Menden. Die Mendener Walburgisschulen organisieren zum ersten Mal einen besonderen Beratungstag für Familien. Das ist der Grund.
Für viele Eltern eine schwierige Entscheidung: Auf welche weiterführende Schule soll das Kind gehen? Hier wollen die Walburgisschulen nun helfen. Grundschüler bekommen im vierten Schuljahr eine Empfehlung für die weiterführende Schule. „Diese Empfehlung ist in Nordrhein-Westfalen nicht bindend“, erklärt Marcus Köchling, Schulleiter der Walburgisrealschule. Das heißt: „Die Eltern können von der Empfehlung abweichen.“ Hinzu kommt: Es gebe die sogenannte „eingeschränkte Gymnasialempfehlung“, bei der die Kinder zwischen Realschule und Gymnasium stehen. „Das ist dann für Eltern noch mal schwieriger einzuschätzen, was besser für ihr Kind ist.“
Auch interessant
Vor diesem Hintergrund ufern manche Anmeldegespräche an den Walburgisschulen zeitlich aus, weiß Marcus Köchling aus den vergangenen Jahren: „Da kommen wir dann mit 15 oder 20 Minuten nicht hin.“ Deshalb bieten die Walburgisschulen nun zum ersten Mal einen Beratungstag (Mittwoch, 8. Januar) an. „Der Vorteil ist, dass wir ja in beiden Schulformen unterwegs sind und das auch deshalb gut einschätzen können“, führt Marcus Köchling aus. Denn es komme auch immer wieder vor, dass Eltern sogar eine eindeutige Empfehlung der Grundschule skeptisch sehen: „Wobei ich denke, dass gerade die Grundschul-Kollegen einen richtig guten Blick auf das jeweilige Kind haben, weil sie es auch schon lange kennen“, sagt Marcus Köchling.
Auch interessant
Gibt es denn gängige Merkmale, die für eine Anmeldung an einem Gymnasium oder an einer Realschule sprechen? „Ein wichtiges Merkmal ist die Lerngeschwindigkeit“, erklärt Marcus Köchling. „Auf der Realschule ist vom Lehrplan her mehr Luft, um langsamer vorzugehen.“ Ein weiterer Aspekt, der eher für eine Entscheidung für die Realschule spreche, sei, „ob ein Kind immer wieder angehalten werden muss, die Hausaufgaben zu machen oder Vokabeln zu lernen“. Auch wenn ein Kind weniger Begabung für Sprachen hat, wäre das ein Argument für die Realschule: „Da gibt es deutlich weniger Fremdsprachen, das könnte eine Entlastung für das Kind sein.“
Zwei Probe-Wochen in der anderen Schulform
Ob Realschule oder Gymnasium – auch „Umwege“ können zum Abitur führen, wenn das Kind das möchte. „Kinder entwickeln sich ja weiter – sowohl in die eine als auch in die andere Richtung“, sagt Marcus Köchling. Wenn beispielsweise ein Walburgis-Realschüler später zum Walburgis-Gymnasium – oder umgekehrt – wechseln möchte, „organisieren wir zwei Probe-Wochen in der anderen Schulform. Die Durchlässigkeit ist gegeben.“
„Das ist für Familien eine der schwierigsten Entscheidungen.“
Der neu eingeführte Beratungstag soll Familien Unsicherheiten nehmen. Denn Marcus Köchling weiß: „Das ist für Familien eine der schwierigsten Entscheidungen.“ Der Hintergrund des Beratungstages war auch Thema bei den Info-Abenden für Eltern von Viertklässlern. Der Beratungstag an den Walburgisschulen findet statt am Mittwoch, 8. Januar, zwischen 15 und 18 Uhr. Interessierte Familien sollten im Vorfeld unbedingt einen festen Termin vereinbaren: Telefon 02373-9092-30 (Sekretariat).