Mehr Hausgeburten: Vier Jungs und vier Mädels in Menden

Menden. Das Standesamt zieht Bilanz und es wird klar: In Menden haben 2024 gleich vier Jungs und vier Mädchen das Licht der Welt erblickt.

Das Standesamt Menden zieht Bilanz und blickt auf Ehen, Geburten, Sterbefälle und geänderte Geschlechtseinträge
Besonders erfreulich: Die Zahl der Hausgeburten ist stark gestiegen
Zahl der Sterbefälle extrem hoch: Grund dafür ist ein Hackerangriff

Geschlecht und Vornamen an Lebenswirklichkeit anpassen

Zwölf Menschen haben im vergangenen Jahr die Option genutzt, ihren Geschlechtseintrag in Menden ändern zu lassen. Möglich macht das seit dem 1. November 2024 das Selbstbestimmungsgesetz. Auch darüber hinaus blickt die Stadt auf ein erfreuliches Jahr zurück und freut sich unter anderem über viele Hausgeburten.

Das Transsexuellengesetz ist Geschichte: Seit November gilt das Selbstbestimmungsgesetz. Das Geschlecht und der Name einer Person können auf dieser Grundlage einfacher an die eigene Lebenswirklichkeit und die eigene Geschlechtsidentität angepasst werden. Die Anpassung kann durch eine Erklärung gegenüber dem Standesamt vorgenommen werden.

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Als Zeichen für Vielfalt und Toleranz erstrahlte die Fassade des Alten Rathauses in Menden zum EM-Spiel Deutschland-Ungarn im Juni 2021 in Regenbogenfarben. Nachdem die UEFA die Illuminierung im Stadion verboten hatte, passierte das in vielen Städten.

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Davon sollen insbesondere trans- und intergeschlechtliche sowie nichtbinäre Personen, sprich Menschen, die sich weder als Mann noch als Frau identifizieren können, profitieren. Eine gerichtliche Entscheidung über die Antragstellung ist dadurch nicht mehr erforderlich. Auch die zuvor geforderten zwei Sachverständigengutachten entfallen. Stattdessen reicht eine Selbstauskunft mit Eigenversicherung aus.

Christopher Street Day - Magdeburg — Das Geschlecht und der Name einer Person können auf Grundlage des neuen Gesetzes einfacher an die eigene Lebenswirklichkeit und die eigene Geschlechtsidentität angepasst werden. In Menden haben das bereits einige Menschen genutzt. © DPA Images | Heiko Rebsch

Bewertung der Zahl gestaltet sich schwierig

In der Hönnestadt haben zwölf erwachsene Menschen, ein Jugendlicher und ein Kind unter 14 Jahre beim Standesamt Menden beantragt, für ein anderes Geschlecht als bisher eingetragen zu werden, auch mit neuen Vornamen. „Im Geburtenregister der Stadt wurden bisher zwölf Änderungen beurkundet“, sagt Pressesprecherin Vanessa Wittenburg.

Es sei recht schwierig, diese Zahl umfassend zu bewerten. „Verglichen mit den Zahlen, die unserem Standesamt bekannt sind, scheinen es mehr Anträge im Vergleich zu anderen Städten unserer Größenordnung zu sein“, erklärt Vanessa Wittenburg dazu. „Allerdings sind die zwölf Menschen, die die Änderung bislang vorgenommen haben, nicht alle aus Menden. Man kann den Antrag bei jedem Standesamt stellen, das ist unabhängig vom tatsächlichen Wohnort.“

Zum Vergleich: In der Nachbarstadt Fröndenberg wurden im vergangenen Jahr nur vier Anmeldungen getätigt. „Im gesamten Märkischen Kreis wurden seit dem 1. November 2024 bis 21. Januar 2025 insgesamt 36 Erklärungen zum Geschlechtseintrag abgegeben“, teilt Alexander Bange auf Nachfrage mit. Er ist Pressesprecher des Märkischen Kreises.

Vier Mädchen und vier Jungen in Menden geboren

Besonders erfreulich ist für die Stadt Menden der Blick auf die Geburten: Im zurückliegenden Jahr konnte das Standesamt die Hausgeburten von vier Mädchen und vier Jungen beurkunden. Das waren im Vergleich zum Vorjahr fünf Erdenbürger mehr, die das Licht der Welt in Menden erblickten. Zum Vergleich: Im Jahr 2022 wurde nur ein einziges Kind in Menden geboren - Theo Hubertus.

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„Bei den Sterbefällen ergibt sich mit 751 beurkundeten Sterbefällen im Vergleich zum Vorjahr (513) vermeintlich ein gewaltiger Anstieg“, sagt Vanessa Wittenburg. „Doch diese Zahlen täuschen und sind dem Cyberangriff auf die Südwestfalen-IT Ende Oktober 2023 geschuldet. Ab dem 30. Oktober bis Jahresende 2023 konnten deshalb keine Sterbefälle mehr beurkundet werden, obwohl bis Jahresende noch 128 weitere Todesfälle zu beklagen waren.“ Diese wurden alle vom Standesamt im Januar abgearbeitet und beurkundet.

August ist der beliebteste Monat für Hochzeiten in Menden

Im Jahr 2024 gaben sich in Menden 185 Paare das Jawort, darunter fünf gleichgeschlechtliche Paare (2023: zwei). Das ist gegenüber dem Vorjahr (181) ein leichter Anstieg. 24 der Paare kamen extra von außerhalb, um sich in der Hönnestadt trauen zu lassen. Im Vorjahr waren es 34 Paare.

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Heiratsstärkste Eheschließungsmonate im Jahr 2024 waren der August mit 30 Eheschließungen und der Mai mit 26 Eheschließungen. Etwas weniger als die Hälfte der Hochzeiten (86) fanden zum Wochenende ab freitagnachmittags bis einschließlich sonntags statt, wobei der Samstag mit 56 Trauungen der beliebteste Wochenendtag war.

„Die hohe Zahl der Wochenendtrauungen erklärt sich unter anderem damit, dass das Standesamt Menden eines der wenigen im Umkreis war, welches den Brautpaaren die Möglichkeit eröffnete, an allen Wochenenden im Jahr 2024 den Bund der Ehe einzugehen“, ordnet Vanessa Wittenburg ein.