stunde hinsetzt und lernt, dann reicht das.“ Während ihrer Ausbildung habe sie den Unterrichtsstoff kontinuierlich nachbereitet und gelernt: „Dadurch hatte ich keinen Prüfungsstress“, sagt sie im Rückblick.
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Dass sie Landesbeste ist, hat Natascha Becker eher nebenbei erfahren. „Ich war bei meiner IHK zur Bestenehrung. Da waren alle, die eine 1 in der Abschlussprüfung hatten, eingeladen“, erinnert sie sich. „Dann wurden da auch alle Namen der Landesbesten vorgelesen – und ich habe erfahren, dass ich dabei bin.“ Für ihre Leistungen erhielt Natascha Becker eine Urkunde der Industrie- und Handelskammer. Im Januar werde es darüber hinaus noch eine Ehrung bei Netto geben: Hier werden die besten Azubis nach Regensburg zu einer Ehrungsfeier eingeladen, erzählt Natascha Becker.
Jetzt Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau
Doch nach der Prüfung ist auch vor der Prüfung für Natascha Becker. Nachdem sie ihre Ausbildung zur Verkäuferin erfolgreich als Landesbeste abschließen konnte, hängt sie ein weiteres Lehrjahr dran: Denn nach der zweijährigen Verkäuferinnen-Ausbildung kann sie nach weiteren zwölf Monaten Ausbildungszeit auch ihre Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau abschließen, erzählt Natascha Becker.
„Ich achte nicht so sehr darauf, was andere von mir erwarten.“
Im Mai dieses Jahres beendet Natascha Becker dann die zweite Ausbildung. Spürt sie Druck, dass sie möglichst auch diese Prüfung als Landesbeste abschließt? „Ich achte nicht so sehr darauf, was andere von mir erwarten“, sagt Natascha Becker. Sie werde sich weiterhin gut vorbereiten, „und ob ich dann wieder Landesbeste werde, wird sich zeigen“.
„Mal sehen. Vielleicht ein Studium, Richtung Wirtschaft, das würde mich interessieren. Aber das steht alles noch nicht fest.“
Was danach beruflich kommt, weiß sie derzeit noch nicht genau: „Mal sehen. Vielleicht ein Studium, Richtung Wirtschaft, das würde mich interessieren. Aber das steht alles noch nicht fest.“