Menden. Hanna Bettermann informiert auf der Grünen Woche über ihre Arbeit und steht Rede und Antwort. Sie selbst setzt auf nachhaltige Landwirtschaft.
Eine 26 Jahre junge, selbstbewusste und moderne Frau ist Hanna Bettermann. Ihr Beruf zählt zu den ältesten Berufen, die es gibt. Sie ist Landwirtin. Zusammen mit ihrem Vater bewirtschaftet sie den Neulandhof Bettermann in Oesbern. Auf der Landwirtschaftsmesse Grüne Woche, die am 17. Januar in Berlin beginnt, wird Hanna, zusammen mit anderen jungen Landwirten, an drei Tagen ihre Zunft und Arbeit präsentieren. „Im vergangenen Jahr habe ich zum ersten Mal an der Messe teilgenommen und ich freue mich schon wieder auf die diesjährige Grüne Woche“, so die junge Landwirtin.
„Einige Menschen haben eine romantische Vorstellung von einer ,Bullerbü‘-Landwirtschaft. Andere wiederum stellen sich genau das Gegenteil vor, nämlich Massentierhaltung und Intensivtierhaltung.“
Teilnahme an der Grünen Woche für Landwirtin Hanna Bettermann Ehrensache
Hanna Bettermann ist Mitglied des Westfälisch-Lippischen-Landwirtschaftsverbandes (WLV), der seine jüngeren Mitglieder fragte, ob Interesse bestünde, sich, den eigenen Betrieb, aber auch den Verband in Berlin zu repräsentieren. „Landwirtschaft ist heute oft geprägt von Vorurteilen und die Menschen haben mitunter ein ganz falsches Bild von der Arbeit als Bäuerin oder Bauer“, sagt Hanna Bettermann, für die es Ehrensache ist, dabei zu sein und auf der Messe zu informieren.
„Einige Menschen haben eine romantische Vorstellung von einer ,Bullerbü‘-Landwirtschaft. Andere wiederum stellen sich genau das Gegenteil vor, nämlich Massentierhaltung und Intensivtierhaltung“, so jedenfalls hat es die junge Landwirtin im vergangenen Jahr durch die Gespräche mit Gästen der Grünen Woche erfahren. Deshalb ist an dem Stand des WLV ein Monitor mit einem Quiz rund um Fragen zur modernen und artgerechten Tierhaltung zu finden.
„Mir persönlich ist es wichtig, den Messebesuchern Rede und Antwort zu stehen“, erklärt Hanna Bettermann. Als hilfreich dabei bezeichnet sie das Intensivtraining in Argumentations-, in Kommunikations- und Interviewtechnik, an dem sie bereits vor der ersten Messe teilgenommen hat.
Studium an der Agrarhochschule in Soest
Ihr Wissen bringt Hanna Bettermann von zu Hause mit und durch ihren zweiten Beruf als Mitarbeiterin im Erzeugerring Westfalen. Dort berät sie andere Landwirte und Landwirtinnen, die von ihr „meine Bauern“ genannt werden. Die gelernte Landwirtin und studierte Agraringenieurin, weiß genau, wovon sie spricht, schließlich haben sich ihre praktische Arbeit und das Studium an der Agrarhochschule in Soest perfekt ergänzt.
Bei ihren Beratungen wendet sie modernste Techniken, wie Schwachstellenanalysen zur wirtschaftlichen Optimierung für die einzelnen Betriebe an. „Der Erzeugerring Westfalen verfügt immer über die aktuellsten Vorgaben und Richtlinien des Bundes, wir wissen sehr schnell über alles Bescheid und können auch das an unsere Kundschaft weitergeben“, erklärt Hanna Bettermann.
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„Mein Vater zählte zu den ersten Mitgliedern im Verband der Neulandhöfe.“
Ihr eigener Betrieb in Oesbern gehört zu den Neuland-Betrieben. Dort hat sich bereits ihr Vater vor vielen Jahren der nachhaltigen Landwirtschaft verschrieben. „Mein Vater zählte zu den ersten Mitgliedern im Verband der Neulandhöfe“, kommt auch für Tochter Hanna nichts anderes außer der nachhaltigen Landwirtschaft infrage.„Davon profitieren sowohl die Tiere, die Umwelt als auch die Menschen, die in den Genuss der Erzeugnisse kommen“, sagt sie voller Überzeugung.
Ihre beiden Standbeine, der Job beim Erzeugerring und die Arbeit auf dem eigenen Hof mit Schweine-, Hühner-, Hähnchen- und Pferdehaltung machen Hanna Bettermann zu einem Profi am Stand auf der Grünen Woche in Berlin. Hinzu kommt, dass sie der jungen Generation angehört, und mit ihrer offenen und sympathischen Art ihren Berufsstand bestmöglich vertreten kann.
„Es ist vor allem wichtig, dass wir im Gespräch mit den Besuchern und Besucherinnen offen und transparent sind“, erklärt sie kurz vor der Abfahrt nach Berlin. Zwar gibt es ihres Wissens nach, wie in jedem Beruf, auch in der Landwirtschaft einige „schwarze Schafe“, dennoch haben ihrer Meinung nach die Umwelt und Tierwohlauflagen in Deutschland einen extrem hohen Standard. Vorausschauend auf die Grüne Woche sagt sie: „Im Vordergrund stehen die Information und der Austausch, dafür sind solche Messen ja auch vorgesehen“.
„Wer weiß, vielleicht besucht unseren Stand in diesem Jahr vielleicht sogar der Landwirtschaftsminister.“
Vorfreude auf das Zusammensein mit anderen jungen Landwirtinnen und Landwirten
Doch auf das Zusammensein mit anderen jungen Mitgliedern, die vom WLV mit ihr zusammen in Berlin sein werden, freut sich Hanna Bettermann ganz besonders. „Und wer weiß, vielleicht besucht unseren Stand in diesem Jahr vielleicht sogar der Landwirtschaftsminister“. Aber auch ohne den Politiker am Stand als Gast zu haben, weiß Hanna Bettermann, dass der Besuch der Grünen Woche und ihre Teilnahme am Informationsstand der jungen Landwirte im WLV eine gute Sache sein wird.
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Zu Hause auf ihrem eigenen Hof hat sie sich zum Ziel gesetzt, sich noch mehr auf die Sauenhaltung zu konzentrieren, „das ist eine mega spannende und herausfordernde Arbeit“. Und wenn dann, nach getaner Arbeit, Zeit ist, reitet Hanna gerne aus mit ihrem Pferd, verbringt Zeit mit ihrem Partner oder geht feiern mit Freunden. Dafür jedoch wird erst wieder nach der Grünen Woche in Berlin Zeit sein.